In „Wo die Wellen niemals enden“ geht es um Katharina, die
ihre Familie verlassen hat und auf der Straße lebt. Alles wegen einer Diagnose vom Arzt, die sie
tief erschüttert hat. Eines Tages lernt
sie Odhran in einem Café kennen und spontan bietet sie ihm Hilfe bei einem Job
an und fliegt mit Odhran nach Irland.
Dort angekommen, dauert es länger, bis sie heimisch wird und
auch den Arbeitsgebern und vor allem Odhran vertraut.
Nach und nach öffnet sie sich ihm und irgendwann bekommt sie
eine weitere Diagnose, die sie völlig aus der Bahn wirft.
Und ihren Blick auf das Leben wieder in ganz anderen Bahnen
lenkt. Wird sie es schaffen, mit sich und dem Leben zurecht hat zukommen. Und auch
sich wieder mit ihrer Familie zu arrangieren?
Hinter der Geschichte von Katharina verbirgt sich ganz viel
Gefühl und Zweifel. Beim Lesen denkt man
oft, wie würdest du reagieren, wie würdest du handeln? Und auch die Handlung von
Katharina stellte ich oft in Frage. Aber darf man die Beweggründe wirklich
verurteilen oder in Frage stellen?
Heike Fröhling hat in diesem Buch diese Frage gestellt und
man muss sich beim Lesen damit auseinandersetzten. Ich bin ja eigentlich nicht
so ein Fan von solchen Romanen, aber das Buch hat mich schon gefesselt.
Der Schreibstil ist leicht und trotzdem einfühlsam. Er hat
eine gewisse Tiefe, ist aber nicht erdrückend. Es ist eine bewegende Geschichte
von einer Frau mit einer Diagnose, die einen aus dem Leben gerissen hat und die
versucht, damit umzugehen und vor allem zu leben. In Irland sieht Katharina
dann dieses alles aus einer anderen Perzeptiver. Schon allein wegen ihrer
Arbeitgeber, dem Ehepaar Paul und Jenny, die das Leben ganz unbeschwert nehmen.
Die Protagonisten sind hier auch gut dargestellt mit all
ihren Charakterzügen und kommen so realistisch rüber. Es ist aus der Sicht von Katharina
geschrieben. Gespickt ist der Roman zwischendurch mit Briefen an ihren Töchtern
Julia und Lena.
Die einzelnen Kapitel sind mit Monat und Jahr als
Überschrift versehen.
Das vor – es gefällt mir gut und es zeigt ein Haus an der Küste.
Es ist einsam aber nicht allein, Friedlich liegt es da.
Was mich ein wenig irritiert ist der Titel des Buches „Wo
die Wellen niemals enden“. Er ist mir nicht ganz so schlüssig, aber verkehr
tauch nicht. Vielleicht hat er mit dem Roman insgesamt zu tun, denn auch das Leben
hat seine Wellen.
Alles im allen ein guter Roman von Heike Fröhling, das mir
ein paar vergnügliche aber auch nachdenkliche Stunden geschenkt hat.
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