Jeder kennt die Geschichte von der Andrea Dorian oder der
Andrea Gail. Eines haben die beiden Schiffe gemeinsam – sie sind untergegangen.
In dem Buch „ Das verfluchte Schiff“ ( Ankerherz Verlag) von Matt Lewis geht es auch um ein
gesunkenes Fischerboot – der Sudur Havid. Ein44.7 langes und 8 m breites
Langleinen Trawler spezialisiert auf Schwertfisch. Im April 1998 heuert Matt Lewis
dort als wissenschaftlicher Begleiter an.
Vor ein paar Monaten hat er seinen Abschluss als Meeresbiologe
gemacht. Mark wittert bei der Arbeit das
Abenteuer das er sich immer ersehnt hat. Zwei Monate beobachtet er die Crew
beim Fischfang und studiert Albatrosse, Wale und andere Tiere im und am Meer. das Fanggebiet liegt in der Antarktis mit
Eisbergen, Kälte und der faszinierenden Schönheit dort .Doch dann kommt im Juni
ein Sturm auf, ein Sturm der nicht ohne ist und die Sudur Havid ganz schön durchschüttelt.
Trotzdem wird weitergefischt, bis es nicht mehr geht und die Besatzung das
sinkende Schiff verlassen muss – auf 3 Rettungsinseln verteilt.
Dieses Buch ist der Bericht über den Überlebenskampf von Matt
Lewis und der Crew von dem Langfischtrawler. Ein Kampf mit allen
Gefühlsregungen, von Hoffnung über Wut bis hin zum Resignieren. Matt schafft
es, wie viele andere auch, gerettet zu werden.
Ich habe ja schon das Buch „Der Sturm“ gelesen und war
mitgerissen von den Gefühlen der Crew und habe den Kampf gegen die Katastrophe
mitgefiebert. Dies ist nun das zweite Buch über ein gesunkenes Schiff und auch
hier war ich tief versunken in dem Überlebungskampf. Ich fieberte mit mit Matt
und fühlte das kalte Wasser, die Angst, die Hoffnungslosigkeit. Und dann hört
man das Meer brausen, sieht die Wellen und hört den Sturm brausen und heulen.
Eindringlich ist dieses Buch geschrieben ohne Verschönerungen.
Am Anfang lernt man ein wenig über die Schwertfischerei
kennen und wie diese nach dem Fang an Bord verarbeitet werden. Die
Protagonisten werden hier beschrieben und das Leben auf einen so kleinen engen
Raum. Jeder hat so seine Eigenarten und man muss doch miteinander auskommen und
sich auf den Kollegen verlassen. Verschiedene Nationen treffen hier
aufeinander.
Nach der Rettung ist nicht Schluss mit dem Buch – nein Matt
zeigt uns dann doch die nächsten Jahre, wie er das Erlebte verarbeitet hat. Und
wie sehr er den Rettern dankt.
Zusätzlich sind in dem Buch wenige Bilder, die vor dem
Untergang geblieben sind. Am Ende gibt es einen Untersuchungsbericht, ein Glossar
mit den Erklärungen der Wörter beim Fischfang und eine Zeichnung vom Schiff und
den einzelnen Etagen.
Der Anfang macht das Buch mit der Route von der Sudur Havar
und anschließend ist die Auflistung der Besatzungsmitglieder des Trawlers.
4 Kapitel enthält dieser Erfahrungsbericht: Flucht, In
Seenot, Auf Drift und Rettung. Jedes Kapitel ist mit einen Bild ausgestattet, dass
das Meer zeigt: Wildgewordenes Meer. Nur das letzte zeigt ein ruhiges Meer im
Sonnenaufgang. Mit dabei ist immer eine Möwe.
Das Cover ist meiner Meinung nach eindringlich. Es zeigt
eine windgepeichte See, wo eine Rettungsinsel hilflos auf und ab schwimmt mit
drohenden dunklen Wolken. Es zeigt die Situation, in der Matt sich befindet.
Bear Grylls, Bestseller Autor sagt über das Buch: „ Eine Geschichte, die uns
die gnadenlose Kraft der Natur zeigt“. Da kann ich nur voll zustimmen. Auch der
Sunday Times: „Ein fesselnder, aufwühlender Bericht“. Ja in der Tat, es ist ein
aufwühlender Bericht, der einen nachdenklich zurücklässt und man dann weiß, wie
klein der Mensch doch in der gewaltigen Natur ist.
Das Buch ist beim Anker Verlag erschienen. Danke dem Verlag für das Leseexemplar.