Justizirrtümern, man sollte meinen, dass diese nicht vorkommen.
Und doch, sie gibt es, sie sind keine Mythen des Rechtsstaats. Es gibt zahllose
davon und die sind sogar bestätigt. Man nehme nur den bekanntesten: der Fall
Mollat. Oder Harry Wörz.
Und das schlimme ist, jeder kann das Opfer eines Justizirrtumes
werden.
In dem Buch „Der Richter und sein Opfer“ von Thomas
Darnstädt sind solche Fälle aufgeschrieben worden. Und beim Lesen überkommt
einen schon die Gänsehaut. Es sind meist bekannte Fälle wie eben Harry Wörz,
Der Fall Mollat, aber auch Kachelmann und der Fall Rupp. Und noch einige mehr.
Zusätzlich kommen hier Sachverständige und „Staatsdiener“ wie ein Staatsanwalt
und Richter zu Wort. Interviewt von dem Autor selber
Ich finde es schon wichtig, dass man das Thema Justizirrtum
hier mal aufgreift und veröffentlicht. Denn eigentlich wird es meist vertuscht
und der Öffentlich nicht zugänglich gemacht. Unter dem Teppich gekehrt, so wie
es schön heißt. Zurück bleiben die Opfer der Justiz, denen dann oft nicht
geglaubt wird. Denn wenn das Gericht es so aburteilt, muss es ja richtig sein!
Deshalb habe ich mit Begeisterung das buch angefangen zu lesen.
Um die Hintergründe zu erfahren, mehr Wissen zu bekommen. Da ich ja ein True
Crime Fan bin, gerade für mich interessant.
Aber ichgestehe, ich wurde enttäuscht. Hier ist es mehr sehr
sachlich angegangen das Thema. Zwar kommen die einzelnen Fälle auch zur
Sprache, aber nur meist oberflächlich. Es fehlt schlichtweg an Tiefe. Und dann
finde ich es sehr sachlich. Eigentlich schon zu sachlich, um es als „normaler“
Lesender, sprich der nicht so mit der Thematik zu tun hat, es zu lesen. Hier
fehlt sogar nicht das mathematisch, denn oftmals kommt hier ein „Dreisatz“ vor.
Z. B. S. 196: G1.. Gr / T1… Tn / E. Oder S. 250: Wie häufig ist 1. I in T / Wie häufig ist 2. I in Nicht T / Wie ist die Differenz zwischen 1.
und 2.
Es zieht sich durch das ganze Buch. Und dann kommen noch die
langen, verschachtelten Sätze dazu. Also dadurch wird der Lesefluss erheblich gestoppt.
Gefesselt hat mich das Buch nicht, gerade sachlich nicht.
Ich lese viel True Crime und kann daher sagen, dass dieses Buch nur mehr für
die Richtung der „Staatsdiener „lesenswert ist. Oder der auf totale sachliche
mathematische True Crime Bücher lesen mag.
Das Cover, ja das ist schon passend. Ein Gefängnis, wo jemand
steht und irgendwo zu warten scheint. Dunkel ist es. Nur der Titel ist rot, anprangert.
Der Untertitle weiß, wie die Unschuld. Vom Cover her gut gemacht, der Rest… zu
sachlich zu kompliziert für einen normalen Leser.
Das Buch wird defensiv nicht in meinem Regal mehr zu finden sein.
Wer es haben mag, der kann sich gerne melden 😊
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