Roni Baerg ist eine Frau mit nicht ganz so einfacher
Vergangenheit. Denn ist sie bei den Mennoniten in Paraguay aufgewachsen. Dort floh sie mit 25
und hinterließ ein Leben mit Misshandlungen, ohne eigenen Willen und sie litt an Essstörung. Der einzige Ausweg war
ihr Austritt aus der Kirche. Doch Aussteiger werden wie Aussätzige behandelt
und total ignoriert. So blieb als letztes nur die Flucht.
Einfach war ihre Flucht nicht, da sie kein Flugzeug oder
Schiff nach Brasilien, denn sie hatte Angst, dabei entdeckt zu werden.
Leider ist der Start in der Schweiz auch nicht gut
angelaufen, denn sie gerät an einen Ehemann, der alkoholsüchtig ist und sie oft
schlägt. Doch dann schafft sie endlich den Absprung und mit Bruno, ihr dritten Ehemann
kann sie endlich das Leben genießen. Nun möchte sie nur noch ihre Vergangenheit
aufarbeiten und reist deshalb nochmals nach Paraguay und schreibt das Buch „mitden Wolken fliegen“
Neben der Suche nach
Selbstbestimmung handelt sie vor allem vom Loslassen und Verzeihen.
Das Buch "mit den Wolken fliegen" befasst sich intensiv mit den
Mennoniten und taucht tief in die Vergangenheit von Roni Baerg ein. Ihr Vater
spielt dabei eine große Rolle. Denn es ist trotz allem ihr großes Vorbild
gewesen. Er hat die Gesetze der Glaubensgemeinde auch hinterfragt, schaffte es
jedoch nicht sich zu befreien
Es ist ein eindringliches Buch und man liest oft mit offenem
Mund, denn es ist so unvorstellbar. Aber
sind Sekten nicht immer unvorstellbar. Denn so kommt mir die Mennoniten Glaubensgemeinschaft
vor. Wie eine Sekte, wo Frauen nichts zu sagen haben und nur existieren dürfen.
Trotzdem ist dieses Buch Mit den Wolken fliegen für mich
nicht einfach zu lesen gewesen. Roni Baergs Geschichte zieht sich mit seiner Aufarbeitung
ihres Lebens und mit ihren Selbstzweifeln. Mir persönlich sind diese über 600
Seiten zu lang und ich musste das Buch immer wieder weglegen, weil ich
überdrüssig geworden bin.
Keineswegs, es ist schrecklich was ihr da passiert ist und
ich finde es super, dass sie es geschafft hat, dort wegzukommen. Aber gleich
600 Seiten lang?
Geschrieben ist das Buch in der Gegenwart, aber auch die Vergangenheit kommt hier zu Wort.
Wer sich tiefer mit den Mennoniten beschäftigen möchte und
auch so Aufarbeitungsbücher liebt, für den ist es genau richtig. Für mich
persönlich war dieses nichts.
Das Cover passt gut, es zeigt die weite Landschaft
Paraguays. Der Titel ist in weiß gehalten, wie es eben Wolken sind.
Erschienen ist dieser Roman beim Zytglogge Verlag.
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