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Sonntag, 15. November 2015

Eschenauer, Gerald ~ Miefke Saga III



Die Mifke Saga ist ein Buch der Wahrheit. Also wer die Wahrheit und offene Worte nicht verträgt, sollte dieses Buch nicht lesen.  Der Autor Gerald Eschenauer hat viele Dinge aufgezeigt, was nicht ganz rund läuft und mit Sarkasmus beschrieben. Er deckt auf – Korruption, Falsches und Fehlstände in Kärnten. Dazu benutzt er schonungslos offene Worte. Und er redet wie ihm der Kärntnerische Mund gewachsen ist mit Dialekt und teilweise heftiger Wortwahl.
Da wird über die Sünden des Landes gesprochen, d. h, Wohnungen, die nicht mehr „bewohnbar“ sind, werden saniert und so kommen doch glatt 250 Euro Mieterhöhung heraus.  Überhaut macht sich hier Gerald Eschenauer Gedanken über die Kärntner Bausünden. In ein anderes Kapitel geht es z. B. über die Retuschegesellschaft, wo z. B. die Nullen aus den Berichten des griechischen Staatshaushaltes und der politischen Repräsentanz retuschiert werden sollen. Traurig gemacht hat mich die Weihnachtsgeschichte, wo der Autor die Gesellschaft in den einzelnen Schichten aufzeigt. Von der „reichen“ Familie, die sich alles zu Weihnachten leisten können –wie eine echte Kärntner Fichte – bis hin zu der Tür weiter, wo es überhaupt keinen Christbaum gibt, In dieser Wohnung ist es kalt und die Kündigung ist das Geschenk vom Arbeitsgeber. Gerald Eschenauer zeigt uns die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu deutlich. Und leider wollen das viele nicht wahrhaben. Doch dafür gibt es den Autor, denn er zeigt uns was alles so schief läuft in der Gesellschaft und überhaupt in der Welt. Denn Kärnten ist nicht nur in Kärnten, Kärnten ist überall. Man muss ich nur mal gescheit umschauen.
Trotzdem fehlt es hier auch nicht an gewissen Humor und Witz. Denn sonst könnte man die Traurigkeit des Buches nicht ertragen. Und das in dem Dasein, was wir führen, was schief läuft, das wissen alle. Nur trauen  sich sie wenigsten darüber zu reden und es gar offen zu legen. Die Demokratie hat uns voll im Griff und oft tanzen wir wie Marionetten an Schnüren. Und das hat Gerald Eschenauer hier in dem Buch auf den Punkt gebracht.

FAZIT: Ein Buch das die Wahrheit ans Licht bringt, auch wenn wir es schon oft wissen. Doch einer traut sich das auch mal schwarz auf weiß zu bringen. Hier kommen Korruptionen, Missstände und auch verschwiegenes hervor. Zwar mit einen gewissen Augenzwinkern und auch eine Portion Humor, aber doch die Wahrheit. Es bringt halt nichts, alles nur schön zu reden.  Ein gutes Buch, das aber nur Leute lesen sollten, die auch die Wahrheit vertragen und auch nicht zurückschrecken von manch deftigen, derben Wort. Ich jedenfalls  habe bei so manch einen Wort schon etwas schlucken müssen. Aber irgendwie gehören die hier zu dem Buch.  Notfalls kann man sie ja schnell überlesen (Humor aus). Im Anhang ist noch etwa Lyrik in Form von Gedichten.
Das Cover ist gehalten wie eine Österreicher Flagge. Vorne drauf ist dann ein Honiglöffel, wovon etwas Honig auf einen Hundehaufen läuft. Man kann es auch vergleichen mit Zuckerbrot und Peitsche. Der Titel ist in schwarz gehalten, wobei doch die III in rot geschrieben ist. Oben links sieht man einen Ausschnitt vom Autor, gerade mal die Augen. Ich finde das Cover gut halten, denn die Flagge ist ganz oben links etwas beschmutzt. Passt zum Buch.

Ein kleines Hintergrundwissen zu dem Autor Gerald Eschenauer. Er ist der Gründer des Buch13.  Buch13 ist eine Vereinigung zur Förderung heimischer Literatur-Kultur. Inzwischen zählt der Verein weit mehr über 60 Mitglieder - Schriftstellerin und Schriftsteller. Die Bücher von Buch13 erscheinen beim Malandro Verlag.  Mehr erfahrt Ihr über den Autor, Buch 13 und dem Verlag, wenn Ihr auf den jeweiligen Link klickt. Es lohnt sich!


Stärke: ein gutes Buch über die Fehlstände in Kärnten. Denn Kärnten ist eigentlich überall
Schwäche: das manche derbe Wort




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