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Sonntag, 19. Januar 2020

Worm, Mario ~ Gezeiten


Kurz vor dem Mauerfall. In Ungarn und n Polen ist schon massiv was los. Und mittendrin sind da Mike und seine Kumpels. Sie sehen den politischen Alltag in den letzten Stunden der DDR und auch den Zerfall ihren Betrieben. Jeder misstraut jedem, jetzt noch mehr als vorher. Und jeder stellt sich die Frage nach dem Richtig oder dem Falsch. Aber da gibt es ja auch noch die Liebe? Kann diese standhalten bei all den Unruhen?
Gezeiten von Mario Worm  (Primär Verlag) ist ein Buch über die letzten Stunden der DDR. Es ist die Fortführung des Drehbuches „Keine Gewalt“ welches mit Laienschauspielern produziert wurde. Der Autor selber wurde teilweise harscher Kritik darf ausgesetzt. Und das nur, weil er wagte, dass er sagte, nicht alles in der DDR war schlecht und alles in der BRD gut.
Jedenfalls dreht sich diese Geschichte hier um Mike und seinen Freunden. Da ist Sabine, die politisch aktiv ist, aber auch Bodo, der alles mit gemischten Gefühlen sieht. Vorarbeiter und Chef Reschki, der treu der DDR „dient“. Alle erleben wie es politisch weitergeht mit dem Land und wie alles sich doch verändert. Misstrauen kommt auf und Sehnsucht. Sehnsucht nach Freiheit, nach Offenheit.
In „Gezeiten“ sind hier die Gefühle und Handlungen gut beschriebe. Man erlebt diese unruhige Zeit wieder, zumindest schätze ich in der ehemaligen DDR. Denn ich selber habe leider davon nicht viel mitbekommen. Aber einiges gehört. Es zeigt hier, dass eben wirklich nicht alles so schlecht war in der Regierung, aber auch viel verbesserungswürdig war. Aber auch die BDR war nicht das „Goldland“ wie viele damals dachten. Und das kommt hier am Schluß richtig zur Sprache. Es war und ist eben nicht einfach.
Mir haben dieses Buch und seine Geschichte mal die andre Seite gezeigt, die die wir in der BRD nicht so mitbekommen habe. Zumindest dann nicht, wenn wir mit der ehemaligen DDR nichts zu tun hatten. Und oft habe ich dann gedacht beim Lesen, oh war das wirklich so? Ja, war es.
Man kann sich in die Mitwirkenden gut hineinversetzten und sie sind realistisch dargestellt. Mit alle den Gefühlen, Ängsten und Sorgen.
Eine Kritik habe ich an den Autor Mario Worm. Die Abschnitte in dem Buch der einzelnen Kapitel. Es gibt eigentlich keine und das macht die Sache etwas schwer beim Lesen. Denn kaum hat man einen Satz fertiggelesen, ist schon weder ein neues „Kapitel“ dran beim nächsten Satz. Aber der eigentlichen Geschichte tut dies kein Abbruch. Allerdings sollte man auch absehen, das "Gezeiten" das allererste Buch von dem Autor war und somit darf man über die fehlenden Übergänge hinwegsehen, finde ich!




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