Nachkriegszeit, das Grandhotel in den Bergen des Berner
Oberlands steht seit Jahren leer. Der greise Besitzer ist spurlos verschwunden
und nun für tot erklärt worden. Seine Enkelin Eleonore und ihre
Zwillingsschwester aus Baltimore reisen dort an, um das Erbe anzutreten. In
diesem riesigen Hotelkomplex trifft sie auf weitere Familienmitglieder und
diese richten sich bis zur Testamentseröffnung dort häuslich ein. Doch sind sie wirklich so allein, wie es
scheint?
Bel Veder ist als Gothic Novel, also als Schauerroman deklariert.
Aber auch ist es ein Familiendrama.
Eigentlich sollte in einen Schauerroman ja was Gruseliges passieren,
doch ich habe die ersten 100 Seiten vergeblich gewartet darauf. Bisher ist der
Roman nur ein Familiendrama, wo jeder so seine Geheimnisse hat.
Eleonora ist eine ängstliche
schüchterne Frau, wo stets drauf hingewiesen wird. Bei Victor ist der
allwissende Cousin und seine Verlobte Clair spielt die unnahbare arrogante. Nur
Margit ist bodenständig und vernünftig.
Sehr intensiv geht der Autor Mirko Beetschen auch auf das
Hotel ein und beschreibt es genau. Das wiederrum hat mir schon gefallen, genauso
wie die Beschreibungen um das gebiet herum um das Hotel. Aber wie gesagt, die
ersten 100 – 150 Seiten passiert nicht viel, außer das gegessen wird,
gemeinsame Abende in Salon verbracht wird oder die Gegend erkundet. Selbst die
düstere Atmosphäre für einen Schauerroman hat mir hier gefehlt.
Also mich konnte der Roman „Bel Veder“ nicht überzeugen. Für
mich ist es ein Familiendrama gespickt mit sehr wenig Grusel. Mehr nicht. Schade,
der Inhalt hat mehr versprochen und auch das Cover, welches ein düsteres Bild
vom Gebäude abgibt. Dieses Buch ist wirklich nur für Liebhaber richtiger Familiendramen
und nicht für Leser, die Schauergeschichten lieben.
Danke an den Zyglogge Verlag für das Leseexemplar
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