Verlag: Tinte und Feder
Genre: Familienroman
ISBN: 9782496706055
ET: 2021
Seiten: 317
Der Anfang: „1965
Das Unwetter hatte nachgelassen, der Regen vollständig aufgehört. Der Sturm, der bei ihrer Ankunft auf dieser Insel von der Ostsee über Usedom gepeitscht war, hatte sich in einen kräftigen Wind verwandelt, der zwar die Wellen vor ihr auf zwei Meter Höhe anschwellen ließ, aber nicht mehr die Kraft hatte, Bäume zu entwurzeln und Dächer abzudecken. Ruth betrachtete die schäumende Gischt, die im Licht des Vollmondes weiß glitzerte, sich silbrig schimmernd auf sie zu wälzte, bis das Wasser sich wieder zurückzog, um dann erneut anzurollen. Wenn die See auf sie zukam, schloss sie die Augen vor dem feinen Sprühnebel nicht und wandte sich auch nicht ab, obwohl das Salzwasser sie blinzeln lies und in ihrem Gesicht brannte.
Meine Gedanken zum Buch: wieder ein lesenswerter Familienroman von Heike Fröhling
Wann hab ich das Buch gekauft? Es ist ein Buch von einer Leserunde
Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen? Gewonnen bei einer Leserunde bei lovelybooks
Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? Ruth ist mir sehr sympathisch, Lena auch, eigentlich sind hier keinen unsympathischen Charakteren, obwohl ich den ein oder andern nicht mag. Z. B. Martha ist mir ein wenig negativ geworden. Aber auch Rolf – zwar nicht direkt unsympathisch, aber … naja, ich mag ihn halt nicht so.
Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? es ist der zweite Teil von dem Familienroma (Weil ich an uns glaubte)
Kurzinhalt: Es ist eine berührende Familiengeschichte – eine Geschichte über verloren geglaubte Träume. Geheimisse werden gehütet, Wahrheiten kommen nicht ans Licht – zumindest sollten sie es nicht
Ruht lebt mit ihrer Familie und ihrer Schwester Marlies in der DDR. Es ist das Jahr 1960. Sie wünscht sich so oft, so mutig zu sein wie ihre Schwester. Doch Marlies zerstört Ruths Traum vom Physikstudium mit einem Einsatz im Widerstand der Regierung. Von ihrem Vater wird sie in einer Försterausbildung gedrängt. Doch sie findet dort im Wald jede Menge Fledermäuse und lebt fortan in einer Waldhütte auf Usedom und studiert diese im Auftrag der Fledermausmarkierungszentrale in Dresden. Dadurch wird sie unfreiwillig zur schutzlosen Außenseiterin. Nur allein der Polizist und freund Rolf hält noch zu ihr. Doch ist er vertrauenswürdig?
60 Jahre Später begibt sich Lena auf die Suche nach der verschollenen Ruth. Wird sie fündig?
Meine Meinung? Ich habe durch Zufall die Leserunde bei habe gesehen und da ich ja die Romane von Heike Fröhling echt mag, bewarb ich mich … und gewann.
Dann fing ich an zu lesen und war sofort gefesselt. Und im Nachhinein begriff ich, dass ich von der Familie schon einmal gelesen habe. Aus der Sicht von Lena und Marlies. Dies ist nun der zweite Teil der Familien Geschichte. Aus der Sicht von Lena und Ruth. Hier erfährt man die Geschichte von Ruth, Marlies Schwester und was mit ihr geschehen ist. Dann immer wieder zurück (oder vor) ins Jahr 2021 zu Lena, die sich auf die Suche nach Ruth macht. Mit Marlies hat sie ja schon Kontakt und hat ihre Großmutter lieben und schätzen gelernt.
Ich persönlich fand es interessant, dass man die Sicht von Ruth gesehen hat. Sie ist mir sehr sympathisch, vielleicht wie sie ein Leben führt, dass ich mir nicht traure zu leben. Und weil sie Fledermäuse studiert. Ich mag Fledermäuse.
Ruth lebt ein ganz einfaches Leben und ist aber sehr glücklich damit. Es war ein langer harter Weg bis dahin – bis zur Zufriedenheit. Aber es hat sich gelohnt für sie.
Marlies dagegen ist auch nun zufrieden, aber sie hat einen kämpferischen Weg hinter sich und war lange Zeit nicht mit ihren Leben glücklich.
Lena lebt ihr leben und trauert irgendwas hinterher. Was erfährt man mit der Zeit und es ist nicht sie, die dahinterkommt, was sie vermisst.
Ich mag die Familienromane von Heike Fröhling, denn sie haben für mich viel Wahrheitsgehalt mit drin.
Das Leben von Ruth ist hier sehr bildlich beschrieben, so dass ich mich gut hineinversetzten kann und oft denke, ich bin selber im Wald. Vielleicht weil ich auch die Natur so sehr liebe und Ruth und ihre freiwillige Einsamkeit voll verstehe.
Das Buch lässt sich leicht lesen, der Schreibstil ist einfach aber gut.
Das Cover spricht mich sehr an Eine blonde frau mit Blick zum Wald i einem Feld. Ja, so stelle ich mir Ruth vor und die Natur. Denn in der Natur ist man nie allein oder einsam. Auch wenn kein anderer Mensch da ist!
Ich
habe mit Ruth mitgelitten, mich gefreut, war erstaunt und glücklich. Ich habe
mit Ruth die Fledermäuse beobachtet und war rundum zufrieden. Der Titel spricht mich sehr an, denn auch ich habe Träume, die vielleicht unendlich sind. Einer z. B. ein Aussiedlerhof mitten in der Pampa mit Feld, Wald und Wiesen umgeben!!
Am Ende bleiben für mich ein paar Fragen offen, die man bestimmt mit einem dritten Band beantworten könnte. Aber ich finde, dass würde die Familiengeschichte zerstören und ich möchte gar kein drittes Band.
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