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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Diamond, Cheryl - Nowhere Girl

Verlag: Eden Books

Genre:  True Crime

ISBN: 9783959103350

ET: 2021

Seiten: 398

Der Anfang: „Mein erstes Nahtoderlebnis habe ich mit vier Jahren. Mein Dad sitzt am Lenkrad, als plötzlich die Bremsen versagen und wir den Himalaja hinunterstürzen. Ich sitze entspannt auf der Rückbank, hoch über den Wolken, und betrachte die glänzenden Knöpfe meiner hellroten Latzhose. Latzhosen werden völlig unterschätzt, wie ich finde. Je nachdem wie man gerade drauf ist, braucht man nicht mal ein T-Shirt drunter. Man zieht sie einfach hock, hackt die Träger ein, und schon kanns losgehen. Als ich einen Blick nach draußen werfe, bemerke ich, dass die Landschaft in enormes Tempo vorbeirast. Links von mir sitzt meine Schwester Chiara mit offenem Mund, hinter ihr sind die steilen, dunklen und Furchteinflößenden Felshänge zu sehen. Rechts von mir, hinter meinem Bruder Frank, der den Kiefer zusammenpresst, ist, wo die schmale Straße jäh ins Nichts abfällt, nur weiter blauer Himmel.

Meine Gedanken zum Buch: ein interessantes True Crime Buch

Wann hab ich das Buch gekauft?   Es ist ein Rezensionsexemplar. Danke an den Eden Verlag

Was hat mich damals dazu bewogen das Buch zu kaufen?   -----

Welcher Charakter war symphytisch oder unsympathisch?  Hm, schwer zu sagen. Bei der Geschichte ist es schwer, einen sympathischen oder unsympathischen Charakter zu nennen. Die Eltern, ja die sind mir etwas unsympathisch, das mir aber erst im Nachhinein bewusst wurde

 Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein?   Es steht allein

Kurzinhalt:  Fünf Kontinente, dutzende von Ländern, das hat Cheryl Diamond im Alter von neun Jahren erlebt. Sechs verschiedene Identitäten hat sie angenommen und mit gelebt. Mit ihren sehr jungen Jahren weiß sie, wie man Dokumente fälscht und alles was sie erlebt, ist für sie ein großes Abenteuer. Aber nur so lange sie mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern unterwegs ist. Doch eines weiß Cheryl nicht, dass sie in einer Familie von Gesetzlosen hineingeboren worden ist. Immer auf der Flucht vor Interpol. Voller Geheimnisse, die sie später einholen.

 Als sie ein Teenager ist, steckt Cheryl bereits tief mit in dem Netz voller Lügen und ihre Familie droht nun auseinander zu fallen. Nun erkennt sie, dass die größte Gefahr nicht von Fremden ausgeht, sondern von den Menschen, die sie am meisten vertraut hat. Und sie selbst scheint es nicht zu geben, denn sie hat selber keinen Beweis für ihre eigentliche Herkunft und Existenz. Eine wahre Geschichte – ein unglaubliches Schicksal.

Meine Meinung: Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, dachte ich, mal schauen, dass ist bestimmt ein interessantes Buch. Aber ich muss gestehen, dass es mich nicht ganz so gefesselt hat. Es geht um Harbhajan, jetzt Cheryl und deren Lebensgeschichte. Sie selber kann sich nicht die Familie aussuchen und so wird sie in eine Familie hineingeboren, die ständig auf der Flucht vor Interpol ist.  Eine Familie mit sehr vielen Geheimnissen. In diesem Buch schildert Cheryl ihr ungewolltes Nomadenleben und wie sie sich dabei fühlt. Ihr Vater besteht darauf, immer die beste zu sein, das Beste zu geben. Vor allem im Sport, wo sie bis zur totalen Erschöpfung trainiert. Aber ihren Körper dadurch auch total schindet. Und trotzdem gibt es immer wieder auch schöne Erlebnisse in dieser Familie. Oft wünscht sich Cheryl mehr als Beständigkeit in ihr Leben.

Um so weiter die Jahre vergehen auf der Flucht, umso mehr zerbricht die Familie und es kommt immer mehr Aggressionen auf. Und Cheryl hinterfragt die ständigen Fluchten. Irgendwann bricht sie aus und sucht mehr als Flucht im Leben. Aber auch daran zerbricht sie.

Dieses Buch ist auf eine Art aufwühlend, aber auch der anderen Art auch ein wenig zu langatmig, meiner Meinung nach. Auf ca. 250 Seiten wird eigentlich nur das ein oder selbe beschrieben, die Flucht und die extremen Sportübungen. Dazwischen etwas Gefühl, aber nicht viel Abwechslung. Im letzten Drittel ändert sich der Erzählstil, da Cheryl ihr Leben hinterfragt und mit ihrer Krankheit zu kämpfen hat. Aber das ist auch immer wiederholden und nicht viel Abwechslung.

Dennoch fand ich das Buch lesenswert, weil es so unglaubwürdig ist und doch real. Wie können Eltern nur so sein, so… „herzlos“ gegenüber den Kindern und sie in so eine Situation bringen in ihrem jungen Leben Ich persönlich finde es total unverantwortlich gegenüber den Kindern.

Cheryl hat viel gelernt in ihrem Leben, vielleicht nicht das, was sie unbedingt brauchte, aber dafür ihr Leben so werden lassen hat, wie es jetzt ist. Mit den ganzen Erfahrungen.

Ja, es ist lesenswert, aber auch langatmig, weil es einfach zu viele „Wiederholungen“ gibt in diesem Buch. Aber vielleicht ist es eben das Leben von Cheryl, das stets wiederholende aus Flucht und Sport.

 




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