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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Sonntag, 20. November 2022

Engel, Joachim ~ Ein Polizist blickt zurück

Verlag: BoD

Genre:  Sachbuch

ISBN: 9783756839407

ET:  2022

Seiten: 157

Der Anfang: Die Seele ist ein leeres Fass

Ein Polizeibeamter blickt zurück

Der17-jährige Florian verlässt seine kleinbürgerliche Welt und beginnt eine Ausbildung zum Polizeibeamten.

Sein Vater verabschiedet sich mit den Worten: Mach mir keine Schande.

Erzählt werden 45 Jahre gesellschaftliche Veränderung, sowie Entwicklung polizeilicher Arbeit und eines Menschen, dessen ständige Begleiter der Tod geworden ist, der am Leid der unglücklichen und Dreistigkeiten der unanständigen Menschen zweifelt.

Der Autor war selbst 44 Jahe Polizeibeamter, davon 41 Jahre nach der Ausbildung ausschließlich auf der Straße tätig.

 

Meine Gedanken zum Buch:  Ich habe schon das erste Buch von dem Autor und Ex Polizisten gelesen „Roßmarkt“. Somit habe ich das Buch mit dem Gedanken angefangen, wieder ein guter Einblick in die Polizeiarbeit

Wann hab ich das Buch gekauft? 

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?  Da es ein Sachbuch ist, gibt es keine ---konkrete Antwort

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?  Es steht allein

Kurzinhalt:  Hier wird die Geschichte von dem 17-jährigen Florian erzählt, der seinen Weg als Polizist geht. Angefangen von der Ausbildung bis hin zur Rente erzählt er wie die Gesellschaft sich in den 45 Jahren verändert hat, wie die Polizeiliche Arbeit sich entwickelte, und dass der Tod ständiger Begleiter geworden ist.

Meine Meinung: Hier geht der Einblick eines Polizisten in die Tiefe. Man begleitet Florian in all seinen Lebenslagen und vor allem auf der Arbeit. Seine Gedanken werden offenbart und das Erlebte geteilt. Nicht immer ist es gut, der Streifendienst, nicht immer freudig. aber trotzdem gibt es genug zu lachen und man versteht sich mit den Kollegen. Florian bleibt stets sachlich, diensttreu und macht diesen auf seine Weise ohne daran zu zerbrechen oder zu verzweifeln. Mit den Jahren verändert sich der Polizeidienst und Florian wächst da rein. Es ist ein sachliches Buch ohne viel Emotionen. Eben ein nüchterner Einblick in den Polizeialltag und doch so eindringlich.

Bei einer Stelle habe ich kurz innehalten müssen. Und zwar bei der erschossenen frau auf der Luipoldstraße. Ich kann mich gut an dem Tag noch erinnern. Hatte ich gerade Feierabend und ging hoch zum Pausenraum. Durch das Fenster konnte ich in die Straße reinschauen und sah all das Polizeiaufgebot. Durch Kunden habe ich dann erfahren, was geschehen ist. Ich bekam da Gänsehaut. Wie ist es erst Florian ergangen?

„Die Seele ist ein leeres Fass“ oder wie der Buchtitel heißt: Ein Polizist blickt zurück“ zeigt eindringlich die veränderte Arbeit der Beamten und im Allgemeinen die Arbeit. Ich finde, hier ist er gut beschrieben.

Was mir hier ein wenig fehlt, ist evtl. eine Zeitangabe, und wenn es nur in der Form der Jahreszahl wäre. Aber Hinweise gibt es eigentlich genug, z. B. das Wirken der RAF, Wahlveranstaltungen mit den Kandidaten Brandt, Schmitt und Strauß.

Also ich kann das Buch nur empfehlen, auch als Nicht Schweinfurter. Denn das, was Florian erlebt in seinem Berufsalltag kann in jeder Stadt, Dorf etc. passieren. Der Schreibstil ist gut und flüssig ohne viele Fachbegriffe und lässt sich dadurch gut lesen.

Das Cover:  da ich ja den Autor selber kenne, hat er mir ein wenig zu diesem Coverbild erzählt. Es sind Kolleginnen und Kollegen von ihm auf dem Cover zu sehen.  Dunkel ist das Cover zwar gehalten, aber man erkennt trotzdem die se beiden Beamten. Rechts das Polizeiauto, wo das Rocklicht aufleuchtet. Gemacht von seiner frau ist das Bild und ich finde es sehr gelungen. Entstanden ist es im Ortsteil, wo Joachim Engel wohnt. Und wenn ihr wissen wollt, wo das ist, fragt ihn, vielleicht erzählt er euch das 😊

 

 


Sturm Andreas M. ~ Der Henker mit dem Totenkopf

Verlag: Edition krimi

Genre:  Krimi

ISBN: 978394897279

ET:  2022

Seiten: 351

Der Anfang: „Nie zuvor in ihrem Leben hatte Ingeborg eine derartige Furcht verspürt. Nicht einmal in jener Nacht, als die Bomben auf Dresden gefallen waren.

Als sie ihre Schritte in den Großen Garten gelenkt hatte, war es am Anfang nur ein leichtes Frösteln gewesen. Ein kaum merkliches Aufstellen der Härchen auf ihren Unterarmen. Obwohl sie weder Schritte noch andere verdächtige Geräusche in ihrer Umgebung wahrgenommen hatte, nistete sich die Angst in ihr ein und sog zunehmend Lebenskraft aus ihrem Körper. Ihre nerven spielten verrückt, ließen ihre Knie zittern und hinderten sie dran, ihrem Fluchtreflex zu gehorchen.

Meine Gedanken zum Buch:  ein spannender Folgekrimi von Andreas M. Sturm

Wann hab ich das Buch gekauft?  Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Andreas M. Sturm

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?  Klar sind Uwe und Sabine mir sympathisch, aber auch irgendwo der Major und die anderen. Unsympathisch ist hier mir eigentlich keiner

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?   Es ist der zweite Teil vom DDR-Krimi (Verlorenes Land)

Kurzinhalt: Sommer 1983, Juni. Im Großen Garten in Dresden passieren kurz hintereinander zwei schreckliche Verbrechen. Zwei Frauen werden brutal vergewaltigt und ermordet. Gottseidank ist ein Verdächtiger schnell gefunden. Doch dann entdeckt Volkspolizist Uwe Friedrich Ungereimtheiten und er fängt an in alle Richtungen zu ermitteln. Doch dann passieren weitere Morde und Uwe stellt fest, dass der wahre Täter noch auf freien Fuß ist und dass bei diesem Fall nichts so ist, wie erscheint.

 

 

Meine Meinung:  Der zweite Teil hat mich wieder gefesselt und ich konnte teilweise das Buch nicht aus der Hand legen. Schon allein, weil ich wissen wollte, wer der Mörder ist. Aber auch weil mir Uwe und Fuchsi sympathisch sind. Hier ist wieder die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und privatem.  Gut dargestellt ist die damalige DDR mit all ihren Facetten und Mauscheleien.

Schlimm fand ich das lesen von dem damaligen Krieg und Nazizeit. Grausam, so hat der Autor das zu Papier gebracht, was aber voll der Realität entspricht. Der Krimi ist nicht einfach zu lesen, da er schon etwas heftig ist. Gut sind auch die Gedankengänge der einzelnen Personen hier beschrieben.

Im Anhang findet man ein Wörterbuch für die Deutsche Demokratische Ausdrucksweise und Bezeichnungen. Andreas M. Sturm kommt hier auch im Nachwort zur Sprache über die Entstehung des Buches.

Jedenfalls ist es wieder ein sehr gelungener DDR-Krimi aus der Feder des Autors.

Das Cover:  Da es sich um einen DDR-Krimi handelt, finde ich das Cover passend. Eine auf dem Boden liegende DDR-Flagge, davor eine Bierflasche. Es zeigt auf seine Art das wahre Land