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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Montag, 17. Februar 2020

Harbort, Stephan ~ Blut schweigt niemals




Cod Case Fälle sind immer interessant und irgendwie haben diese auch einen kleinen Nachgeschmack. Denn oft bleibt das ungewisse da, was wirklich passiert ist. Und so kam es, dass es irgendwann Spezialisten von der Mordkommission gab, die sich auf diese Cold Case Fälle annehmen. Ost stehen hier nun bei der Aufklärung auch die neustens kriminaltechnischen Mittel zur Verfügung die es evtl. vor 20 – 40 Jahren oder länger nicht gegeben hat. So können alte Spuren neu bewertet werden. Kriminalhauptkommissar Stephan Harbort stellt in dem Buch „Blut schweigt niemals“ die Arbeit der Experten vor. 6 Fälle sind in dem authentischen Buch versammelt und jeder ist für sich schrecklich.
Man erfährt hier viel über die Arbeit der Spezialisten und wie überhaupt bei so einem Cold Case Fall vorgegangen wird. Auch wird hier gut beschrieben, wie sich überhaupt die kriminaltechnischen Mittel verändert haben.
Jeder Fall geht hier erst mal mit der Tat voraus und dann später mit den neuesten Ermittlungen. Das finde ich sehr gut, so bekommt man einen Einblick in das ganze Geschehen. Und es sind immer auch die Fakten, die hier eine Rolle mitspielen.
Der Schreibstil von Stephan Harbort ist flüssig ohne viel „Fachwissen“ und wenn, wird es erklärt. Ich habe in einer Rezension gelesen, dass er ruhig und unaufgeregt schreibt. Dem kann ich nur anschließen.

„Blut schweigt niemals“ ist ein gutes Buch über die Ermittlungsarbeiten von Cold Case Fällen. Zwar werden hier Alias Namen verwendet, aber wenn man sich dann ein wenig mit den Fällen beschäftigt, kommt man leicht auf die richtigen Täter.
Mir persönlich ist das schon ein wenig wichtig, denn ich mache mir immer gerne ein richtiges Bild von den Mitwirkenden. Gerade wenn mich der Fall besonders betroffen macht.  So wie bei dem Fall R1662 Jürgen“. Ein unscheinbarer Täter, wenn man recherchiert. Oder aber auch der erste Fall „Das Schweigen der anderen“. solche Fälle machen mich immer betroffen.
Nunja, jedenfalls war das Buch sehr interessant und Eich habe es schnell gelesen gehabt. Am Anfang erklärt Stephan Harbort die Anfänge von den Cold Case Ermittlungen und wie sie sich verändert haben. Im Schluss geht er nochmals ausführlich darauf ein. Dann im Anhang gibt es die Synopse kriminalistisch – kriminologische Aspekte bei Cold Case Ermittlungen, wo unter anderem Merkmalhäufigkeiten oder Familienstand, Nationalität oder ausgeübter Beruf in Prozent angegeben wird. Das finde ich sehr aufschlussreich, denn mit manchen Ergebnissen habe ich echt nicht gerechnet.
Alles im allen wieder ein gelungenes Buch von dem Autor und Kriminalhauptkommissar Stephan Harbofrt.
Das Cover passend wie immer. Ein Raum mit Cold Case Kisten und als licht Blutrot. Dick und Fett der Titel: Blut schweigt niemals. Gelungen!!
Danke an Stephan Harbort für das Rezensionsexemplar. 


weitere  Bücher von dem Autor:

  • Der klare Blick
  • Aus reiner Mordlust
  • Killerinstinkt
  • Falsche Fährten
  • 100 Prozent tot
  • Ich liebte eine Bestie
  • Wenn Frauen morden
  • Begegnung mit dem Serienmörder
  • Ein unfassbares Verbrechen Der Fall Monika F.
  • Das Serienmörder-Prinzip
  • Der Liebespaar-Mörder
  • Ich musste sie kaputtmachen
  • Das Hannibal-Syndrom
  • Mörderisches Profil
  • Wenn Kinder töten 
  • Killerfrauen




Montag, 3. Februar 2020

Darnstädt, Thomas ~ Der Richter und sein Opfer....

...Wenn die Justiz sich irrt.
Justizirrtümern, man sollte meinen, dass diese nicht vorkommen. Und doch, sie gibt es, sie sind keine Mythen des Rechtsstaats. Es gibt zahllose davon und die sind sogar bestätigt. Man nehme nur den bekanntesten: der Fall Mollat. Oder Harry Wörz.
Und das schlimme ist, jeder kann das Opfer eines Justizirrtumes werden.
In dem Buch „Der Richter und sein Opfer“ von Thomas Darnstädt sind solche Fälle aufgeschrieben worden. Und beim Lesen überkommt einen schon die Gänsehaut. Es sind meist bekannte Fälle wie eben Harry Wörz, Der Fall Mollat, aber auch Kachelmann und der Fall Rupp. Und noch einige mehr. Zusätzlich kommen hier Sachverständige und „Staatsdiener“ wie ein Staatsanwalt und Richter zu Wort. Interviewt von dem Autor selber
Ich finde es schon wichtig, dass man das Thema Justizirrtum hier mal aufgreift und veröffentlicht. Denn eigentlich wird es meist vertuscht und der Öffentlich nicht zugänglich gemacht. Unter dem Teppich gekehrt, so wie es schön heißt. Zurück bleiben die Opfer der Justiz, denen dann oft nicht geglaubt wird. Denn wenn das Gericht es so aburteilt, muss es ja richtig sein!
Deshalb habe ich mit Begeisterung das buch angefangen zu lesen. Um die Hintergründe zu erfahren, mehr Wissen zu bekommen. Da ich ja ein True Crime Fan bin, gerade für mich interessant.
Aber ichgestehe, ich wurde enttäuscht. Hier ist es mehr sehr sachlich angegangen das Thema. Zwar kommen die einzelnen Fälle auch zur Sprache, aber nur meist oberflächlich. Es fehlt schlichtweg an Tiefe. Und dann finde ich es sehr sachlich. Eigentlich schon zu sachlich, um es als „normaler“ Lesender, sprich der nicht so mit der Thematik zu tun hat, es zu lesen. Hier fehlt sogar nicht das mathematisch, denn oftmals kommt hier ein „Dreisatz“ vor. Z. B. S. 196: G1.. Gr / T1… Tn / E. Oder S. 250: Wie häufig ist 1.  I in T / Wie häufig ist 2.  I in Nicht T / Wie ist die Differenz zwischen 1. und 2.
Es zieht sich durch das ganze Buch. Und dann kommen noch die langen, verschachtelten Sätze dazu. Also dadurch wird der Lesefluss erheblich gestoppt.
Gefesselt hat mich das Buch nicht, gerade sachlich nicht. Ich lese viel True Crime und kann daher sagen, dass dieses Buch nur mehr für die Richtung der „Staatsdiener „lesenswert ist. Oder der auf totale sachliche mathematische True Crime Bücher lesen mag.
Das Cover, ja das ist schon passend. Ein Gefängnis, wo jemand steht und irgendwo zu warten scheint. Dunkel ist es. Nur der Titel ist rot, anprangert. Der Untertitle weiß, wie die Unschuld. Vom Cover her gut gemacht, der Rest… zu sachlich zu kompliziert für einen normalen Leser.
Das Buch wird defensiv nicht in meinem Regal mehr zu finden sein. Wer es haben mag, der kann sich gerne melden 😊