Linda Conrads hat in ihrer Jugend den Mord an ihrer
Schwester mitbekommen. Zumindest hat sie den Täter damals kurz gesehen. Seitdem
verbringt sie ihr Leben in ihrem Haus und geht niemals raus. Einzig allein eine
Handvoll Personen haben persönlich mit ihr Kontakt. Aber auch nur, weil diese
sie ab und zu besuchen kommen oder für sie Einkaufen. So verbringt Linda Stunde
um Stunde, Tag um Tag, Jahr für Jahr in ihrem Haus – gefangen wie in einem
Goldenden Käfig, den sie sich selber aufgebaut hat. Das Bücherzimmer ist für
sie Italien, wo sie ab und zu hinreist, das Fernsehen und Internet ihre
Verbindung zur Außenwelt. Bis sie eines Tages in den Nachrichten den Mörder
ihrer Schwester sieht und ihre kleine heile Welt komplett durcheinanderwirbelt.
Er ist Journalist bei einer großen Zeitung du Linda schafft es, ihn in ihrer
Abgeschiedenheit zu einen Interview einzuladen. Schließlich hat die großartige
Schriftstellerin schon seit Jahren kein Interview mehr gegeben und es gibt als
solches viele Gerüchte.
Der Termin für dieses Gespräch steht, doch erstens kommt es
anders, zweitens wie man denkt.
Melanie Raabe entführt einen mit diesem Buch eine Welt, die
für viele nicht vorstellbar ist. 11 Jahre „gefangen“ im Haus und das
freiwillig. Was muss geschehen, damit es so weit kommt, wie mit Linda
Conrads? In diesem Roman beschreibt die
Autorin den Alltag von der fiktiven Schriftstellerin. Wie ihre Tage aussehen,
wie sie ihr Alltag meistert und wie sie mit den Menschen zurechtkommt, die noch
in Lindas Haus kommen. Die ihr Kontakt zur Außenwelt sind. Melanie Raabe
schafft es, dass man sich hineinversetzten kann in Linda und doch möchte man
ihr helfen, Linda.
FAZIT: Dieses Buch ist auf eine Art fesselnd, denn man
möchte am liebsten Linda an die Hand packen und ihr zeigen, wie harmlos die
Welt da draußen ist. Auf der anderen Seite finde ich an manchen Seiten dieses
Buch etwas langatmig. Nichts Spannendes geschieht dann dort. Zum Schluss kommt
aber dann doch etwa Spannung auf und man fiebert mit, ob es Linda gelingt, den
Mörder von ihrer Schwester zu finden und zu überführen.
Das Cover kann mir nicht so recht einfinden. Schwarz
gehalten mit Gras im Hintergrund? Der Titel „Die Falle“ Steht mitten auf dem
Cover und sieht aus, als für de es einen
fangen wollen. Dick und weiß. Ich finde
das Cover ein wenig nichtssagend.
Die Protagonistin Linda ist gut dargestellt und man kann oft
mit ihr fühlen. Die anderen dagegen kommen für mich ein wenig zu kurz. Sind sie
doch eigentlich auch wichtige Personen in diesem Roman, denn sie sind ja
schließlich die „Außenwelt“ von Linda. Damit
Linda noch realistischer rüber kommt ist der Schreibstil in Mir Form gehalten.
Das finde ich gut, denn so kommt man Linda nochmals nahe.
Stärke: ein guter
erster Debütroman von Melanie Rabe
Schwäche: die Autorin kann sich noch steigern.
Ich möchte dem btb
Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
Ich habe ja das tolle Glück gehabt, die Schriftstellerin persönlich auf der Leipziger Buchmesse zu treffen. Melanie Raabe ist eine ganz herzliche Person, die offen für ihre Leser ist. Auch kann sie sich sehr gut in die Welt der Blogger einfühlen, weil sie selber auch Bloggerin war (oder noch ist?). Nun, da ich das Buch gelesen habe, freue mich mich umso mehr, sie vorab persönlich getroffen zu haben.
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