Seiten

Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Donnerstag, 23. April 2020

Fröhling, Heike ~ Wo Wellen niemals enden



In „Wo die Wellen niemals enden“ geht es um Katharina, die ihre Familie verlassen hat und auf der Straße lebt.  Alles wegen einer Diagnose vom Arzt, die sie tief erschüttert hat.  Eines Tages lernt sie Odhran in einem Café kennen und spontan bietet sie ihm Hilfe bei einem Job an und fliegt mit Odhran nach Irland.
Dort angekommen, dauert es länger, bis sie heimisch wird und auch den Arbeitsgebern und vor allem Odhran vertraut.
Nach und nach öffnet sie sich ihm und irgendwann bekommt sie eine weitere Diagnose, die sie völlig aus der Bahn wirft.
Und ihren Blick auf das Leben wieder in ganz anderen Bahnen lenkt. Wird sie es schaffen, mit sich und dem Leben zurecht hat zukommen. Und auch sich wieder mit ihrer Familie zu arrangieren?

Hinter der Geschichte von Katharina verbirgt sich ganz viel Gefühl und Zweifel.  Beim Lesen denkt man oft, wie würdest du reagieren, wie würdest du handeln? Und auch die Handlung von Katharina stellte ich oft in Frage. Aber darf man die Beweggründe wirklich verurteilen oder in Frage stellen?
Heike Fröhling hat in diesem Buch diese Frage gestellt und man muss sich beim Lesen damit auseinandersetzten. Ich bin ja eigentlich nicht so ein Fan von solchen Romanen, aber das Buch hat mich schon gefesselt.

Der Schreibstil ist leicht und trotzdem einfühlsam. Er hat eine gewisse Tiefe, ist aber nicht erdrückend. Es ist eine bewegende Geschichte von einer Frau mit einer Diagnose, die einen aus dem Leben gerissen hat und die versucht, damit umzugehen und vor allem zu leben. In Irland sieht Katharina dann dieses alles aus einer anderen Perzeptiver. Schon allein wegen ihrer Arbeitgeber, dem Ehepaar Paul und Jenny, die das Leben ganz unbeschwert nehmen.
Die Protagonisten sind hier auch gut dargestellt mit all ihren Charakterzügen und kommen so realistisch rüber. Es ist aus der Sicht von Katharina geschrieben. Gespickt ist der Roman zwischendurch mit Briefen an ihren Töchtern Julia und Lena.
Die einzelnen Kapitel sind mit Monat und Jahr als Überschrift versehen.
Das vor – es gefällt mir gut und es zeigt ein Haus an der Küste. Es ist einsam aber nicht allein, Friedlich liegt es da.
Was mich ein wenig irritiert ist der Titel des Buches „Wo die Wellen niemals enden“. Er ist mir nicht ganz so schlüssig, aber verkehr tauch nicht. Vielleicht hat er mit dem Roman insgesamt zu tun, denn auch das Leben hat seine Wellen.
Alles im allen ein guter Roman von Heike Fröhling, das mir ein paar vergnügliche aber auch nachdenkliche Stunden geschenkt hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen