Weihnachten, ein Fest der Liebe, der Familie und der
Besinnlichkeit. Aber für Eddi ist sein diesjähriges Weihnachtsfest nichts von
all dem. Er bekommt von seiner Mutter einen Pullover geschenkt, einen selbstgestrickten,
wo er sich doch so sehnlichst das Fahrrad gewünscht hat. Und wie hat er zu Gott
gebetet, und ihm gesagt, dass er ganz lieb und brav war. Aber es gibt nur den
Weihnachtspullover, denn er so hasst.
Eddi ist mit allem böse, mit seiner Mutter, seinen
Großeltern aber vor allem ist Gott, der ihn so enttäuscht hat.
Doch dann wird er mit einem Schicksalsschlag konfrontiert,
die seine eh schon so „böse“ Welt aus den Fugen katapultiert. Und es scheint kein Ende des Bösen zu geben. Er
hadert mit sich und mit der Welt und ist auf alles böse.
Der Weihnachtspulloveer von Glen Beck ist eine Weihnachtsgeschichte.
Man liest sie und wenn man den letzten Satz gelesen hat, denkt man über sie
nach. So erging es wenigstens mir. Die Geschichte spielt vermutlich in den 80er
Jahren in Mount Vernon, Staat Washington
Der Protagonist Eddi hadert eben hier mit Gott und der Welt
und durch das miese Weihnachtsgeschenk und dem Schicksalsschlag denkt er,
keiner liebt ihn und er ist ganz allein mit seinem Schicksal. Jeder ist gegen
ihn, keiner versteht ihn. Außerdem bestraft er durch sein Verhalten seine
Großeltern, auch wenn er im Grunde weiß, dass es falsch ist. aber dadurch fühlt
er sich besser.
Immer weiter gerät er in den Abseitsstrudel und da begegnet
er einer Person, die ihn endlich zu verstehen scheint. Mit ihm – Russel – kann er
das erste Mal reden und Russel fragt ihn: Wer bist Du? Darauf weiß Eddi zwar
keine Antwort, aber er fängt an nachzudenken. Auf dem Höhepunkt seines Tiefs,
dann wenn er vor allem fliehen will und abhauen, begegnet er sich selbst. Und wird mit seinen Leid konfrontiert und
muss sich nun mit auseinandersetzten.
Diese Weihnachtsgeschichte wird aus der Sicht von Eddi in
Ich Form erzählt. Gespickt ist jedes Kapitel mit einem Wollknäuel, das aufrollt
und in dem Stricknadeln stecken. Außerdem sind bei jedem Kapitel liebevolle
Bleistiftzeichnungen mit drin. Alles im Allen ein gelungenes Konzept.
Mir hat der Weihnachtspullover sehr gefallen. Vielleicht
weil ich die Letzen Wochen auch auf der Suche nach dem „Wer bin ich“ gewesen
bin oder vielleicht noch bin.
Oftmals habe ich hier beim Lesen gemerkt, dass ich mich auch
in eine Art so fühle, so empfinde. Nun gut, ich habe kein falsches Weihnachtsgeschenk
bekommen, und auch nicht einen dramatischen Verlust gehabt. aber ein Verlust,
der sehr schmerzt. Und deswegen fühlte ich mich beim Lesen der Geschichte hier
verbunden.
Gerade die Stelle, wo Eddi mit Russel spricht, hat mich sehr
berührt.
Zitat: Stille ist wichtig. Es ist die wenigste Zeit, in der man das Flüstern der Wahrheit zu hören vermag“ S. 214
Überhaupt steckt in den Seiten ab 214 so viel Weisheit, das
mich zum Nachdenken angeregt hat. Es sind wahre Worte. Vielleicht empfinde ich
es durch meine Situation etwas anders als andere Leser.
…wie viele Manchen nur die Oberfläche betrachten und niemals über die tiefere Bedeutung der Dinge nachdenken….
So die Worte von Russel, denn wenn man tiefer nachdenkt,
erkennt man seine eigenen Probleme.
„manchmal verheddern wir uns so im Leben, das wir das Offensichtliche einfach übersehen“
Auch das finde ich so was von wahr
Der Schreibstil ist flüssig und ich gestehe, ich habe das
Buch in ein paar Tagen durchgelesenen. Was schon lange bei einem Buch nicht
mehr der Fall war.
Ich empfinde das Buch und die Geschichte eine, die manchen vielleicht
auch die Augen öffnen könnte.
Mir hat diese jedenfalls sehr gefallen, nicht immer nur die Oberfläche
zu sehen und vielleicht auch mal tiefer zu schauen. Das Ende hat mich trotzdem überrascht, denn so hatte ich es nicht erwartet.
Ein Buch, das die Wahrheit beinhaltet, aber auch vielleicht zeigt,
wie man mit dieser umgehen kann.
Ich bin der Meinung, nicht nur zur Weihnachtszeit ist das
genau das richtige Buch zum Lesen. Aber vielleicht auch gerade an Weihnachten.
Das Cover zeigt einen Ausschnitt aus den liebevoll gestrickten
Weihnachtspullover. Der Titel kommt was festlich rüber in dem goldorange.
Im Nachwort erzählt Glenn Beck die wahre Geschichte hinter dieser Geschichte. Einfühlsam. Vor allem wie er mit der Schuld und dem Gefühl umgegangen ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen