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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Sonntag, 9. Februar 2025

Wolfer, Sonja - Gottesacker

Verlag: tolino media

Genre: Satire

ISBN: 9783757975456

ET: 2024

Seiten: 352

Meine Gedanken zum Buch: ein lustiges Buch über den Tod und dem Leben

Wann hab ich das Buch gekauft? Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Sonja Wolfer

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? Hier sind alle auf ihre Art sympathisch

Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es steht allein

Kurzinhalt: Wer glaubt, mit dem Tod ist alles zu Ende, der irrt, denn nicht einmal dann hat man seine Ruhe!

Auf dem beschaulichen Friedhof des Örtchens Dollendorf finden seit Jahren die Verstorbenen ihre letzte Ruhe und ihr jenseitiges Leben geht weiter – mit all seinen kleineren und größeren Dramen.

 Dann jedoch findet eines Tages die anonyme Beerdigung eines geheimnisvollen Toten statt, die alles verändert: Die Friedhofsruhe ist dahin und die üblichen Reibereien zwischen Vollskelettierten und Teilskelettierten sowie Eingeäscherten rücken mehr und mehr in den Hintergrund.

Denn einigen Friedhofsbürgern drängt sich ein längst vergessener mysteriöser Todesfall in Erinnerung und mahnt ahnt Unheil– für die Toten wie für die Lebenden.

Schaudernd blickt man über die Friedhofsmauer auf den stillgelegten alten Gottesacker ...  

Meine Meinung: Hier ist schwärzer Humor voll vertreten. Es ist kein ruhiges Leben auf dem Friedhof.

Nein, vielmehr ist es. In Dollendorf geht zumindest auf dem Friedhof echt die Post ab. Und das hat hier Sonja Wolfer gut dargestellt. Zynisch, satirisch und humorvoll hat sie diese Geschichte geschrieben, die auch mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Eigentlich mag ich ja keine Satiren, aber dieses Buch ist sogar für mich Ein kurzweiliges Lesevergnügen gewesen.

Auch die Story ist gut dargestellt, denn oft habe ich an unseren Friedhof gedacht und was da wohl nachts los ist 😊. Dazu muss ich aber auch sagen, dass die Toten echt friedlich da sind, denn ich wohne ja nur 3 Häuser entfernt und kann nachts sogar die Straßenlaterne vom Friedhof sehen 12.

Was will Sonja Wolfer noch sagen Also ich fand, dass sie diese Bürokratie auch etwas auf die Schippe nimmt. Die Sturheit von dieser wird hier mit Humor aufgenommen. Gerade jetzt finde ich dieses Buch genau richtig.

Zu dem Inhalt der einzelnen Kapitel. Entweder sind die Kapitel in Dollendorf, dem Dorf oder auf dem Friedhof.

Gleich das erste Kapitel beginnt mit den Grundrechten – die Würde der Verstorbenen. Immer wieder kommen auch die Satzungen vom Friedhof, bzw. von den Verstorbenen hinzu. Das lockert das ganze nochmals auf und man schmunzelt über diese verstorbenen Satzungen.

Zusätzlich kommen noch die Tage und Zeit dazu, zum Beispiel Dienstagabend, Mitternacht

ich finde, so wird das Buch nochmals humorvoll aufgelockert.

Okay mein Fazit ist, Gottesacker ist nicht für alle Leser eine Geschmackssache. Und auch ich gestehe, ich habe mich erst auf das Buch einlassen müssen, da ich normalerweise Satiren nicht so mag. Aber hier das ist eine Ausnahme, und ich kann es empfehlen, der gerne eine leichte, lockere aber auch humorvolle satirische Geschichten mag.

 Das Cover: Passender könnte es nicht sein. Schwarz wie die Nacht. Der Vollmond scheint und lässt alles in unheimliches Licht erscheinen. Im Hintergrund der Friedhof, im Vordergrund das Skelett mit roten Augen. Könnte es besser sein, das Cover? Nein. Unschuldig weiß der Titel. Von Kapitel zu Kapitel begleitet uns das Skelet immer. Ist es sogar am Ende Paul-Paulina?

 Sonja Wolfer hat auch andere Bücher geschrieben.

 Brennender Schmerz 

BRENNENDER SCHMERZ ist ein packender Krimi für alle, die auf der Suche nach einer Geschichte voller unerwarteter Wendungen und einem Täter sind, der ein grausames Spiel treibt. 

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Sonja Wolfers  Immer bei dir 

"Die Wahrheit ist, dass über 90 % aller Stalker in klinisch-psychiatrischer Hinsicht nicht krank und auch nicht unzurechnungsfähig sind und für ihr Handeln sehr wohl zur Verantwortung zu ziehen sind." 
Quelle: Voß, Stalking, 2024

letzteres Buch interesiert mich und das würde ich mir auf deR LBM näher anschauen :-)

Übrigens hat Sonja Wolfer auch einen Podcast! Sehr interessant, kann ich nur sagen.



Gesslein, Daniela - Mama Sprachlos



Verlag: Feuertanz

Genre: Roman, Erfahrung

ISBN: 9783910619159

ET: 2025

Seiten: 359

Meine Gedanken zum Buch: ein Buch über eine „Krankheit“, die jeden treffen kann

Wann hab ich das Buch gekauft? Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an den Verlag Feuertanz und Daniela Gesslein

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? Keine der hier Charakteren ist mir unsympathisch --- doch halt – die Krankheit!! Wenn man diese als Charaktere bezeichnen darf

Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es steht allein

Kurzinhalt: Die 17-jährige Schülerin Marie ist ein fröhliches, aufgeschlossenes und gläubiges Mädchen. Doch ihr Leben wird total auf den Kopf gestellt, als ihre Mutter einen schweren Schlaganfall erleidet. Nun prägt ihr Leben Krankheit, Angst, Missverständnisse und Sorge, auch Für sorge ihren Alltag. Warum? Weil ihre Mutter weder gehen geschweige denn noch sprechen kann. Marie verzweifelt fast an der Situation. Und dann ist da noch Serafino, der Fremde, der immer in schwierigen Momentan an ihrer Seite ist

Meine Meinung: Ich habe das Buch angefangen zu lesen und dachte mir, nun ja, ein Buch über ein Schicksal, das viele tausende erleiden. Ein Buch, das die Sicht eines Mitbetroffenen zeigt. Einem Mädchen, das gerade in der Blüte ihres Lebens steht. Aber auch die der Mutter, die relativ jung ist und so einen Schicksalsschlag erleidet. Als ich dann anfing, war ich schon mittendrin. Und es hat mich teilweise sehr mitgenommen. Selten, dass ich bei einem Buch auch Tränen in den Augen hatte.

Daniela Gesslein schafft es, dass man mittendrin ist, mitfühlt und die Hilflosigkeit spürt. Man fängt an nachzudenken. Sehr authentisch und realistisch ist die Geschichte geschrieben. Okay, es ist eine wahre Geschichte.

Wie ihr wisst, lese ich sehr gerne True Crime Bücher, die sind auch wahr. Aber selten hat mich eines so mitgenommen, wie „Mama Sprachlos“. Die Charaktere sind hier so echt, so real…

Das zweite ist – ich kenne die Gegend rund um den Staffelberg, Vierzehnheilig und all das dort. Da fällt es mir nochmal schwer, Abstand zu gewinnen und einfach nur „zu lesen“ gedanklich gehe ich also mit auf den Staffelberg, bin mit in der Sole in Bad Windsheim. Ja, ich habe selber schon in dem See gelegen.

Für mich ist es ein Buch, das einem mit auf eine schlimme Reise nimmt, wo es aber doch dann ein Lichtblick gibt. Aber man fängt auch an zu denken. Und fühlt mit Marie und den ganzen Personen mit. Und dann ist ja noch Frodo! Beim letzten Teil habe ich Sam angeschaut und gedacht, oh mein Gott, wenn das meinem Sam - übrigens ein Labrador, aber anders als der im Buch – passieren würde!!! Außerdem, wie würde ich reagieren, wie würde ich mit der Situation umgehen? Es ist keine einfache Geschichte, kein einfaches Buch. Es ist ein Buch, das einem auf eine Reise mitnimmt, die jeden passieren kann.

Ich wiederhole mich, ja, hier spürt man die Hilflosigkeit von Marie. Aber auch die Hilflosigkeit von Eva. Sie ist so verzweifelt, wütend und hilflos, weil sie sich nicht so ausdrücken kann, wie ihre Gedanken es zulassen

Was mich ein wenig irritiert zurückgelassen hat, ist Serafino? Was ist wahr und was ist Einbildung.

Ich mag so vieles über das Buch und diese Geschichte sagen, aber ich würde mich nur wiederholen. Ich finde das Buch sehr lesenswert. Es ist auch ein Buch, dass Mut macht, eine Geschichte, die Hoffnung ist. Denn eines sagt diese Story aus: Verlieren niemals den Mut, die Hoffnung und der Glaube. Ich gestehe, während ich diese Zeilen schreibe, stehen mir wieder die Tränen in den Augen. Warum? Vielleicht weil ich Angst habe, auch mal vor dieser Situation zu stehen!! Ob ich mich dann an das Buch hier wieder erinnere? Ganz bestimmt!!!

Ich glaub, jetzt brauche ich erst mal einen heiteren Roman. Übrigens kann ich das Buch "t" von der Autorin Daniela Gesslein auch sehr empfehlen!

Zu den Kapiteln. Es gibt fünf Teile in dem Buch: davor, mit einem Schlag…, danach, ein neues Leben und Abspann. Diese wiederum sind unterteilt in Ort, danach wieder Ort und Datum. Also alles durchgetackt.

Z.B. Aphasie – Reha Klinik, 9. Juni 2008,

Immer wieder kommt die liegende Acht in jedem Kapitel oder Absatz mit vor.

Die fünft Abschnitte sind am Anfang immer mit einem Bild versehen, dass sich in diesem bei jedem Kapitel durchzeiht. Und zusätzlich gibt es links jeweils ein Gedicht von Willemina Preiß.

Das macht das Lesen aber einfacher mit der Geschichte.

Was ich auch besonders gut finde, sind all die Fußnoten zu medizinischen Begriffen und anderen Begriffen, die sonst manchmal vielleicht einem nichts sagen. Sehr gute Idee.

Das Cover: Zwei Personen und ein Hund an einem See bei Sonnenuntergang. Diese beiden sind Marie und Eva mit Hund Frobo. Der See – ich denke es – ist der Mittelsee (Riedsee) in Bad Staffelstein. Die Mutter - also Eva sitzt im Rollstuhl und die linke Hand liegt auf Frobo. Ein eindringliches Cover. Der Titel ist rot, rot wie --- rot wie eindringlich, Was anders fällt mir nicht ein. Hinten ist das Cover weiß, aber oben links ist ein Buchstabenwirrwar.

Dann schlägt man das Buch auf und wieder sieht man Eva im Rollstuhl, neben ihr Frobo.





Sonntag, 2. Februar 2025

Jansen, Reiner - Umlaufsaufzug

Verlag: edition Tingeltangel

Genre: Pseydo Thriller

ISBN: 9783944936758

ET: 2024

Seiten: 335

Meine Gedanken zum Buch: na, ob da Spannung aufkommt in dem Pseudo Thriller?

Wann hab ich das Buch gekauft? es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Tom von Edition Tingeltangel

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? alle sind hier mir auf ihre Art sympathsich

Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? (noch) steht es allein

Meine Meinung: Ich gestehe, die Rezension fällt mir etwas schwer. Warum? Weil ich nicht weiß, wie ich die Geschichte einstufen soll. Eines weiß ich aber, es ist eine gute Geschichte.  Aber eben speziell und sarkastisch.  Letzteres ist voll mein Ding 😊. Das Buch von Reiner Jansen ist anders.

 

Der Autor schreibt über einen Schriftsteller, der mit seinem neuesten Manuskript beim Verleger durchfällt. Das wollen die Leser nicht, so seine Aussage. Es fehlt an einer heiteren Story und sie soll entschärft werden. Da Torsten Todenhöfer Geld braucht, macht er sich an die Umgestaltung dran und schon nehmen die Dinge ihren Lauf. Und da beginnt für uns Leser die skurrile Geschichte.

Reiner Jansen nimmt uns mit in eine Welt, die auf ihre Art so realistisch ist und doch so unwirklich. Er gibt uns Einblick in das Leben von Torsten Todenhöfer und seine Gedanken. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass es auch so im richtigen Leben eines Autors vorkommt.

Vieles was Reiner   Jansen zur Sprache bringt, so denke ich genauso. und das obwohl ich keine Autorin bin. Auf Seite 41 zum Beispiel, meint Torsten, der Text muss eine Seele haben. Da stimme ich zu, denn ohne Seele macht mir so ein Buch kein Spaß zu lesen.

Überhaupt schreibt Reiner Jansen viel über die Autorenwelt, wo ich zustimme.

Dann nochmals zur Geschichte selber. Die ist verwirrend, skurril, mit Humor gespickt und auf ihre Weise lesenswert. Oft gibt es hier Wendungen, wo man dann denkt, hä. Man blickt oft nicht gleich durch und erst beim Lesen kriegt man den Durchblick.

Und das macht dieses Buch zu einem guten Buch. Es ist oft nicht so, wie es scheint, dabei kommt gewissermaßen auch ein Spannungsbogen auf.

Wie gesagt, ich weiß nicht genau, wie ich das buch und die Geschichte beschreiben soll. Es ist ein ganz eigenes und ich kann hier nur eine Leseempfehlung aussprechen. Denn die ganze Story zieht einen unweigerlich in den Bann. Genauso wie der Paternoster.

Humor deswegen, weil hier einige Autoren genannt werden, wo man denkt, ah, den kenn ich. Obwohl nicht der richtige Name – außer Arno Strobel und Winkelmann – genannt werden. Da ist unter anderem Eckart Fitz mit seinen Psychothrillern. Na, erkannt. Wenigstens meine Gedanken gehen zu dem einen bekannten Schriftsteller. Auch der hier genannte Verlag erinnert mich etwas an Verlag Tingeltangel 😊

Die Protagonisten – gut dargestellt, meiner Meinung nach. Alle. Und alle sind sie mir auf ihre Art sympathisch. Menschlich und real. Mit all ihren Sorgen und Gedanken. Nicht so überheblich wie in anderen Romanen bzw. Thrillern. Sie sind wie du und ich und haben die gleichen Sorgen.

Auch die Geschichte im Ganzen ist nachvollziehbar, das heißt, man kann sich die Szene darin gut vorstellen.

Das Ende ist ein wenig unschlüssig, wenigstens muss man darüber nachdenken, was ist jetzt genau gemeint. Aber das macht dem Gesamteindruck keinen Einbruch.

Am Ende gibt es Outtakes, Szenen, die es nicht in die Story geschafft haben. Des ist mal eine gute Idee und sowas wünsche ich mir öfters.

Die letzte Seite – umblättern möglich, werden der Autor Reiner Jansen und der Protagonist Torsten Todenhöfer vorgestellt

Gespickt ist das Buch mit Bildern von Paternostern bei jedem Kapitel. Oder zumindest zwei gegenüberstehende schwarze Rechtecke, wo manchmal eine Zahl (Kapitelzahl) ganz oder halb dargestellt ist. Sehr passend.

Ja, das Buch ist lesenswert, kann ich nur bestens empfehlen. Zu gerne würde ich den Autor mal persönlich kennenlernen.  Ja, beide, Reiner Jansen und Torsten Todenhöfer 😊

 Das Cover: Ein sehr überzeugendes Cover.  Es zeigt einen dunklen Flur, so ins bräunliche gehend. Gedämmtes Licht, links und rechts gehen Türen ab. Unheimlich. Der Boden ist aus glänzendem Material. Hinten auf dem Cover dann links ein Bücherstapel.

Man klappt das Cover auf und sieht vorne Reiner Jansen in voller Precht. Und hinten drinnen den Paternoster mit einem Maschinengewehr in der Kabine. Kann es ein besseres Cover geben? Ein Sahnehäubchen, der gelbe Seitenschnitt.