Bild ist von der Homepage Strassenstaub. Danke dafür
Verlag: Krapp und Gutknecht
Genre: Erfahrung
ISBN: 9783963233333
ET: 2023
Seiten: 178
Der Anfang: „Der Wendepunkt
Den ganzen Morgen schon war ihm mulmig zu Mute. Niedergeschlagen erwartete er den Tag danach. Geschlafen hat er kaum, in einem so verzweifelten Zustand befand er sich, Mutter zeigte sich genervt, gestern Abend sowieso, aber auch heute noch am Frühstückstisch. Das Auto des Vaters erkannte er schon am Motorengeräusch, als es sich näherte. Dann dröhnte die Hupe und sein Herz pochte bis zum Hals.
Im Flur zog er sich schnell die Schuhe an, angelte seine Jacke vom Garderobenhaken und wappnete sich für die Begegnung. Die erste Begegnung danach.
Meine Gedanken zum Buch: einen interessanten Einblick in Daniel Gebharts Leben und wie er es schaffte
Wann hab ich das Buch gekauft? Danke an Daniel. Es ist ein Rezensionsexemplar
Welcher Charakter war symphatisch oder unsympathisch? Ich gestehe, ich kann hier nicht in dem Buch von Sympathie sprechen, da es ein Buch über Leben und Überleben ist. Aber da ich Daniel kennen gelernt habe auf der Frankfurter Buchmesse, sag ich: er ist mir sympathisch. So ein ganz anderer Mensch -- positiv – als in dem Buch. Dazu aber mehr in Meine Meinung.
Ist es Teil einer Reihe oder steht es allein? Es steht zwar allein, aber es gibt ein weiteres Buch – Strassenstraub – vergessene Kinder
Kurzinhalt: Daniel hat es nicht leicht in seiner Kindheit. Deswegen sucht er nach mehreren Schicksalsschlägen Trost. Aber nicht bei den Eltern, sondern in Alkohol und vor allem in Drogen. Seine Eltern wollen ihm helfen, aber scheitern stets. Auch andere Hilfsangebote fassen kein Fuß. Doch dann ändert sich das Blatt und er schafft endlich den Absprung.
In diesem Buch – Daniels Tagebuch – lässt er uns Leser miterleben, sie es zum Absturz ins Drogenmilieu gekommen ist. Er lässt uns Teilhaben an das Hadern mit den Leben, den Umständen und sein Kampf in ein normales Leben. Hautnah sind wir als Leser mit dabei.
Immer mit seiner Botschaft: Auch wenn du ganz tief unten bist: Du kannst es schaffen!
Meine Meinung:
Ich habe Daniel 2023 auf der Frankfurter Buchmesse das erste Mal gesehen. Und kam mit ihm ins Gespräch. Da er zählte er ein wenig von seinem Leben und wies mich auf dem Gewinnspiel vom Verlag Krapp und Gutknecht hin. Sein Buch „Strassenstaub“ wurde verlost.
Dieses Jahr – 2024 – hat er mir es als Rezensionsexemplar mitgegeben.
Es ist ein einfühlsames Buch, eines, worüber man nachdenkt. Warum ist es so gekommen mit den Drogen und dem Alkohol. Schonungslos berichtet er von seiner verkorksten Kindheit bis heute. Es ist als Tagebuch geschrieben. Ein paar wenige Bilder von ihm sind auch mit da drin. Jedes Kapitel – es gibt 5 – ist mit einer Kopie aus dem Auszug von seinem Tagebuch versehen.
Ich habe das Buch gelesen und mir so oft meine Gedanken gemacht. Ich habe darüber nachgedacht, warum die Hilfangebote nicht wirkten, warum er sie nicht angenommen hatte. Aber im Buch erklärt er all meine Fragen. Es ist ein Leben bis ganz unten, dass unten länger dauert und dann doch wieder schafft, Licht zu bekommen. Ein wenig erinnert mich die Geschichte von Daniel Gebhart an das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Es macht mich traurig, dass so viele junge Leben so leicht versaut werden können.
Und dann kommt wieder Daniel heute ins Spiel. Er hilft denen, die es am nötigsten brauchen bzw. zeigt ihnen, wie es passieren kann, was passieren kann. Drogenprävention auf Augenhöhe. Heute kämpft er leidenschaftlich für Drogenprävention und Jugendhilfe. Er hilft mit seinen Erfahrungen zu überzeugen, dass man an seine eigenen Träume und Ziele glauben kann, muss und sie sich setzen.
Ich wünschte, es würde mehr von Daniels geben, die gerade heute, wo oft Perspektivlosigkeit herrscht, den Jugendlichen helfen.
Die einzelnen Kapitelabschnitte sind kurzgehalten und lassen sich gut lesen. Man fängt an eben beim Lesen nachzudenken. Und oft hätte ich den jungen Daniel gerne geschüttelt und gesagt, Komm lass es, kehr allem den Rücken zu, es sind Leute da, die wollen Dir helfen. Ich bin froh, dass Daniel es geschafft hat und heute so ein toller Mensch geworden ist. Und das hat auch seine Frau Franzi und seine Kinder mitgeholfen.
Daniel sagt von sich selber, er ist ein Mutmacher. Ja, das finde ich auch. Er strahlt so viel positives aus, das sogar es mir Mut macht, dass das Leben schön sein kann und es auch viel positivees gibt! Er ist ein wunderbarer Mensch. Danke Daniel, danke Franzi.
Das Cover: Eine versiffte Treppe runter in einen versifften Keller?. Alls in grau und dunkel. Nur das Tagebuch liegt aufgeschlagen weiß und unbeschriftet dort. Bereit mit Sätzen gefüllt zu werden.
Hier ein Video von ihm und sein Buch. (gemopst von seiner Homepage)
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