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Donnerstag, 4. April 2019

Harbort, Stephan ~ Wenn Kinder töten


   In diesem Buch erzählt er von Kindern die unter anderem Kinder töten. sieben Fälle, wo man echt oft nur vor Ungläubigkeit den Kopf schüttelt, weil man denkt, so was gibt’s es nicht.
Stephan Harbort hat mit „Wenn Kinder töten“ ein neues Buch herausgebraucht und zwar auch zu einem brisanten Thema.
Da ist zum Beispiel, der 6jährige Junge, der die Pistole vom Onkel findet und damit später die Klassenkameradin erschießt. Oder der 13järhige, der zwei gleichaltrige auf dem Gewissen hat. Aber auch Mädchen töten, wie das 12-jährige, das gemeinsam mit ihren älteren Freund Vater, Mutter und Bruder tötet.
Stephan Harbort guckt hinter die Taten. Denn die Kinder werden nicht als Mörder geboren! Vielmehr werden sie dazu gemacht, bzw. ihr bisheriges Leben hat sie dazu gemacht. Der Autor und Kriminalexperte erzählten die Taten schonungslos, aber auch, das dahinter. Warum es zu diesen grausamen Verbrechen gekommen ist. Wie z. B. der 6-Jährige zum Mörder wurde. Oder das Mädchen ihre Familie auslöscht. Stephan Harbort schreibt es so, dass jeder die Hintergründe versteht und das ungläubliche Kopfschütteln nicht mehr den Kindlichen Täten gilt, sondern die Lebensumstände. Er zeigt auf, was fehlende Wärme, mangelnde Elternliebe, Alkohol und Gewalt in der Familie alles anrichten kann.
Aber er zeigt auch auf, dass nicht alle Kinder, die in schlechten Familien leben, später (oder früher) Täter werden. Der Kriminalexperte beschreibt, dass viele einzelne Situationen gemeinsam eine Ursache haben. Und leider auch oft das Ergebnis nicht mehr rückgängig zu machen ist. Denn nicht nur die Tat oder wie es dazu gekommen ist, beschreibt der Autor, nein auch die „Zukunft“, wie die kindlichen Verbrecher als Erwachsene sind. Und ob sich da was durch Strafe – egal in welcher Form, Gefängnis, Psychiatrie oder sonst, was getan hat.
Beim Lesen wird einem schon anders, wenn man bedenkt, was so totale Fehlprägung in der Kindheit alles anrichten kann. Und dass man diese verhindern hätte können. Ich finde, „Wenn Kinder töten“ ist eines der stärksten Bücher von dem Autor und Kriminalexperte Stephan Harbort. Denn gerade bei Kindern kann man früh so viel zerstören in der Seele, dass es nie wieder zu reparieren ist. Oder fast nie.
Das Cover spricht schon einen an. Ein Schatten von einem Kind hinter einer Glastür. Verschwommen und doch so war. Der Titel in Blutrot. Ich finde schon allein dieses verstörend, aber wirkungsvoll.
Danke an Stephan Harbort für das Leseexemplar.

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