Normalerweise
lese ich gerne Krimis und Thriller, aber Marin Schörle hat mich angeschrieben.,
ob ich nicht mal was anderes lesen möchte. Gerne, denn ich bin offen für fast
alles. Also kam bei mir das Kleine Büchlein an mit zwei Theaterstücken.
In dem
ersten geht es um ein Beamten und sein Dasein. Herr Fredenbeck erzählt von
seiner Arbeit, sein Leben und das mit einem Humor und Witz, wie es im
Theaterstück vorhanden sein soll. Und trotzdem herrscht hier aber auch ein
gewisser Hang zur Dramatik und Sarkasmus bei. Manchmal ist es etwas schwer, dem
Endvierziger gedanklich zu folgen. So findet er z. B. ein perfekter Urlaubstag
in einer italienischen Bahnhofstoilette.
Aber auch
Rückblicke gibt es in Herrn Fredenbecks Erzählungen. Das Ende ist ein wenig
traurig bzw. tragisch und macht nachdenklich. Aber der Schreibstil ist flott
und liest sich schnell, so wie die Gedanken des Beamten sind.
Das Zweite
Stück ist eine Einladung zum Klassentreffen und ist – anders als die Ein
Personen Vorstellung von Herrn Fredenbeck – mit mehren Mitspielern. Dadurch wird
es ein wenig gelockerter und interessanter. In diesem Stück geht es um zwei Hauptpersonen-
Marina und Carsten - wovon sie in einen Zug
sitzt und er vor der Haustür steht. Früher waren beide ein Paar. Bei diesem
Telefonat zwischen den beiden kommt es zu alten Gefühlen und Erinnerungen.
Witzig daran
ist das einige Zugmitfahrer diesen Dialog mitverfolgen und dementsprechend ihre
Kommentare abgeben.
Beide
Theaterstücke sind interessant und och so verschieden. Das Buch ist halt mal
was anderes, als was ich sonst lese. Der Schreibstil ist soweit gut, aber beim
ersten Stück – Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten – muss man sich
schon ein wenig konzentrieren, damit man dem „Ich“ Dialog verfolgen kann. Oder
die oft kuriosen Gedanken. Trotzdem habe
ich mich persönlich ein wenig schwer getan mit dem Lesen, da ich festgestellt
habe, dass so eine Art von Buch nicht ganz so mein Fall ist. Aber das tut dem Witz
und Charme des Buches keinen Abbruch. Denn wer Theater liebt und Witz und
Charme, der ist vollkommen wichtig mit den beiden Theaterstücken. Eigentlich
ist hier alles stimmt und ein leichter lustiger Lesemoment für Zwischendurch.
Ich dagegen würde diese Theaterstücke gerne mal auf der Bühne sehen. Martin
Schörle hat mit diesem Buch etwas geschaffen, was nicht alltäglich ist und mal
was ganz anderes ist. Als Leseratte sollte man sich hier mal drauf einlassen
und wird erstaunt sein, dass das auch gut sein kann. Und wenn es nur eben für
zwischendurch ist. Ich kann mir dieses Buch auch gut als Geschenk vorstellen. Gerade
für die Leser, die keine Krimis oder Thriller mögen, kann ich diese beiden
Theaterstücke wärmstens empfehlen.
Übrigens finde ich das Cover voll gelungen. Es zeigt diesen Beamten mit seinen zwiegespältigten Gefühlen in Sepiatönen gezeichnet. Es ist auf jeden Fall ein Blickfang!
Danke an
Martin Schörle für das unterhaltsame Leseexemplar.
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