Eigentlich hat Alexandra Hofer alles zum glücklichen Familienleben.
Doch es ist der Wurm drin und leider nichts mehr so wie es früher war. Die
Flugbegleiterin kommt mit der Stieftochter nicht sehr gut klar und auch das
Eheleben bröckelt. Aber das ist noch nicht alles. Offene Türen, ein verwüstetes
Haus, ein toter Hund im Garten – unerklärliche Vorfälle schleichen sich in die
heile Welt der Flugbegleiterin Alexandra Hofer. Und Welche Rolle spielt die
Vergangenheit ihrer geisteskranken Mutter, die einst in den freiwilligen Tod sprang?
Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und gelingt dadurch immer
tiefer in den Supf der versteckten Geheimnisse.
Aber je länger man liest, umso mehr wird man in den Bann
gezogen.
Thriller leben von den Fehlern, die ihre Figuren begehen,
von Beziehungen, die nicht funktionieren und in denen Misstrauen herrscht, weshalb
Dinge verheimlicht und missverstanden werden und von falschen Fährten, die ihre
Autoren legen. Den Cocktail aus diesen Zutaten beherrscht Susanne Seider zu
mixen. Eine Vergangenheit, die eine der Figuren belastet und die zu weiteren
Verwicklungen führt, erhöht das reine Rätselraten um den möglichen Täter zu
einer psychologisch anspruchsvoll motivierten Story.
Als ich Fassaden anfing zu lesen, war ich gleich irgendwie
in den Bann gezogen worden. Man lernt Alexandra kennen, ihren Ehemann, die
Stieftochter und ihre Schwester Eva. Alexandra hat kein leichtes Leben mit der
Stieftochter, doch nach und nach beginnt das Grauen. Und dafür gibt es
anscheinend keine Erklärungen.
Man fühlt mit der Protagonistin, geht auf Spurensuche und
beim lesen dreht man sich um, denn das Gefühl beobachtet zu werden, ist hier
voll real.
Die Spannung wird von Anfang aufgebaut, und man wird
hineingesogen in den Strudel von Geheimnissen, Intrigen und mehr.
Die Darsteller selber sind realistisch dargestellt mit all
ihren Gefühlen, Hass und Ängsten, aber auch der Wut und dem Unverständnis.
Der Spannungsbogen wird dadurch gehalten, dass man im ersten
Moment denkt, ah so ist das und dann auf eine völlig andere spur gelenkt wird.
Bis zum Schluss.
Ich konnte das Buch hier nicht aus der Hand legen, obwohl
ich das oft zwangsläufig musste, wegen anderer Aufgaben. Aber es war immer so, dass
ich jetzt wissen wollte, wie es weitergeht.
Das Cover ist recht gut gewählt. Die Frau, die
gedankenverloren aus dem Fensterschaut, düster und verloren. Gut gewählt.
Gut, der eine wird sagen, typische Handlung. Aber diese
typische Handlung – Frau heiratet einen Mann, der erst sehr liebevoll ist und
dann verständnislos, Stieftochter lehnt die neue Frau an der Seite des Papas ab…
- mag ich, denn die haben was. Und eben dazu kommt dann halt die Spannung, wo erstens
denkt, was man weiß und zweitens es dann doch anders kommt als man denkt. Klare
Leseempfehlung für einen, der spannungsgeladene Krimis mag.
Danke an Susanne Seider für das Leseexemplar
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