Wieder hat Peter Anders ein interessantes Buch über seine
Arbeit als "Tatortreiniger" geschrieben. Es geht hier wieder um
verschiedene Fälle, wie unentdeckte Tote, Selbstmörder und Opfer von
Gewaltverbrechen. Aber diesmal schreibt der Münchner auch über seine Gedanken
und Gefühle. Auch die verschiedenen Reinigungstechniken und Arbeitsmittel
werden hier angesprochen. Oftmals sind in diesem Buch des Tatortreinigers
traurige Geschichten, wie der Doppelmord an zwei Kindern vom Onkel, wo selbst
Peter Anders und seine Frau fast an seine seelischen Grenzen gerät. Oder
die oftmals "Kuriosen" Selbstmörder werden hier erwähnt. Z. B.
der Mann der sich im Heizungskeller bei den Öltanks die Pulsadern
aufgeschnitten hat.
Peter Anders nimmt uns mit auf seine Arbeit und
zeigt die Hintergründe seiner Arbeit. Und wie grausam manchmal der Tod
sein kann, oder die Selbstmörder.
FAZIT: Dieses Buch ist wie das erste "Was vom Tode übrig bleibt" von Anfang an fesselnd. Wenn man es bei solch einen Buch sagen kann :-). Peter Anders zeigt uns seine Arbeit und erzählt aber auch von seiner Psyche. Er ist stolz auf seine Arbeit, denn er hilft Menschen, wo diese an ihre Grenzen stoßen und ist auf eine Art auch ein Psychotherapeut. Aber er und sein Team reinigen nicht nur Leichenfundorte, nein, ihre Arbeit umfasst weit mehr. Da kommt schon mal ein Hilferuf wegen einem Wespennest oder jemand stinkt es einfach nur in der Wohnung, weil derjenige als Messie keinen Überblick mehr von seiner Behausung hat. Auf seiner Homepage bietet neben der Tatortreinigung auch seine Dienste zur Geruchsneutralisation,Schädlingsbekämpfung oder den Wespennotdienst an:
Peter Anders ist aber trotzdem ein Mensch wie jeder andere
auch. Und der ein oder andere Fall geht ihm und sein Team schon mal nahe. Dann
nutzen sie das Angebot von Andreas Müller Cyran, Leiter und Erfinder des
Münchner Kriseninterventionsteam. Er hilft ihnen ,das sie manche
"Reinigung" auch seelisch verkraften und auch auf ihren Job stolz
sein dürfen. Aber Peter Anders sagt trotzdem in seinen Buch, das seine Arbeit
teilweise schon wie eine Sucht ist. und er gesteht, das diese Sucht viel
weiter geht. Und noch ein Satz ist mir stark in Erinnerung geblieben von
diesem Buch. Ein Satz von Dr. Müller Cyran: Es ist wichtig, dass man Gründe hat,
weswegen man etwas tut." Denn wenn man keinen Grund hat, macht man
keine gute Arbeit und fängt an unzufrieden zu werden. Dieses Gefühl kenn ich
nur zu gut. Denn auch ich frage mich oftmals, warum tue ich das überhaupt. Und
dann sollte ich mir Gründe überlegen, warum. Dr. Müller sagt dazu: " Geld,
Geld ist ein guter Grund, warum man z. B. arbeiten geht." Wer mehr
darüber erfahren möchte, sollte das Buch "Kein Job für schwache
Nerven" Kapitel 29 Kopfasche II lesen.
Stärke: ein informatives Buch über einen außergewöhnlichen Beruf
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