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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Montag, 26. April 2021

Blasl, Klaudia ~ noch mehr böse Blumen

Verlag: emons

Genre: Krimi

ISBN:  9783740811105

ET: 2021

Seiten: 283

Der Anfang: Eines vorweg: Ich liebe die Natur. Und natürlich Blumen. Vor allem böse Blumen sind mir seit Jahren besonders ans mörderische wie auch literarische Herz gewachsen. Egal, ob Herbstzeitlose, Kornrade, Schierling oder Oleander – sie alle sorgen zuverlässig für eine „schöne Leich“.

Wobei Pflanzengift, abgesehen vom unversehrten Erscheinungsbild der Ermordeten, noch mit weiteren Vorteilen aufwarten kann. Gemeingefährliche Gewächse sind umweltfreundlich, ressourcenschonend, sauber und sicher in der Handhabung sowie einfach zu beschaffen, denn sie finden sich im Wald und auf der Wiese, im Gartenbeet, der Blumenvase oder dem Gewürzregal.

Meine Gedanken zum Buch: ein durchaus spannendes Buch über schöne aber auch sehr gefährliche Pflanzen

Wann hab ich das Buch gekauft? Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an den Emons Verlag dafür

Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Es ist der zweite Band von der Reihe. Das erste heißt schlicht und einfach „Böse Blumen“

Kurzinhalt: 14 botanische Kurzkrimis sind hier in „Noch mehr böse Blumen“ von Klaudia Blasl vertreten. Mit Humor und rabenschwarz. In dieser Anthologie ist für jeden was dabei: Gartenfreunde, Giftmischerinnen und – mischer aber auch Beziehungsgeschädigte. Und der Tod ist überall gegenwärtig: In Gemüsebeeten, Gewürzregalen, Blumenbeeten oder gar Vasen. Hier tragen die Gärten Trauer, da es immer wider hinterhältige Menschen mit bösen Absichten gibt.

Meine Meinung: Ich liebe ja Blumen und Grünzeugs. Und in meiner Wohnung stehen etliche Grünlinge und auch die ein oder andere Blume. Obwohl ich mehr den grünen Daumen habe, weniger den blühenden, So ist mir gleich das Buch von Klaudia Blasl in die Augen gefallen und musste es einfach lesen. In dieser Anthologie sind 14 mörderische Pflanzen vertreten, die eigentlich jeder kennt und viele auch in ihrem Garten oder Wohnung haben. Und sie sehen teilweise so harmlos, ja bezaubernd aus. Jede Stilrichtung ist hier vertreten. Rachegelüste, Eifersucht, man ist genervt vom Partner, Nachbarn.  Aber auch Verwechslungen und Unvorhersehbares. Für jeden Krimiliebhaber genau das richtige.

Wenn ich dann bedenke, dass ich sogar die ein oder andere Pflanze selber besitze, kommen schon ab und zu die Gedanken an unliebsamen Personen :-D. Aber nur Gedanken *lach*.

Jedes Kapitel endet mit einer Information über die gerade beschriebene Pflanze. Deren Verbreitung, Nutzung und auch historische Hintergründe, z. B wie man sie früher als Heilmittel oder gar als Gift eingesetzt hat. Diese endet mit einer Kurzinfo über die Pflanze, deren Inhaltsstoffe und Vergiftungserscheinungen.  Was mir hier ein wenig fehlt, sind zusätzliche Bilder von dem Grünzeug. So dass man evtl. eine Vorstellung hat, wie diese aussehen.

Das Cover ist so gestaltet, dass es einen schwarzen Hintergrund zeigt und im Vordergrund einen Fingerhut, der als Klassiker für Giftmörder gilt.

 Übrigens sind diese Pflanzenporträts, die hier vorkommen, aus dem Buch " 111 töfliche Pflanze, die man kennen muss"  entnommen worden. Auch dieses habe ich gelesen und hier ist meine Rezension dazu.

Aber sonst kann ich diese Krimianthologie jedem Blumen - bzw. Gartenfreund nur empfehlen. Aber wirklich nur denjenigen, die keine Böse Absichten haben. Nunja, eigentlich macht es ja eh nur die Mischung und Dosierung, die entweder tödlich endet oder evtl. doch heilende Wirkungen haben.


Dienstag, 20. April 2021

Höck, Robert ~Happy Huhn 2.0



Verlag: Cadmos

Genre: Sachbuch / Tierbuch

ISBN: 9783840430572

ET: 2021

Seiten: 128

Der Anfang: 

Was sind "Happy Hühner" und warum gibt es nun ein "Happy Huhn" Buch 2.0. Happy Huhn also glückliche Hühner, sind in der heutigen Welt dünn gesät. Der aktuelle Trend, Hühner wieder im Hausgärten zu halten, mag darüber hinwegtäuschen, denn man sieht ja wieder mehr Freilandhühner, aber der Großteil der Population bleibt unserem Auge verborgen. Er befinddet sich nämlic h in den Hühnerställen der industriellen Lebensmittelproduktion, wo Milliarden Hühner in Rekordzeit zu Höchstleistungen gezwungen werden. Dafür hat sich das "normale" Huhn, ob Mast- oder Legehuhn, den Produktionsabläufen der Industrie kompromisslos unterzuordnen. Alles an seinem kurzen Leben ist Kalkül, schnörkellos und entwürdigend.

Meine Gedanken zum Buch: Ein Buch, das den "privaten" Hühnerhalter unterstützt und wertvolle Tipps und Ratschläge gibt.

Wann hab ich das Buch gekauft? es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an den Cadmos Verlag

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es ist eine Reihe von nun inzwischen 4 Büchern:

Happy Huhn, Happy Küken, Happy Hühnergarten und Happy Huhn 2.0

Kurzinhalt: Seit 2016 bezeichnet „Happy Huhn“ das glückliche Huhn. Seit 2016 gibt es den Ratgeber von Robert Höck. Neben seinen bestehenden Youtube Kanal über diese glücklichen Hühner, den es seit Herbsgt 2016 gibt. Bereits das erste Buch wurde ein Erfolg und nun hat der Autor und Hühnerbesitzer eine überarbeitete Auflage geschrieben.  Mit frischen, neuen Fotos, zeitgemäßen Informationen, so ist „Happy Huhn 2.0 „erschienen. Hier in diesem Ratgeber bleiben fast keine Fragen offen: wo kauft Man Hühner, Was dürfen Hühner fressen, wie sollte der Stall sein, Braucht man einen Hahn und viele weitere Antworten auf diese Fragen.  Hier kann man tief eintauchen in die Welt der Happy Hühner, denn erst mit den Hühnern kommt so richtig Leben in den eigenen Garten. Dem kann ich nur voll zustimmen

Meine Meinung:   Ich durfte ja vom Cadmos Verlag schon das erste Buch "Happy Huhn" lesen. Hier ist die Rezension von diesem. Ich gestehe, viel hat sich in dieser Rezension zu Happy Huhn 2.0 nicht geändert, denn auch von diesem Buch bin ich begeistert. Trotzdem, gibt es einige Sachen, wo ich näher drauf eingehen möchte. Und zwar auf die Unterschiede zwischen den beiden Büchern. Am Anfang erklärt uns der Autor und Hühnerbesitzer Robert Höck, warum es ein Buch 2.0 gibt. Dann war das erste was mir hier bei der 2.0 Ausgabe auf viel. der Titel des Kapitels Happy Huhn, Happy Mensch im ersten Buch. Hier in der zweiten Version gefiel mir der Titel besser: Happy Mensch und Happy Huhn: Wenn das Glück zwischen Menschen und Huhn vermittelt. Diese Überschrift spricht mir voll aus dem Herzen. Das Glück hat bei mir schon vermittelt :-)

Aber auch hier in 2.0 sind die Bilder verbessert, interessanter und auch informativer gestaltet. Sie dienen hier als zusätzliche Erklärung, was ich sehr gut finde. Z. B. das Kapitel Hühnersprache und die passenden Bilder dazu. So hat man dann auch bildlich eben die Vorstellung.  

Und es gibt auch Punkte, die mir beim alten Buch besser gefallen haben. Z. B, der Teil mit dem Körnerfutter (Körnerfutter ist nicht gleich Körnerfutter). DAs fehlt mir hier in 2.0 ein wenig. Auch das Kapitel "Hühner und andere Tiere" fand ich etwas ausführlicher im alten Buch. Dafür ist hier der Punkt mit dem Hütehund dazu gekommen, was ich persönlich wiederum interessant finde. Ich selber habe einen Hütehundverschnitt :-). Noch einen Punkt, den ich in 2.0 vermisse, ist das Kapitel "Was Oma noch wusste“. Dann wiederum hat Robert Höck einige erweitert, z. B. den die Information Wasser im Kapitel Außengehege für Hühner ist um den Punkt Futter erweitert worden.   

Im Großen und Ganzen ist es wie gesagt, wie den ersten Ratgebern. Aber die Titel sind hier schöner gestaltet, die Bilder sind hübscher und informativer.

Wenn ich jetzt eines der beiden Bücher - also Happy Huhn“ oder Happy Huhn 2.0“ empfehlen sollte, kann ich sagen, ich weiß es nicht. Der Grund: Beide Bücher sind sehr informativ und ausführlich geschrieben, beide lassen fast keine Fragen offen. Meiner Meinung nach ergänzen sich beide Bücher und daher ist es für Happy Hühnerbesitzer sinnvoll beide Bücher zu besitzen. Jedenfalls bin ich der Meinung, durch die Bücher von Robert Höck und auch seine Videos bin ich ein glücklicherer Hühnerbesitzer geworden. Aber ich denke, meine eh schon glücklichen Hühner sind noch glücklicher geworden 😊.

Auch sehr empfehlenswert sind wie schon oben genannt, die Videos von dem Hühnerbesitzer Robert Höck.

Noch etwas zum Cover. Es ist fast gleich mit dem ersten Buch, nur es sind zwei Küken mehr dazu gekommen.

Sonntag, 18. April 2021

Sturm, Andreas M. ~ Verlorenes Land


Verlag: edition krimi

Genre: Krimi

ISBN: 9783946734826

ET: 2021

Seiten: 383

Der Anfang:

Dieser schäbige Hinterhof sollte also zu seinem Grab werden. Siegfried Rost war erstaunt, dass er keine Angst verspürte. Bedauern, das ja, wegen der vielen Dinge, die er eigentlich noch erleben wollte. Aber der kalte, unbarmherzige Blick, mit dem sein Gegenüber ihn musterte, war nicht misszuverstehen. Diesmal würde er sich nicht herausreden können. Ein Projektil würde seinen Körper gegen die Wand schleudern, sein Herz zerfetzten und ihn in ein Stück totes Stück Fleisch verwandeln.

Meine Gedanken zum Buch: ein solider Krimi

Wann hab ich das Buch gekauft? Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Andreas M. Sturm dafür

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? Alle  sind mir auf ihre Art symphatisch

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Bis jetzt ist es allein

Kurzinhalt:

Februar 1982. Der Mauerfall ist noch lange hin und daran denkt man noch gar nicht. In Dresden passiert ein Mord und der Volkspolizist Uwe Friedrich wird mit der Ermittlung beauftragt. Doch um so tiefer er in dem Fall gräbt, umso mehr stößt er auf ungeheuerliches und auf gefährliches Terrain. Schlussendlich entzieht die Staatssicherheit der Kriminalpolizei dem Fall. Doch Uwe wäre nicht Uwe, wenn er sich das so einfach gefallen lässt und setzt seine Nachforschungen auf eigne Faust fort. Dabei dringt er tief ein in die Welt von hohen Offizieren und der Stasi.  Und dann gerät er selber in Gefahr.

Was möchte ich dem Autoren zu seinem Werk sagen? Wie es damals war in der DDR. Außerdem möchte uns Andreas M. Sturm mit einen guten Krimi unterhalten

Meine Meinung:

Andreas M. Sturm hat mit „Verlorenen Land“ hat einen Krimi geschrieben, der ganz anders ist als sonst seine Dresden Krimis. Es kommt darin eine Welt vor, die für mich unwirklich ist und nicht vorstellbar. Klar hat man immer mal was von den Machenschaften der Stasi gehört und auch von den Mauscheleien. Trotzdem ist es so eine ganz andere Welt.

Aber es geht hier nicht nur um die „bizarre“ Welt der ehemaligen DDR, sondern vielmehr um einen Mord, der aufgeklärt gehört. Dazu kommt der Protagonist Uwe Friedrich ins Spiel. Er fängt das Ermitteln an und stößt dabei in ein Wespennest. Der Autor nimmt und mit auf die gefährliche und komplizierte Ermittlungsarbeit. Aber auch auf das Leben dort und die Angst, was Falsches zu tun, zu sagen, was nicht gewünscht ist.

Uwe ist mir symphytisch und ich mag den Volkspolizisten. Aber auch die anderen Mitwirkenden hier in „Verlorenes Land“ kommen realistisch und mehr oder weniger symphytisch rüber. Man merkt die Angst, die Sorge und den harten Biss hinter den einzelnen Personen. Aber auch das menschliche.

Und Andreas M. Sturm, selbst Dresdner hat hier in dem Krimi die damalige Situation gut beschrieben. Auf eine Seite diejenigen, die fast ohne Mühe alles bekommen, Biersorten, die man sonst nicht bekommt oder Tapetenrollen. Und dann die andre Seite, die für alles kämpfen muss und Luxus noch nicht mal denken dürfen.

Am Anfang, wo ich das Buch gelesen habe, tat ich mich ein wenig schwer mit all den Personen, die da vorgekommen sind. Doch mir fehlte auch ein wenig der Spannungsbogen. Aber dann…baute dieser sich stets auf und ich mochte den Krimi nur schwer aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, was passiert und wie es mit Uwe weitergeht. Ich wurde belohnt mit einen guten soliden aber dennoch spannenden Krimi.

Im Anhang ist eine Begriffserklärung für die damaligen Bezeichnungen in der DDR finde ich ganz gut.  Das Cover besteht aus einer Eingangstür in einem älteren Gebäude und davor hängt eine DDR Flagge. Dieses gefällt mir gut und ich finde es passend zum Krimi.


Sonntag, 4. April 2021

Buschmann, Claas ~Wenn die Toten sprechen


Verlag:
Ullstein (danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar)

Genre: Sachbuch, True Crime

ISBN: 9783548064024

ET: April 2021

Seiten: 239

Der Anfang: Berlin Mitte, kurz nach sieben Uhr morgens. … Hinter einer Parkplatzschranke: ein Kubus mit durchbrochener Fassade. …Drinnen ein langer Flur. Rechts geht’s hinein in die Umkleidekabinen…Dahinter öffnet sich eine Tür zu einem weiteren Flur. … nur noch ein paar Schritte sind es bis zu der großen Schiebetür mit dem gläsernen Bullauge. Dahinter ist sie schon zu sehen, die vier parallel aufgestellten Metalltische…. Berlin Mitte, kurz nach halb acht. Sechs Gerichtsmedizinerinnen und – mediziner betreten den Obduktionshalle – und beginnen mit der Arbeit.““

Meine Gedanken zum Buch: ein gutes Buch über die Arbeit der Rechtsmedizin

Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es steht allein

Kurzinhalt: Jeden Tag vor einer Leiche stehen? Nichts für schwache Nerven. Für Claas Buschmann ist genau das seine tägliche Arbeit – früher als Notfallsanitäter und heute als Rechtsmediziner an der Charité Berlin. Wann ist die Person gestorben? Und woran? War es ein natürlicher Tod, ein Unfall oder gar Mord? Diesen Fragen spürt er jeden Tag nach und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Ermittlungsarbeit in einem Todesfall. Zu seinem Job gehört auch, dass er den Sektionssaal verlassen muss und an Fundorte fährt, um im Beisein der Polizei Leichen zu begutachten. In diesem Buch erzählt er von den spektakulärsten Fällen in seiner Laufbahn – und von denen, die ihn am meisten bewegten. Ein Muss für alle True Crime-Fans.

Was möchte ich dem Autoren zu seinem Werk sagen? Claas Buschmann möchte einen Einblick in die Arbeit der Rechtsmedizin geben.

Meine Meinung: Menschen wie Claas Buschmann sind wichtig. Ihre Arbeit ist wichtig. Denn sie klären auf, was wirklich geschehen ist, wenn man Leichen findet, deren Tot ungeklärt ist.

Claas Buschmann ist heute Oberarzt der Berliner Rechtsmedizin und war früher als Rettungsassistent tätig.

In dem Buch „Wenn Tote Sprechen“ erzählt der Mediziner und Autor von seiner Arbeit im Sektionssaal. Von den Fällen, die ihn besonders bewegt haben. Dabei

Aber hier werden nicht nur die einzelnen Fälle beschreiben, sondern es gibt hier auch viel Hintergrundinformation.

12 Fälle werden hier in dem Buch vorgestellt. 12 ganz unterschiedliche Fälle. Alles ist dabei, Verkehrsunfall, Totschlag bzw. Mord, Suizid. Nicht alle Fälle konnten hier genau aufgeklärt werden und es bleiben Fragen offen.

Bei jedem Kapitel erzählt Claas Buschmann nicht nur den gerade behandelten Fall, sondern es kommen hier auch zusätzliche Begebenheiten zu Wort. Außerdem wird der Leser nicht im Unwissen gelassen bei medizinischen Fachbegriffen oder ähnlichem. Der Autor geht darauf gut ein.

Das ganze wird noch authentischer, weil der Rechtsmediziner seine Erlebnisse in Ich Form erzählt. Aber auch kommen hier die Gefühle von ihm und auch von den anderen Mitwirkenden wie Polizei, Sanitäter und co zur Sprache.

Beginnen tut das Buch mit dem Arbeitsbeginn und dem Ablauf:

„Berlin Mitte, kurz nach sieben Uhr morgens. … Hinter einer Parkplatzschranke: ein Kubus mit durchbrochener Fassade. …Drinnen ein langer Flur. Rechts geht’s hinein in die Umkleidekabinen…Dahinter öffnet sich eine Tür zu einem weiteren Flur. … nur noch ein paar Schritte sind es bis zu der großen Schiebetür mit dem gläsernen Bullauge. Dahinter ist sie schon zu sehen, die vier parallel aufgestellten Metalltische…. Berlin Mitte, kurz nach halb acht. Sechs Gerichtsmedizinerinnen und – mediziner betreten den Obduktionshalle – und beginnen mit der Arbeit.““

Dann in einem Vorwort erklärt der Autor, wie er zur Rechtsmedizin gekommen ist. Über den Rettungsassistentendienst. Außerdem hat ein sehr bekannter Rechtsmediziner seinen Beitrag auch dazu geleistet. Danach kommen die eigentlichen Fälle.

Diese fand ich recht spannend und habe daher das Buch schnell gelesen. Trotzdem…. Bei den ein oder anderen Kapitel musste ich kurz durchschnaufen, da es mich doch ein wenig mitgenommen hat. Eigentlich bin ich ja schon durch meine vielen True Crime Bücher einiges gewohnt, aber es kommt eben immer noch vor, dass mir was nahe geht. Kapitel 7 zum Beispiel mit der brennenden Frau….. oder ganz schlimm Kapitel 12.

Was mich in staunen und auch Kopfschütteln gebracht hat, war das Kapitel „eine verhängnisvolle Affäre“. Wie schon gesagt, es geht um eine Affäre und die beiden haben viel Alkohol und Drogen zu sich genommen. Wie oben schon gesagt, hat Claas Buschmann immer Vergleichsfälle zu dem jeweils vorgestellten fall. Auch hier, aber bei dem Hauptfall ging um eine Frau mit 12,2 Promille im Blut. Er erklärt warum es so sein könnte, aber das hat mich echt entsetzt. Der Fallbeispiel hatte „nur“ 5,6 Promille. Trotzdem, für einen Normaldenkenden unvorstellbar. Und auch der Rechtsmediziner war erstaunt darüber.

Mein Fazit zu dem Buch: Sehr guter Einblick in die Arbeit eines Rechtsmediziners mit guten Hintergrundwissen und Erklärungen. Manches hat mich wie oben schon gesagt, mitgenommen, anderes erstaunt. Aber alle Fälle haben mich auch ein wenig nachdenklich zurückgelassen. Es gibt s vieles in der Umwelt, was man gar nicht so meint. Z. B. der hier erwähnte tote, den man nach 25 Jahren auf dem Dachboden gefunden hat. Oder der Mann, der 13 Jahre lang unentdeckt in der Wohnung lag.

Ein wenig „Humor“ ist auch dabei. Wie die Handwerker, die im Hochsommer das Dach nur teeren sollten auf dem Gebäude der Rechstmedizin:

„Da strömen die Ausdünstungen mehrerer -absaganlagen ungefiltert nach draußen. …Offensichtlich hat niemand den Männern gesagt, auf welchen Gebäude sie da arbeiteten….

Ich kann das Buch nur bestens empfehlen, wer sich für Rechtsmedizin und der Arbeit interessiert. Denn hier ist nicht nur auf „Aktion“ geschrieben, sondern auch mit Hintergründen. Und so hoffe ich, dass Claas Buschmann seine Worte wahr werden lässt: „

Das Cover ist gut gewählt. Es zeigt den Rechtsmediziner und dier Titel ist in Gelb gehalten. Mit schwarzem Hintergrund. Schlicht einfach aber doch wirkungsvoll.

Danke an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar