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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Sonntag, 15. November 2015

Eschenauer, Gerald ~ Das Schlachten der Schweine



Worum geht es in „Das Schlachten der Schweine“? Hm, es geht um Menschen und deren Leben. Und um deren Tod. Es geht in dem Buch um den „wahren“ Menschen, nicht so wie er sich versteckt. Und man erkennt immer den „wahren“ Menschen. Man muss nur genau hinschauen. Gerald Eschenauer hat genau hingeschaut und erzählt darüber in seinen Kurzgeschichten.  Geschichten über Leben, Beziehungen und dem Tod. Man kann nur raten, ob das ein oder andere Kapitel der Wahrheit entspricht oder reine Fiktion ist. Trotzdem ist hier alles mehr oder weniger aus dem Leben gegriffen. Z. B. in dem Kapitel Disharmonie. Da wird erzählt über Sonja und Hans, die beide aus unterschiedlicher Herkunft stammen und doch haben die beiden zueinander gefunden. Leiden können sie sich nicht, aber sie müssen zusammenbleiben. Das Ende ist dann echt überraschend, denn so hätte man damit nicht gerechnet. Oder in dem Kapitel „Doch nur sehen“. Da geht es um jemanden, der nur den Japaner sehen wollte und von Werbung bombardiert wird. Alle drängen ihn, irgendwas zu kaufen oder abzuschließen. Ohne dem geht gar nichts. Dabei wollte er nur den Japaner sehen.

FAZIT: Gerald Eschenauer zeigt uns hier in diesem Buch das „wahre“ Leben. Und was wir oft in Kauf nehmen müssen, um zu leben wie wir leben wollen.  Wie sagt er in dem Buch so schön: „Im Grunde sind wir alleine unterwegs auf der Lebensautobahn“. Und jedes Kapitel ist mehr oder weniger aus dem Leben gegriffen. Teilweise wie oben schon genannt mit überraschendem Ende. Dieses Buch ist für jeden, der auch mal hinter dem „wahren“ Leben gucken möchte und es auch schafft. Am besten gefällt mir am Schluss die Ode an vernunftbegabte, sterbende Wesen. Menschen eben.
Das Cover ist schwarz (schwarz wie manche Seele?). Nur der Titel  ist in blutrot gehalten. auf dem Cover ist das bekannte Spiel TicTacTo - nur das als dritter Kringel hier ein Blutfleck ist  Eigentlich nichtssagend das Cover, aber die andersartigkeit macht dieses Cover schon wieder interessant. Ein wenig Probleme hatte ich anfangs mit dem Titel "Das Schlachten der Schweine". Aber auf der Frankfurter Buchmesse kam ich ja mit dem Autor ins Gespräch und erklärte mir, das es nicht mit dem Töten von Schweinen zu tun hat, sondern eigentlich mit dem "wahren" Leben der Menschen und das es eine Metapher ist. Dabei kamen wir auch auf den Verein "Buch13." zu sprechen. Sehr interessant. In der Rezension "die Miefka Saga III. habe ich mehr darüber geschrieben.
Jedenfalls Danke ich dem Autor Gerald Eschenauer für die beiden Bücher. Hab ich mit Freude gelesen!

Stärke: ein Buch über das man schmunzeln kann, aber auch nachdenken.
Schwäche:

Eschenauer, Gerald ~ Miefke Saga III



Die Mifke Saga ist ein Buch der Wahrheit. Also wer die Wahrheit und offene Worte nicht verträgt, sollte dieses Buch nicht lesen.  Der Autor Gerald Eschenauer hat viele Dinge aufgezeigt, was nicht ganz rund läuft und mit Sarkasmus beschrieben. Er deckt auf – Korruption, Falsches und Fehlstände in Kärnten. Dazu benutzt er schonungslos offene Worte. Und er redet wie ihm der Kärntnerische Mund gewachsen ist mit Dialekt und teilweise heftiger Wortwahl.
Da wird über die Sünden des Landes gesprochen, d. h, Wohnungen, die nicht mehr „bewohnbar“ sind, werden saniert und so kommen doch glatt 250 Euro Mieterhöhung heraus.  Überhaut macht sich hier Gerald Eschenauer Gedanken über die Kärntner Bausünden. In ein anderes Kapitel geht es z. B. über die Retuschegesellschaft, wo z. B. die Nullen aus den Berichten des griechischen Staatshaushaltes und der politischen Repräsentanz retuschiert werden sollen. Traurig gemacht hat mich die Weihnachtsgeschichte, wo der Autor die Gesellschaft in den einzelnen Schichten aufzeigt. Von der „reichen“ Familie, die sich alles zu Weihnachten leisten können –wie eine echte Kärntner Fichte – bis hin zu der Tür weiter, wo es überhaupt keinen Christbaum gibt, In dieser Wohnung ist es kalt und die Kündigung ist das Geschenk vom Arbeitsgeber. Gerald Eschenauer zeigt uns die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu deutlich. Und leider wollen das viele nicht wahrhaben. Doch dafür gibt es den Autor, denn er zeigt uns was alles so schief läuft in der Gesellschaft und überhaupt in der Welt. Denn Kärnten ist nicht nur in Kärnten, Kärnten ist überall. Man muss ich nur mal gescheit umschauen.
Trotzdem fehlt es hier auch nicht an gewissen Humor und Witz. Denn sonst könnte man die Traurigkeit des Buches nicht ertragen. Und das in dem Dasein, was wir führen, was schief läuft, das wissen alle. Nur trauen  sich sie wenigsten darüber zu reden und es gar offen zu legen. Die Demokratie hat uns voll im Griff und oft tanzen wir wie Marionetten an Schnüren. Und das hat Gerald Eschenauer hier in dem Buch auf den Punkt gebracht.

FAZIT: Ein Buch das die Wahrheit ans Licht bringt, auch wenn wir es schon oft wissen. Doch einer traut sich das auch mal schwarz auf weiß zu bringen. Hier kommen Korruptionen, Missstände und auch verschwiegenes hervor. Zwar mit einen gewissen Augenzwinkern und auch eine Portion Humor, aber doch die Wahrheit. Es bringt halt nichts, alles nur schön zu reden.  Ein gutes Buch, das aber nur Leute lesen sollten, die auch die Wahrheit vertragen und auch nicht zurückschrecken von manch deftigen, derben Wort. Ich jedenfalls  habe bei so manch einen Wort schon etwas schlucken müssen. Aber irgendwie gehören die hier zu dem Buch.  Notfalls kann man sie ja schnell überlesen (Humor aus). Im Anhang ist noch etwa Lyrik in Form von Gedichten.
Das Cover ist gehalten wie eine Österreicher Flagge. Vorne drauf ist dann ein Honiglöffel, wovon etwas Honig auf einen Hundehaufen läuft. Man kann es auch vergleichen mit Zuckerbrot und Peitsche. Der Titel ist in schwarz gehalten, wobei doch die III in rot geschrieben ist. Oben links sieht man einen Ausschnitt vom Autor, gerade mal die Augen. Ich finde das Cover gut halten, denn die Flagge ist ganz oben links etwas beschmutzt. Passt zum Buch.

Ein kleines Hintergrundwissen zu dem Autor Gerald Eschenauer. Er ist der Gründer des Buch13.  Buch13 ist eine Vereinigung zur Förderung heimischer Literatur-Kultur. Inzwischen zählt der Verein weit mehr über 60 Mitglieder - Schriftstellerin und Schriftsteller. Die Bücher von Buch13 erscheinen beim Malandro Verlag.  Mehr erfahrt Ihr über den Autor, Buch 13 und dem Verlag, wenn Ihr auf den jeweiligen Link klickt. Es lohnt sich!


Stärke: ein gutes Buch über die Fehlstände in Kärnten. Denn Kärnten ist eigentlich überall
Schwäche: das manche derbe Wort




Samstag, 7. November 2015

Brinkmann, Anja - Alles Maki pfiffige Ideen....




 http://ecx.images-amazon.com/images/I/61y46cyRcQL._SY498_BO1,204,203,200_.jpgDer Trend geht zum Selbermachen. DIY ist in aller Munde. Und ganz ehrlich, ist man nicht ein wenig stolz, wenn man ein DIY Projekt geschafft hat und das noch erfolgreich. Und gerade jetzt, wo die Herbstzeit und Winterzeit angeht, gibt es  - nach Meiner Meinung – nichts Schöneres als zu häkeln. Wer braucht sie nicht, die Mützen, Schals und warme Socken im Winter.
Anja Brinkmann dachte sich das auch und hat ein Buch herausgebracht. Für alle Selbstmacher. Und weil man Socken so schlecht häkeln kann, erklärt sie hier, wie man Socken „knockingt“.
In "Alles Maki" – ihr Spitzname – stellt Anja Brinkmann 18 pfiffige Ideen für Häkel- und Knookingprojekte vor. Begonnen wird hier mit dem Häkeln. Anja hat es gut gemacht, denn Am Anfang gibt es erstmal einen kleinen Einführungskurs im Häkeln.  Dort werden die verschiedenen Maschenarten erklärt, danach die Häkelnadeln. Als nächstes kommen die Grundschritte. Und genau wie – ich zitiere – „typisch Maki“ kann ich mir das mit dem blöden Fadenring nicht merken. Aber Anja Brinkmann hat eine gute Alternative. Nach dem Grundkurs im Sachen häkeln kommen die ersten Projekte von Angefangen von Topfhandschuh über ein Zopfband bis hin zu Figuren wie ein Pinguin oder eine Puppe.
Der zweite Teil befasst sich mit dem Knooking. Falls einer nicht weiß, was das ist. Kurz erklärt, es ist stricken mit nur einer Nadel aber dafür einen Faden am hinteren Ende der „Stricknadel“. Wie eine übergroße Nähnadel.  Wieder kommt erst eine Einführung in den einzelnen Nadeln und ein Grundkurs. Danach folgen wieder ganz tolle Projekte Wie Kissenhülle und Fingerpuppen, aber auch Schals und Socken Wärmende Stulpen und Mütze fehlen hier auch nicht.
Am Ende macht der Christophorus Verlag ein wenig Werbung für die Zeitschrift Mollie.  Finde ich gut, denn es hat mich echt neugierig auf die Zeitschrift gemacht.

FAZIT: Dieses kleine Büchlein ist gut. Sogar für mich sehr gut. Gerade weil ich mir vor langer Zeit mal Knooking Nadeln gekauft habe und überhaupt nicht so recht funktionieren wollte. Aber hier in dem Buch wird alles Schritt für Schritt erklärt. Außerdem war die liebe Namensvetterin  - Anja –auf der Buchmesse so freundlich und hat mir mit Ruhe und Geduld das Prinzip gezeigt. Und siehe da, es scheint gar nicht so schwer zu sein.  Aber auch die Häkelprojekte hier drin laden ein zum nachhäkeln. Ich jedenfalls werde auf jeden Fall das ein oder andere Ausprobieren.  Das Buch ist liebevoll aufgemacht. Jedes Kapitel hat als Überschrift einen Banner so ala Selfmade.  Zusätzlich sind auch in Bildern einzelne Schritte angezeigt und z. B. bei der Häkelblume(Häkelblümchen sind vielfältig einsetzbar, z. B. als Brosche ….), bei der Tasche oder bei den Fingerpuppen.   der ein oder andere „Tipp“. Als Titelbild ist eine Frau zumindest der Oberkörper davon abgebildet, wie sie Wolle, eine Knookingnadel und das „berühmte“ Pinguinschen in der Hand hält. Der Titel „Alles Maki" ist wie bei einem Label vom Selbstmachen hinterlegt. Recht unten davon spitzt die Autorin Anja Brinkmann hervor mit einer Signatur Maki. Der „Hintergrund“ bwz. Die Frau ist in Rot gehalten. Ansprechend finde ich.
Gerade für Häkelanfänger und  - so wie mir – Knookinganfänger ist dieses Buch super. Und es wird bestimmt nicht mein letztes Sein von der Autorin. Übrigens bin ich auch schon auf dem Blog von Anja Brinkmann gestöbert. Schaut doch einfach mal selber vorbei! Weil ich jetzt schon dieses Buch liebe, obwohl ich noch keine Projekte gemacht habe (kommt aber noch und dann werden sie hier vorgestellt), bekommt es einen Extrawurm!

Stärke: ein gutes Selbstmachbuch fürs Häkeln und Knooking
Schwäche:


Bruske, Tanja - Tod am Teufelsloch



https://s3-eu-west-1.amazonaws.com/cover.allsize.lovelybooks.de/9783944124858_1442841747031_xl.jpgLisa hat sich von ihren Freund Patrick getrennt und entschlossen eine Weltreise zu machen. Ein Jahr Auszeit täte ihr gut, meinte sie. 15 Jahre ist es her, seit sie in die Vergangenheit gereist ist. Nun braucht sie etwas Ruhe. Doch es kommt anders, als sie sich das gedacht hat, denn nach einem Autounfall, wo sie in einen Fluss landet, wacht sie im Jahr 1791 auf. Und ausgerechnet Ruth hat sie gerettet, die erste große Liebe von Jonas, den sie 15 Jahre zuvor in der Vergangenheit kennen gelernt und lieben gelernt hat. Ruth s Vetter Mordechai Löb besorgt ihr eine Stelle als Kinderfrau bei der Familie Grimm. Dort hat sie sich schnell eingelebt und hütet die 5 grimmsche Kinder. Dann findet man eine Mädchenleiche. Genau am Teufelsloch ,wo angeblich der Teufel schon eine Kuh geholt hatte.  Als dann noch eine Leiche auftaucht, denken alle, dass die Spessarträuber damit zu tun haben und Amtmann Grimm und seine Leute jagen diese Ganoven. Doch haben die wirklich was mit den Morden zu tun? Und warum hat das Teufelsloch auf Lisa so eine magische Anziehungskraft?
Tanja Bruske hat mit „Tod am Teufelsloch“ den zweiten Band der Kinzigtal Trilogie fertiggestellt. Und wieder gerät Lisa in die Vergangenheit und muss dort sich bewähren. Schnell gerät man mit in die Vergangenheit und lernt dabei die Familie Grimm kennen. Allerdings sind die Märchenbrüder noch klein und haben nichts mit dem Schreiben im Sinn. Doch man erfährt viel über die Familie und deren Leben. Aber auch über die Spessarträuber bekommt man viel in Erfahrung.

FAZIT: Ich habe den zweiten Teil gerne gelesen. Doch trotzdem gibt es hier ein paar Kritikpunkte. Der Anfang ist zwar ganz gut, aber umso mehr man in die Mitte des Buches kommt, ist es ein wenig zäh und zieht sich. Man erfährt viel über die Familie Grimm und die Zeit im 18. Jahrhundert, keine Frage. Gute Recherche ist hier vorgenommen worden. Trotzdem fehlt mir hier ein wenig und zwar die gewisse Spannung. Am Ende dagegen kommt der Spannungsbogen auf und man kann das Buch nicht weglegen. Und dann …. Peng ein Cliffhanger. Also das mag ich ja gar nicht. Man bleibt zurück mit einem Haufenn Fragen. Wie geht es jetzt weiter mit Lisa. Und wird die ihren Jonas wieder treffen. Und warum kommt sie nicht „heim“? Und es gibt immer wieder kleine Hinweise auf den ersten Teil. Gut, es heißt zwar, man braucht diesen nicht zu kennen, aber meiner Meinung wäre es trotzdem zum Vorteil, diesen vorweg gelesen zu haben.
Ich kenn ja den ersten Teil auch „Die Leuchte“ und ich gestehe, dieses Buch hat mir einen Deut besser gefallen. Erstens war mehr Spannung da und zweiten ist man nicht ganz so hängen geblieben.  
Im Anhang gibt es wieder Erklärungen, was ich gut finde. Da wird die Sprache Rotwelch teilweise übersetzt. Und Tanja Bruske klärt auf über Wahrheit und Dichtung der Familie Grimm und den Spessarträubern. Das finde ich toll, dass es den Anhang gibt. Gerade für Leute, die nicht so Grimmwissen haben, ist das eine gute Sache. Zu guter Letzt gibt es wieder eine Karte von Steinau und der Grafschaft Hanau. Gut gelungen, der Abschluss. Trotzdem, diesmal ziehe ich einen Punkt ab wegen der für mich fehlenden Spannung.

Stärke: ein gut recherchierter Roman über das Leben der Familie Grimm und dem 18. Jahrhundert
Schwäche: die fehlende Spannung wie beim ersten Roman