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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Beck, Glen ~ Der Weihnachtspullover


Weihnachten, ein Fest der Liebe, der Familie und der Besinnlichkeit. Aber für Eddi ist sein diesjähriges Weihnachtsfest nichts von all dem. Er bekommt von seiner Mutter einen Pullover geschenkt, einen selbstgestrickten, wo er sich doch so sehnlichst das Fahrrad gewünscht hat. Und wie hat er zu Gott gebetet, und ihm gesagt, dass er ganz lieb und brav war. Aber es gibt nur den Weihnachtspullover, denn er so hasst.
Eddi ist mit allem böse, mit seiner Mutter, seinen Großeltern aber vor allem ist Gott, der ihn so enttäuscht hat.
Doch dann wird er mit einem Schicksalsschlag konfrontiert, die seine eh schon so „böse“ Welt aus den Fugen katapultiert.  Und es scheint kein Ende des Bösen zu geben. Er hadert mit sich und mit der Welt und ist auf alles böse.

Der Weihnachtspulloveer von Glen Beck ist eine Weihnachtsgeschichte. Man liest sie und wenn man den letzten Satz gelesen hat, denkt man über sie nach. So erging es wenigstens mir. Die Geschichte spielt vermutlich in den 80er Jahren in Mount Vernon, Staat Washington
Der Protagonist Eddi hadert eben hier mit Gott und der Welt und durch das miese Weihnachtsgeschenk und dem Schicksalsschlag denkt er, keiner liebt ihn und er ist ganz allein mit seinem Schicksal. Jeder ist gegen ihn, keiner versteht ihn. Außerdem bestraft er durch sein Verhalten seine Großeltern, auch wenn er im Grunde weiß, dass es falsch ist. aber dadurch fühlt er sich besser.
Immer weiter gerät er in den Abseitsstrudel und da begegnet er einer Person, die ihn endlich zu verstehen scheint. Mit ihm – Russel – kann er das erste Mal reden und Russel fragt ihn: Wer bist Du? Darauf weiß Eddi zwar keine Antwort, aber er fängt an nachzudenken. Auf dem Höhepunkt seines Tiefs, dann wenn er vor allem fliehen will und abhauen, begegnet er sich selbst.  Und wird mit seinen Leid konfrontiert und muss sich nun mit auseinandersetzten.
Diese Weihnachtsgeschichte wird aus der Sicht von Eddi in Ich Form erzählt. Gespickt ist jedes Kapitel mit einem Wollknäuel, das aufrollt und in dem Stricknadeln stecken. Außerdem sind bei jedem Kapitel liebevolle Bleistiftzeichnungen mit drin. Alles im Allen ein gelungenes Konzept.
Mir hat der Weihnachtspullover sehr gefallen. Vielleicht weil ich die Letzen Wochen auch auf der Suche nach dem „Wer bin ich“ gewesen bin oder vielleicht noch bin.
Oftmals habe ich hier beim Lesen gemerkt, dass ich mich auch in eine Art so fühle, so empfinde. Nun gut, ich habe kein falsches Weihnachtsgeschenk bekommen, und auch nicht einen dramatischen Verlust gehabt. aber ein Verlust, der sehr schmerzt. Und deswegen fühlte ich mich beim Lesen der Geschichte hier verbunden.
Gerade die Stelle, wo Eddi mit Russel spricht, hat mich sehr berührt.

Zitat: Stille ist wichtig. Es ist die wenigste Zeit, in der man das Flüstern der Wahrheit zu hören vermag“ S. 214

Überhaupt steckt in den Seiten ab 214 so viel Weisheit, das mich zum Nachdenken angeregt hat. Es sind wahre Worte. Vielleicht empfinde ich es durch meine Situation etwas anders als andere Leser.

…wie viele Manchen nur die Oberfläche betrachten und niemals über die tiefere Bedeutung der Dinge nachdenken….

So die Worte von Russel, denn wenn man tiefer nachdenkt, erkennt man seine eigenen Probleme.

„manchmal verheddern wir uns so im Leben, das wir das Offensichtliche einfach übersehen“

Auch das finde ich so was von wahr
Der Schreibstil ist flüssig und ich gestehe, ich habe das Buch in ein paar Tagen durchgelesenen. Was schon lange bei einem Buch nicht mehr der Fall war.
Ich empfinde das Buch und die Geschichte eine, die manchen vielleicht auch die Augen öffnen könnte.
Mir hat diese jedenfalls sehr gefallen, nicht immer nur die Oberfläche zu sehen und vielleicht auch mal tiefer zu schauen. Das Ende hat mich trotzdem überrascht, denn so hatte ich es nicht erwartet.
Ein Buch, das die Wahrheit beinhaltet, aber auch vielleicht zeigt, wie man mit dieser umgehen kann.
Ich bin der Meinung, nicht nur zur Weihnachtszeit ist das genau das richtige Buch zum Lesen. Aber vielleicht auch gerade an Weihnachten.
Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus den liebevoll gestrickten Weihnachtspullover. Der Titel kommt was festlich rüber in dem goldorange.

Im Nachwort erzählt Glenn Beck die wahre Geschichte hinter dieser Geschichte. Einfühlsam. Vor allem wie er mit der Schuld und dem Gefühl umgegangen ist.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Eckert, Renate ~ Schweigegebot



Pfarrhofen, ein kleines unterfränkisches idyllisches Dorf. Tessa und Mona erben drei Häuser der verstorbenen Großmutter. Du das Erbe aber antreten zu können, sollen sie eine gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Tessa wohnt also mit Mona und deren kleinen Sohn Nick in einem der Häuser. Mona ist eine wechselhaste Person. Mal ist sie gut drauf und dann wieder verschlossen und mürrisch. Auch aggressiv ist sie manchmal und Tessa fürchtet um ihr Leben.
Dann eines Tages sitzt Mona neben ihren toten Sohn und sagt“ Ich habe heute Nacht mein Kind umgebracht“
Und damit beginnen die Abgründe, die Tessa hineinziehen und letzten endlich bis ins Mark treffen.

Schweigegebot von Renate Eckert ist zwar rein fiktiv, aber die Idee entstanden durch eine wahre Begebenheit., die vor einiger Zeit Unterfranken erschüttert hat.
Das Buch beginnt eigentlich ganz harmlos. Man lernt Tessa kennen und auch Mona. Aber auch die Dorfbewohner lernt man hier nach und nach kennen.  Beim Lesen stößt man immer mehr in die Verschworenheit dieser und man merkt, dass sie was zu verschweigen haben.
Protagonistin Tessa versucht diesem Geheimnis auf der Spur zu kommen, zumal sich Mona immer seltsamer verhält. Doch immer mehr erblickt man in die Verschwiegenheit der Dorfbewohner und man ahnt, das was Schreckliches geschehen sein muss, dass auch mit Mona zusammenhängt. Und somit wird diese Dorfidylle auch getrübt. Wie es oftmals in so einer kleinen Gemeinde ist, lauern die Hausbewohner hinter ihren Fenstern, tuscheln und doch scheint alles so perfekt. Aber kann man hinter die Mauern gucken?
Ich selber wohne im kleinen Dorf und kenne nicht alle Dorfbewohner. Und schon gar nicht, was hinter den Türen passiert. Und hier ist auch schon einiges schockierte passiert, wo man dann denkt, hier im 1000 Seelendorf? Nein, das gibt es nicht.
Deswegen Pfarrhofen kann überall sein. Und kann vor allem jedem treffen.
Ich fand „Schweigegebot ein eindringlicher Krimi, der schreit: schaut hinter der Fassade, schaut auf die Dinge, hinterfragt.
Der Schluss hier habe ich erahnt, aber nicht in diese Ausmaße.
Ein kleiner Minuspunkt habe ich  😊. Die Kapiteleinteilung ist ein wenig überarbeitungsbedürftig. Mir sind die Kapitel zu lang, bzw. nicht vorhanden.
Aber ansonsten kann ich diesen Krimi nur bestens empfehlen und nicht nur für Regionalkrimi Liebhaber. Denn wie schon gesagt, Pfarrhofen ist überall!!
Das Cover finde ich sehr eindringlich. Sinnliche Lippen mit einer unschuldig weißen Rose auf schwarzen Hintergrund. Der Titel groß weiß und auch unschuldig in weiß.
Erschienen ist der eindringliche Krimi beim Verlag mainbook. Danke für das Rezensionsexemplar.

Biermann - Jung. Kathleen ~ Die Abenteuer des Karpfen Kurt



Glücklich ist der junge Karpfen Kurt mit seiner Familie in dem kleinen Teich.
 Doch eines Tages bricht das Unglück über ihn herein und er verliert seine Familie. Dabei trifft er das Karpfenmädchen Karla und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem besseren Teich und ein neues Leben.
Das Buch von Kathleen Biermann- Jung ist eine Abenteuerreise. Eine Abenteuerreise, die zeigt, dass man oft einfach nur Mut braucht im Leben. Und dass man mit Freunden alles schaffen kann.
Karpfen Karl und Karla machen sich auf zum neuen Gewässer und lernen dabei Claus den Süßwasser krebs kennen. Er hilft ihnen bei ihrer großen Reise und dem großen Abenteuer. Alle drei bestehen sie Gefahren, helfen einander und werden Freunde.
Dieses Kinderbuch finde ich gut, um zu zeigen, dass es nur eben ein wenig Mut braucht und Freunde, um alles zu schaffen. Außerdem zeigt es den Kindern, wie so das Leben in so einen Süßwassersee ist. Und dass man die Tiere darin und drumherum achten sollte und als Lebensweisen ansehen sollte. Es bringt die Natur nahe. Und auch schützen soll man die Natur. Es gibt nur die eine in der Welt.
Die Abenteuer des Karpfen Kurt ist eine lehrreiche Geschichte, entweder zum Vorlesen oder zum selberlesen. Ich mag Kurt und Karla und all die Süßwasserbewohner in diesem Buch.
Sehr schöne Illustrationen sind in diesem Buche versammelt und begleiten die Geschichte. Gezeichnet von Trickfilmzeichner Christian Biermann, der Vater von Kathleen.
Übrigens gibt es zu dem Buch eine eigene Homepage.
Erschienen ist das Buch Hein Verlag. Und da sage ich Danke für das Rezensionsexemplar.