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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Mittwoch, 15. Juni 2022

Prauser, Lutz ~ Im Süden



Verlag: Kollemosch

Genre:  Bildband

ISBN: 9783982074610

ET: 2022

Seiten: 124

Der Anfang: „Von der Sdchönheit des Südens

Anderswo ist es so schon- viel schöner als da, wo wir sind. Oder ist genau das Gegenteil der Fall?

Im Erzählband Radio Heimat hat der Bochumer Autor Frank Goosen seinem „Oppa“, also dem Großvater, einen Satz in den Mund gelegt, der sprichwörtlich geworden ist: „Ach, woanders ist auch Scheiße!“

Natürlich verstehe ich, was der Autor den Menschen im Ruhrgebiet vermitteln wollte: Selbstbewusstsein denen geben, die sich immer wieder die Bemerkung anhören müssen, in welch hässlicher, dreckiger Region. Das Klischee vom Kohlenpott

Meine Gedanken zum Buch: ein wunderbarer Bildband

Wann hab ich das Buch gekauft?  Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an LutzPrauser dafür

Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen?   Siehe oben

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?  Es ist ein Bildband, daher keine Charakteren….obwohl…… der Autor ist mir symphatisch!

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Es steht allein

Kurzinhalt:  was ist dran an einen gewöhnlichen Regentropfen. Wie banal ist der. Aber wenn man hinterfragt: Spiegelt sich nicht die ganze Welt in den Regentropfen?

Lutz Prauser ist mit seiner Kamera auf der Suche nach der Schönheit des Südens. In seinem eigenen Süden, dort wo er schon seit zwanzig Jahren daheim ist. Vor allem Oberbayern. Dort schaut er sich um und entdeckt immer neue Fotomotive. Aber nicht die touristischen Highlights wie Schlösser und Kirchen. Die kann ja jeder fotografieren. Die Schönheit liegt bei dem Autor bzw. Fotographen direkt vor der eigenen Haustür, sogar oft in seinem eigenen Garten. Das Alltägliche --- das sind die besonderen Fotomotive, wie z. B der Perlmuttfalter, der häufig auf den Blütendolden im Sommer zu sehen ist. Oder die Rose, die spät im Dezember mit winzigen Eiszapfen auch wunderschön ist.

Dieser Bildband zeigt, dass Lutz Prauser 2021 viel Schönes und Spannendes erlebt hat. Ein Jahr, das wegen Corona, Klimakrise und eines mit unerträglicher Polemik geführten Wahlkampf. Trotzdem war es für ihn ein gutes Jahr … denn er entdeckte gerade im Alltäglichen das Besondere.

Meine Meinung:  Ich mag ja Bildbände, auch wenn diese bisher auf meinen Blog wenig Beachtung hatten. Und so kam ich zum Buch von Lutz Prauser und sein Bildband „Im Süden“. Ich wurde hier nicht enttäuscht, sondern das Gegenteil war der Fall. Ich bin begeistert. Es sind wirklich wunderbare Fotomotive, die mir teilweise bekannt vorkamen 😊.

Warum? Weil ich so ähnlich fotografiert habe, zwar nicht mit einer professionellen Kamera, aber trotzdem.

Da sind z. B. die Bäume im winterlichen Dunst (ich habe mal die Autobahn von unten im nebligen Dunst fotografiert), der Frosch im Wasser, den ich auch mal bei mir im Teich fotografiert habe.

Es gibt auch „banale“ Fotos, wie z. B eine liegengebliebene Wasserpistole am Sandstrand, das Foto eines Schwimmbades, ein Bündel Kabel oder ein Bahnsteig. Und trotzdem haben auch diese Fotos etwas ganz Besonderes

Es sind Fotos die uns jeden Tag begegnen im Alltag und die viele Menschen übersehen. Es wird die Schönheit des Alltäglichen in der Hektik dieser Welt nicht mehr gesehen und das hat hier der Autor und Fotograf uns nähergebracht.  Überall findet man Schönheiten, man muss nur die Augen offenhalten.

Am Anfang erzählt uns Lutz Prauser, wie es zu diesem Bildband gekommen ist. Und warum ausgerechnet das Jahr 2021 hier in Bildern vertreten ist, obwohl er schon über Jahre Fotos schießt.

Dann folgen die Bilder – so wunderbar, so liebevoll, so einzigartig teilweise. Am Ende gibt es Informationen zu jedem einzelnen Bild.

Und das Dankeswort, was ich auch liebevoll geschrieben finde.

Mir persönlich ist das herz aufgegangen beim Anschauen der Fotos. Es hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Ansicht zum Alltäglichen genau richtig liege und in den banalsten dingen jegliche Schönheit steckt. Es gibt nichts Hässliches in der Welt, das ist meine Meinung.

Ich kann diesen Bildband jedes Empfehlen. Sei es dem Alltag zu entfliehen. Oder einfach mal die Schönheit der Umwelt zu sehen. Oder einfach wieder zu lernen, dass im Alltäglichen viele Schönheiten gibt, die man leider zu oft in der Hektik des alltags übersieht.Ich liebe diesen Bildband!! Für mich eine Bereicherung!

Eine Botschaft steckt hinter dem Buch: Leute, geht mal wieder mehr mit offenen Augen durch die Welt, schaut genauer hin, seht die Schönheit der Natur, des Alltags, entflieht dem einfach  mal, atmet durch. Haltet inne!

hier eine kleine Leseprobe.

 

 





 


Samstag, 11. Juni 2022

Korb Markus K.


Verlag: Blitz

Genre:  Phantastik

ISBN: 9783898409216

ET: 2003

Seiten: 158

Der Anfang: „Ich kann sie fühlen, Concetta! Sie kommen, um uns zu holen. Sie werden uns trennen – es gibt keinen Ausweg… nein, nein! Ihre nasse Gier kriecht schon aus dem Kanal, umspült die Anlegestelle uns spritzt wie ätzender Geifer auf die Steintreppen. Wir haben nicht mehr viel Zeit für uns…

Meine Gedanken zum Buch: bestimmt wieder ein spannendes mystische Buch von dem Autor Markus K. Korb

Wann hab ich das Buch gekauft?  Es ist ein Rezensionsexemplar

Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen?    Siehe oben

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?   Da es eine Anthologie ist, gibt es keinen sympathischen oder unsympathischen Charakteren

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Es ist der erste Teil von Grausame Städte, aber man kann es allein lesen

Kurzinhalt: Die Zeit des Zwielichts … immer dann, wenn das Licht des Tages stirbt, das Totenhemd der Nacht auf die Pflastersteine und Asphaltstraßen herabsenkt, dann geht das Raunen durch die alten Ziegelmauern. Die Gebäude beginnen im Mondlicht zu träumen.  In Venedig flüstern die schiefen Palazzi einander vergessene Geheimnis zu. Und in Berlin ertönt ein Wispern durch verfallene Häuserblogs.

Beide Städte nehmen die Leser auf eine Reise von unheimlichen Geschichten, die grotesk und bizarr sind.

Meine Meinung:

Grausame Städte ist eine Anthologie aus Kurzgeschichten. Es ist eine Reihe aus der Edgar Allan Poes „Phantastische Bibliothek“

In dieser Anthologie kommen zwei Städte vor … Venedig und Berlin. In jeder Geschichte kommen Menschen vor ,die ein bestimmtes Handeln haben. Bestimmte Gedanken beherrschen diese Menschen. Und immer wieder ist das Böse vor Ort. Ich gestehe, so am Anfang habe ich etwas Probleme mit dne Geschichten gehabt, da ich mich nicht so recht einfinden konnte. Vor allem wenn es in Venedig war. Doch am Ende hat Markus K. Korb eine Erklärung zu diesen Geschichten gegeben und da kam bei mir teilweise der Aha Effekt und ich verstand die Anthologie besser.

 Wobei mir Berlin besser gefallen hat.

Der Schreibstil ist schon flüssig und lässt sich gut lesen. Manche Geschichten haben mir auch einen kleinen Schauer über den Rücken fließen lassen.

Trotzdem war diese Anthologie nicht ganz so meines. Vielleicht war es für mich persönlich zu viel Phantastik dabei. Es ist halt nicht ganz so meine Richtung. Aber jeder der dieses Genre liebt, der kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.

Der einzelne Zyklus um die Städte:

Venedig:

Concetta

Carnevale a Venecia

Das Ikarus-Prinzip

Insel der Gräber

 

     Berlin

        Insomnia

        Der Schlafgänger

        Wir alle sehen besser aus in Schwarz & Weiß

        Tief unten

 

 

 

Geiger, Jürgen ~ Nils, bis alle tot sind


 Bild folgt :-)

Verlag: Hirschkäfer

Genre:  Triller

ISBN: 9783940839794

ET: 2022

Seiten: 376

Der Anfang: „Benommen ging er die Stufen zur Unterführung hinunter. Diese trostlose Mischung aus frischem Urin und in Kachelwänden eingemeißelter Rauch drang in seine Nase. Schreiend bunte Graffiti Fratzen höhnten

 ihm ins Gesicht. Er schaute an seinen zittrigen Knien herunter und drehte sich um. Je mehr seine Schritte hallten, desto trockener wurden die Abdrücke seiner Schuhe. Erinnerungfetzen durchzuckten seinen Kopf: nasse Fußabdrücke. So hatte das Ende begonnen

Meine Gedanken zum Buch:  ein Thriller um eine Rache oder Vergeltung – jedenfalls spannend

Wann hab ich das Buch gekauft?  Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Jürgen Geiger

Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen?   Siehe oben

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?  Weniger sympathisch sind mir z. B. Vincent, aber auch Dennis Lubinski.  Julia Kramer ist mir dagegen -- auch mit ihrer Eigenart, oder gerade deswegen --- sympathisch.

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Es steht allein

Kurzinhalt:  ein Kinderabzählreim .. .so ist es hier bei diesem Thriller. Ene, meine, muh … und tot bist Du.

Die Opfer … eine Schülergruppe, die zum Rachefeldzug des Mörders wird. Einer nach dem anderen muss dran glauben. Jedes Mal hat die Tat an Brutalität zugenommen. Von der Münchner Kripo ermitteln Julia Kramer und Dennis Lubinski. Sie stehen vor einem Rätsel.

Nicht nur mit der Mordserie kämpft das sehr ungleiche Ermittlerduo, nein auch mit gegenseitiger Abneigung und auch eigenen schmerzhaften Verlusten.

Die Spur führt schnell zu dem Außenseiter Nils. Der mit den gruseligen Augen. Doch diese Augen haben schon schreckliches gesehene und so mit hat Nils sein persönliches Kindheitstraume, das ihn gebrandmarkt hat

Meine Meinung:

 Der Thriller beginnt schon fesselnd.  Der Prolog beginnt mit Nils, wo man aber noch nicht viel von ihm erfährt. Dann beginnt es schon mit dem ersten Mord. Alles scheint nicht so zu sein, wie es ist. Hier stiftet der Autor Jürgen Geiger bewusst Verwirrung.

Umso mehr man hier liest, umso mehr wird die tragische Geschichte von Nils gelüftet.

Durch den stetigen Perspektivenwechsel bleibt dieser Thriller spannend bis zum Schluss.

Eigentlich ist hier auch ein Teil Wahrheit drin, denn wenn man anders ist als alle andern, dann wird man geächtet, verachtet und verspottet. So auch Nils mit seinen gruseligen Augen.

Und dann ist ja noch das Ermittlerduo Julia Kramer und Dennis Lubinski. Beide sind so unterschiedlich, wie es nur sein kann.  Und mögen scheinen sich die beiden auch von Anfang an nicht. Mir persönlich ist Dennis Lubinski unsympathisch, da er s ein richtiger Machotyp ist. Dagegen finde ich Julia eine taffe Frau. Zwar unnahbar, aber sympathisch.

 In diesem Thriller gibt es immer wieder Rückblenden auf vergangenen, was erklärt, warum dies gekommen ist und jenes so passiert ist.

Der Schreibstil ist flüssig und was ich positiv fand, waren die kurzen Kapitel. Ich liebe kurze Kapitel.

Der Spannungsbogen hält sich bis zu Letzt und es gibt sogar eine kleine Überraschung, womit ich nicht gerechnet habe.

Und mit diesem Ende hoffe ich doch, dass das Ermittlerduo doch bald wieder zusammen einen Fall lösen tut.
 Das Cover hat mich gleich angesprochen. Das gruselige Auge mit dem Hangman. Nils in Blutrot und der Untertitel in grabesschwarz. Ein schwarzer Rahmen ziert das Cover. Und dann die abgerundeten Ecken. Ein totaler Hingucker das Cover Innen in den Buchdeckel und ganz hinten ist die Augen nochmals in blutrot abgebildet. Was ich auch sehr gut finde, ist der Klappentext auf der Rückseite … in blutrot!

 Ich persönlich habe ja dann mal die Krankheit von Nils im Internet recherchiert. Weil mich das einfach mal interessiert hat.

 Und ein paar Zitate fand ich hier ganz besonders:

Linda wusste zwar, dass sich Nils ganz gut mit Computern, naturwissenschaftlichen Fächern und dergleichen auskannte, dennoch war sie etwas überrascht, als er ihr einen als Geschenk verpackten, karierten DIn A4 Collegeblock per Post schickte, bei dem alle huntert seinen mit Zahlen vollgeschrieben waren, beginnend mit 3,14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 58209 74944 59230 78164 06286 20899 86280 34825 34211 70679...

 Auf der letzten Seite stand ganz am Ende "Du ist so undendlich schön wie pi"


Nachdem die  erste Postsendung ganz gut angekommen war ( .. ) schickte er das nächste Mal ein kleines quadratisches Päckchen. Unter unzähligen weißen Styroporkügelchen kam ein Marmeladenglas zum Vorschein. Darin war zwar kein Marmelade enthalten, dafür ein lager, dicker, eckliger Regenwuum,. Mit schwarzen Edding hatte Nils rund um das Glas gesdchrieben

"Du bist wie ein Ohrwourm. Ich muss den ganzen Tag an dich denken"

"ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass in vielen Büchern, die einen literarischen Anspruch erheben, das Wort "Kakophonie" auftaucht?" .... "Warum ist das so?. Ich meine kein Mensch scagt Kakophonie, oder? .... "Also echt, für mich klingt das nach kacken. Genau: nach eine tierisch lauten Furz Sinfonie beim Kacken. Warum Kakophonie?..."

Ich gestehe, ich habe das auch erst googlen müssen. Wer wissen möchte, was Kakophonie bedeutet... entweder den Autor fragen oder googeln :-D