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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Freitag, 27. September 2019

Haubrich, Leonie ~ Die Totenkünstlerin



Ellen ist mit sich unzufrieden, denn in ihr Leben läuft alles schief. Die Beziehung zu Herbert, der gleichzeitig ihr Chef ist, ist zu Ende. Somit ist die Arbeit nicht wirklich prickelnd. Durch einen Zufall lernt sie aber Tobias kennen, einen Straßenmusiker, der ihr wieder Hoffnung gibt. Doch etwas ist merkwürdig an Tobias.
Und dann sind da noch die merkwürdigen Anrufe und der Stalker. Der Anrufer stellt sich als ihr Großvater heraus, doch wer verfolgt Ellen?
Ellen macht sich auf die Suche, auch auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Was kommt dabei raus?

Die Totenkünstlerin von Leonie Haubrich ist mal wieder ein Thriller voll und ganz. Es dreht sich alles hier um die Protagonistin Ellen, die versucht in ihrer Vergangenheit Klarheit zu schaffen. Neben ihr ist da Tobias, der ihr hilft und dann doch sagt, dass es sinnlos ist.
Immer wieder gibt es in dem Buch Rückblicke von der Totenkünstlerin. Doch wer diese ist, bleibt bis zum Schluss verborgen.
Trotzdem erfährt man mit der Zeit, dass es zwischen Ellen und der Totenkünstlerin irgendein Band gibt, das beide verbindet.
Durch Ellens Recherchen in die Vergangenheit wird man hier in die Story mit reingezogen, erlebt die Suche live mit.
Gefühle und Emotionen sind hier gut und realistisch dargestellt, genauso wie den mitwirkenden Charakteren.
Leonie Haubrich schafft es hier Seite um Seite eine Spannung aufzubauen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Zum Ende hin wird diese nochmal gesteigert. Aber dann muss ich doch einen kleinen Abstrich machen, denn mir ist das Ende doch ein wenig zu klischeehaft. So abrupt. Und es bleibt doch ein oder zwei Fragen offen. Das Warum bei der Totenkünstlerin ist nicht ganz geklärt. Auch das wie mit Ellen und Tobias und dem Haus. Das hat diesmal bei mir ein klein wenig einen schalen Geschmack hinterlassen.  Irgendwo kommt auch die Totenkünstlerin selber hier ein wenig zu kurz.
Ansonsten finde ich „Die Totenkünstlerin“ wieder einen gelungenen Psychothriller aus der Feder von Leonie Haubrich.
Das Cove ist wie so oft bei der Autorin schlicht, einfach und doch wirkungsvoll. Dunkel, schwarz ist der Hintergrund. Der Titel blutrot. Eine (tote) Frau liegt arrangiert dort mit roten Blumen dekoriert. Alles im Allen wirkungsvoll. Wie alles Cover eigentlich von Leonie Haubrich.



Bisher erschienene Thriller:


Mittwoch, 25. September 2019

van den Boom, Eusebius ~ Das Duell: Steampunk Geschichten




Mit Das Duell: Steampunk Geschichten begibt man sich auf eine Reise. Eine zeitreise. Man begegnet vielen Damen und Herren. Z. B. Herbert von Trauendorf, Vorsitzender der Gesellschaft für ritterliche Duellwesen. Oder den Beamten für Steuerangelegenheiten Hartmut Senkler. Er begibt sich auf die Suche nach einem verschwundenen Jungen. Aber auch macht man hier einen Besuch im Varietetheater Menti in Baden-Baden. Und zu guter Letzt genehmigt man sich einen letzten Drink in der Bar am Ende der Zeit.

Eusebius van den Boom hat mit dem Buch „Das Duell: Steampunk Geschichten eine Anthologie geschrieben, die einen bei jeder Geschichte fesselt. Man taucht ein in die Zeit(reise) und in dieser momentanen Gegenwart. Eben eine Zeit, wie sie sein könnte, aber niemals so sein wird. Mit jeder Geschichte ist eine andere Handlung erstanden und wenn man sich ein wenig in der Genre Steampunk, egal ob jetzt in Form eines Buches oder gar selber praktiziert, auskennt, findet man sich hier wieder. Es ist sehr interessant zu lesen über die Technik, die gute Umgangsform und all das, was Steampunk ausmacht. Die einzelnen Kapitel lesen sich gut und ich finde, man versinkt darin und kann nicht aufhören zu lesen. Auch die Darstellung dieser sind so aufgeschrieben, dass man diese versteht und nicht irgendwie verwirrt wird.
Da ich ja selber im Steampunk bin, habe ich teilweise bei diesen einzelnen Erzählungen mir vieles Bildlich vorstellen können. Somit sind diese gut erzählt. Es war mein erster Steampunk buch und ich muss sagen, ich bin vom Autor Eusebius van den Boom begeistert. 
Die einzelnen Kapitel sind nicht zu kurz oder zu lang, so dass man das Buch auch mal zwischen durchlesen kann.
Was mir auch positiv ins Auge gefallen ist, die meisten einzelnen Kapitel fangen mit einem Zitat an und am Ende mit einem schönen Schnörkel versehen. Die Titel selbe sind auch in „Schnörkelschrift.  Zusätzlich ist dieses Buch aufgelockert mit Kaltnadelradierungen. Eusebius van den Boom hat mich da aufgeklärt, dass es keine Zeichnungen sind. Vielen Dank, werter Herr. Diese Radierungen hat Herr Eusebius van den Boom selber angefertigt.
Das Cover: gehalten wie auf altes Papier, schräg der Titel und der Autor und oben rechts ein Steampunk vom feinsten. Also mir gefällt der Herr darauf sehr. Alles im Allem gelungen!
Mein Fazit: Ein gelungenes Anthologiebuch über und mit Steampunk, dass ich nur bestens empfehlen kann. Auch vielleicht für nicht Steampunks.
Nun hoffe ich, dass "Das Duell" nicht das einzigste Buch bleibt, das aus der Feder des Autors gekommen ist. Jedenfalls würde ich mich über weitere Geschichten sehr erfreuen.
 Kurz ein wenig zu dem Autor Eusebius van den Boom. Geboren ist er im flämischen Blankenberge. , wo er aber nicht geblieben ist. Als Art Weltbürger hat er nie irgendwo feste Wurzeln geschlagen. Sesshaft ist der werte Herr nun in Duisburg. Und er arbeitet als freier Mitarbeiter im Amt für Ætherangelegenheiten in Baden-Baden in der Abteilung für mobile Technologie vornehmlich an Konzepten und Apparaturen zur quantitativen und qualitativen Messung von freiem Æther in der Umgebungsluft.
Übrigens hat der Autor schon mal ein Buch herausgebracht:

(bitte hinunter scrollen)
In diesem Buch geht es um eine chronologische Abfolge von Kurzgeschichten. Darin begleiten wir den Werdegang des Eusebius van den Boom. Es ist ein Lebenslauf in einer alternativen Vergangenheit, in welcher der im Mittelpunkt stehende Protagonist aus einem gutbürgerlichen flämischen Hause stammt.
 

Mehr über Herrn Eusebius van den Boom findet ihr auf der Seite Steampunk archiv.de

Danke an den werten Herrn Eusebius van den Boom für das Resenzisonsexemplar.