Bamberg. Es ist Frühsommer und eine schwere Schwüle herrscht
in der Stadt und auf dem Umland. Kommissar Behütuns macht diese schwer zu
schaffen. Trotzdem ermittelt er in einen Mordfall eines jungen Mädchens. Aber
auch in einen anderen Fall kommt ihm ein Verdacht, das sich die Bamberger
Justiz geirrt hat und evtl. Mordfälle als Unfälle aufgenommen worden sind.
Immer tiefer gräbt sich Behütuns und seine Kollegen in den Fällen rein. Als
dann in Nürnberg auf der Polizeiwache eine Frau auftaucht und behauptet, diese
Unfälle seien in Wirklichkeit Morde, ist er ganz von diesen Fällen besessen.
Die Spuren führen in fremde Länder, sogar der USA und liegen teilweise Jahre
schon zurück. Und dann entdecken er und sein Team auch noch einen Zusammenhang:
Jeder der Toten hatte ein Foto mit einem altertümlichen Schriftstück drauf. Und
alle Toten waren zuvor in einen Kloster und in diesem Kloster war immer der
gleiche Mönch? Ist das der Mörder oder sind es wirklich nur Unfälle.
Der Anfang dieses Buches ist etwas verwirrend, denn es wird
oft in den Zeiten gesprungen und auch in den Ortschaften. Auch eine Menge Leute
kommen am Anfang darin vor und man verliert etwas an Durchblick. Bisher fehlt
die Spannung noch, aber so ab Seite 100 wird es besser und da geht es
hauptsächlich nur noch um Behütuns und sein Team. Auch baut sich hier eine
gewisse Spannung auf. Aber oftmals verliert sich der Autor auch in Erzählungen,
die etwas langatmig sind. Bei den Ermittlungen in fränkischen Raum kommt auch
die fränkische Sprache hier zu „Wort“, was aber das Buch interessant macht. Als
nichtfranke muss man zwar evtl. zweimal lesen, bis man das ein oder andere
verstanden hat, aber das tut der Handlung keinen Abbruch.
Die meisten Protagonisten sind mir schon symphytisch, aber
es gibt auch den oder die ein oder andere(n), der mir irgendwo unsympathisch
ist. Z. B. Julie. Sie ist Wissenschaftlerin und ist immer und stets alles am
Hinterfragen. Ich bin der Meinung, da kann doch ein Mensch nicht glücklich sein
damit. Manchmal muss man doch das leben nehmen wie es kommt und nicht alles in
Frage stellen. Aber auch Jaczek und seine „eingeschnappte“ Art. Ich
persönlich mag solche empfindlichen Menschen nicht so recht.
Fazit: Dieser regionale Krimi ist anders als andere
Krimis. Er ist einfach wie ein Dorfleben, aber doch interessant. Er ist
lockerer und nicht verkrampft. Der Schreibstil ist zwar am Anfang manchmal
langatmig und stellenweise sehr ausführlich in manchen Themen, aber das bessert
sich. Aber es gibt da auch ab und an eine Stelle, die ich echt gut finde. Z. B.
die Stelle, wo sich Behütuns mit dem Psychiater unterhält und er dem Kommissar
das mit dem Vergessen erklärt:
„“Wenn Sie alles
vergessen, sind Sie ja nicht mehr Sie. Sie sind ja nur, was Sie erfahren haben,
was Sie wissen, was irgendwann einmal irgendwie in Ihren Kopf…““
Eine tolle Aussage mit so viel Wahrheit. Oder auf Seite 20,
wo die Schriftstellerin Ulla Sanella erwähnt wird :-).
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt eine idyllische
Dorfansicht mit einen riesigen Schatten vom Baum. Das Wetter scheint sommerlich
und friedlich. Dieses Cover vermittelt Ruhe und Frieden, obwohl es hinter den
Fassaden doch schon brodeln kann.
FAZIT: Das Ende fand ich nicht so toll. Es bleiben Fragen offen in Bezug mit dem Tot des jungen Mädchen oder der Gesundheit Behütuns. Aber auch wie es mit den ein oder anderem Kollegen von ihm weitergeht. Dafür gibt es einen Punkt Abzug. Vielleicht werden diese Fragen ja im nächsten Buch beantwortet. Aber das fände ich nicht so toll. Denn so ist man doch irgendwie gezwungen, das folgende Buch auch zu lesen.
Stärke: ein guter fränkischer Krimi
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