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Rezensionen von A bis Z

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Montag, 20. Februar 2017

Fechner, Annika ~ Ein Mächen, das Beerdigungen sammelt....

... und ein Mann der niemals schläft (hansanord- Verlag)



Ferdinand kann nicht schlafen. Niemals. Er ruht zwar ein wenig aus, aber er schläft nie. Kein Arzt hat bisher herausgefunden, warum das so ist. Und so macht sich Ferdinand auf der Suche nach Ruhe, und dem er stets mit der Bahn Menschen und deren Geschichten zuhört. Bis er eines Tages auf Melissa trifft, die ein ungewöhnliches Hobby hat. Sie sammelt Beerdigungen. Nach und nach kommen sich die beiden näher und es entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen den Mittvierziger und dem 16 jährigen Mädchen.  Und irgendwann erfährt Ferdinand, warum Melissa Beerdigungen sammelt.
„Ein Mädchen, das Beerdigungen sammelt und ein Mann, der niemals schläft“ ist ein hintergründiger Roman. Am Anfang dachte ich allerdings, oh Gott, wie soll ich dieses Buch zu Ende lesen. Denn es fing etwas langatmig an mit der Erzählung von Ferdinand und dessen stetigen Reise mit der Bahn und seine Suche nach Ruhe. Endlos wurde von seinen Leiden, dem nichtschlafen, erzählt und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin Annika Fechner, nur eines bezweckt, das man schläft.
Aber dann lernt Ferdinand Melissa kennen und es ändert sich auch was an der Story. Sie wird interessant und man möchte dann unbedingt wissen, was mit Melissa los ist und wie sich diese Freundschaft entwickelt. Nach und nach erzählt Melissa dann von ihrer todkranken Mutter. Und da fängt das Buch an, einen gefangen zu nehmen.
Ich selber bin ja nicht der gefühlsdusselige Leser, der gleich in Tränen ausbricht bei einer rührenden Geschichte. Aber hier hat es die Autorin geschafft, dass ich feuchte Augen bekommen habe. Sehr einfühlsam und vor allem eindringlich ist diese Geschichte um die drei geschrieben. Mit viel Gefühl und Ehrlichkeit.
Wenn man dann das Buch fertig gelesen hat, fängt man an zu denken über Mitmenschen, die etwas anders sind als wir vielleicht. Und wie wir mit denen umgehen. Gerade mit kranken Menschen gehen wir oft „komisch“ um und nehmen sie nicht mehr als Menschen war, sondern als bemitleidenswerte Geschöpfe. Dabei wollen diese nur eines: Als Mensch gesehenen werden
Ich kann diesem Buch jeden empfehlen, der nicht weiß, wie er mit kranken Menschen umgehen soll. Oder wie er reagieren soll, wenn ihm / Ihr so jemand begegnet. Jeder der nicht an tiefe Freundschaft glaubt, der sollte das Buch lesen (Obwohl ich gestehe, dass ich immer noch nicht an tiefe Freundschaften glaube). Aber es ist ein eindringliches, tiefes Buch mit einer einfühlsamen Geschichte, die es heute leider  in der emotional kalten Welt sehr wenig gibt. Deswegen sollte es mehr solche Bücher geben. 
Danke an den Hansanord Verlag für das Buch.

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