Verlag: tinte-feder (ein Amazon Verlag)
Genre: Familienroman
ISBN: 9782496706031
ET: Mai 2021
Seiten: 240
Der Anfang: „Lena 2020
Von einer lauten, aufgebrachten Stimme schreckte Lena aus dem Halbschlaf hoch. Fast wäre sie eingeschlafen, aber auch nur fast. Reflexartig setze sie sich im Bett auf. Ihr Schädel dröhnte. Hätte sie doch nicht so viel von dem Geburtstagsekt getrunken! Sie brauchte eine Weile, um sich zu orientieren Sie befand sich nicht zu Hause in ihrer Zweizimmerwohnung, sondern in ihrem ehemaligen Kinderzimmer, bei ihrer Mutter. Die Luft war vom vergangenen Sommertag heiß und stickig. Kein Licht schien durch die Rolladenritzen, draußen war es vollständig dunkel. Nur durch den Schlitz unter der Zimmertür drang ein Schimmern herein, das Schreibtisch, Stuhl, Regal und Kleiderschrank wie viereckige, dunkle Schemen erscheine ließ.
Meine Gedanken zum Buch: wieder ein fesselnder Familienroman von Heike Fröhling
Wann hab ich das Buch gekauft?
Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen? Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an Heike Fröhling
Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch? Es gibt hier keinen unsympathischen Charakteren
Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es steht allein
Kurzinhalt: mit 16 Jahren muss Günther seine Heimat verlassen. Auch seine große Liebe Marianne lässt er zurück. Beide wissen, dass die Familie von Günther unter der Beobachtung der Stasi stehen. Doch von den Fluchtplänen weiß Marianne nichts. Von heute auf morgen müssen sich beide mit der neuen Situation einfinden. Trotzdem, Günther kann im Westen Marianne nicht vergessen. Und dann fängt er an zu suchen…
Jahre vergehen. Lena erfährt, dass ihre totgeglaubte Großmutter noch lebt und nimmt Kontakt mit ihr auf. Marlies Geschichte ist nicht nur eine Geschichte, sondern es steckt viel Wahrheit mit drin. Und diese Erkenntnis stellt Lenas Leben völlig auf dem Kopf
Meine Meinung: Ich bin eigentlich kein Fan von Familienromanen. Aber die von Heike Fröhling lese ich sehr gerne.
In diesem Roman geht es um zwei Generationen einer Familie. Enkelin und Großmutter. Die Großmutter Marlies erzählt ihrer Enkelin Lena die Geschichte von Marianne. Das ist der eine Strang der Story hier. Die zweite ist die von Lean zu der Beziehung ihres Freundes Max.
Marlies Geschichte handelt von der Vergangenheit, als es noch Ost- und Westdeutschland gab. Hier wird nichts verschönert, sondern die Situation in Ostdeutschland gut dargestellt. Wie man dort zu funktionieren, zu denken hat. Und wehe, man denkt anders. Es ist die Geschichte von dem 16.-jährigen Jungen Günther, der sich seinen Eltern anpassen muss und in den Westen mit flieht. Dadurch verliert er auch seine große Liebe Marianne, die als einzigste zu ihm hält in der Schule
„Weil ich an uns glaubte“ ist eine traurige, aber auch fröhliche Geschichte. Heike Fröhling hat uns damit gezeigt, dass man nicht nur negativ denken soll, sondern dass sich auch vieles zum Guten wenden kann, wenn man nur will.
Sie schreibt eindringlich und gefühlsvoll, man fiebert mit Günther, man spürt die Traurigkeit von Marlies, aber auch die Hoffnung von Lena und all deren Freude über das Treffen mit ihrer Großmutter. In dieser Geschichte taucht man tief ein und ich habe immer wieder den Kopf geschüttelt, dass es so früher war in der DDR. Klar, man hat immer wieder etwas gehört, aber ob man --- ich – das so wahrhaben wollte.
Und dann ist ja noch die gewissen Spannung – nein nicht wie bei einem Krimi – die hier auch aufgebaut wird. Zum Beispiel mit dem Erlebnis von Marianne und deren Schicksal.
Die Mitwirkenden, eigentlich gibt es hier zwei Protagonisten: Marlies und Lena, sind gut dargestellt. Sie kommen bildlich und realistisch rüber.
Das Ende hat mich gefreut. Und man kann hier auch die Geschichte aller selber weiterlaufen lassen, so wie man es möchte. Es ist kein offenes Ende, aber trotzdem insofern offen, dass man eben seine eigene Vorstellung anbringen kann, sie es weiter geht.
Ich finde diese Familiengeschichte mal wieder richtig gelungen von Heike Fröhling und das sage ich, die eigentlich keine Familiengeschichten mag. Wie immer lesenswert!
Das Cover finde ich auch schön: eine sehnsuchtsvolle träumende junge Frau auf einem
Feld mit einem Koffer in der Hand. Ist es Marianne, die Günther hinterhertrauert und ihm nachreisen
möchte?
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