Frida ist 10 Jahre bei der Streifenpolizei tätig gewesen.
Nun will sie mehr und macht ein Studium für den Laufbahnabschnitt 2, früher
gehobener Dienst. Sie steht am Anfang ihres Studiums und alles scheint gut.
Doch dann wird ihr Vater, der eine Apfelplantage in der Elbmarsch betreibt,
brutal überfallen und liegt im Koma. Eigentlich wollte Frieda nie wieder nach
Hause zurück, aber die Umstände lassen ihr keine Wahl. Doch die Plantage von ihrem
Vater steht kurz vor beim Bankrott. Frieda versucht mit allen Mitteln das
Unternehmen zu retten. Und dann ist ja noch der ungeklärte Mord an ihrer besten
Freundin Marit vor 20 Jahren. Der Täter ist nie gefasst worden.
Kriminalhauptkommissar Haverkorn war damals der ermittelnde Beamte
und ist fast dran zerbrochen, weil man den Täter nie fasst. Doch Frieda hat anscheinen
was zu verbergen. Was ist das und wer ist der Täter von der kleinen 14-Jährigen
Marit?
Totenweg von Romy Fölck
ist ein sehr interessanter Kriminalroman in einer beschaulichen
Landschaft. Diese ist sehr gut
beschrieben und auch die Atmosphäre dort. Man fühlt den Wind, man sieht die
Weite von der Elbmarsch und man steht mittendrin auf der Apfelplantage oder dem
Hof.
Aber auch die Protagonisten Frieda und Bjarne Haverkorn sind
gut dargestellt und jeder für sich eine Persönlichkeit. Mit Privaten sorgen,
Nöten und Ängsten, aber auch freue. Selbst den Deuteragonisten und
Tritagonist sind realistisch dargestellt mit all ihren Facetten.
Die Handlung
ist gut nachzuvollziehen und man wird ins Geschehen gleich reingesaugt. Direkte
Spannung gibt es hier nicht, aber unterschwellig ist sie vorhanden. Gerade wenn
nachts es regnet, der Sturm weht und all diese Sachen spürt man diese. Man
fühlt sich beobachtet und hört in den Raum rein.
Der Prolog
beginnt mit dem Mord an einen 14-Jährigen Mädchen, wo Bjarne Haverkorn hin
gerufen ist. Diese Leiche liegt in einer einsamen Scheune in der Elbmarsch. Und
dann beginnt der eigentliche Krimi.
Immer wieder gibt es versteckte Hinweise auf den möglichen Mörder.
Auch warum
Frieda so verbittert ist gegenüber ihren Eltern, wird immer wieder angedeutet. Aber
- und da kommt die Spannung her – es wird nur angedeutet! In diesem Krimi geht
es aber um mehr als den Mord. Es geht um Intrigen, Verschwörungen und Kampf.
Kampf um das Land und auch um Macht und Geld. Der Apfelpflücker Hagen und sein
Sohn Sven zum Beispiel haben jahrelang fast zur Familie von Fried angehört und
nun hat sich Friedjof – Friedas Vater – und Hagen sich fürchterlich
zerstritten. Auch dieses bleibt vorerst im Hintergrund.
All das
macht den Krimi lesenswert, geheimnisvoll und dadurch spannend. Eine teilweise bedrückende
Atmosphäre ist hier vorhanden, so wie eben die Elbmarsch im Herbst ist. ´
Und dann ist
ja noch der Totenweg zur einsamen Scheune…
Interessant
finde ich die Kreuze in den einzelnen Abschnitten der Kapitel. Aber auch das Titelbild finde ich voll
gelungen. Ist es der Totenweg zur Scheune. Klar, dass der Buchtitel in blutrot
geschrieben ist.
Es ist mein
erstes Buch von Romy Fölck. Allerdings ist Totenweg der erste Band von einer
Krimireihe mit den Ermittlern Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn. Ich freue
mich auf jeden Fall mehr von den beiden zu lesen.
Sehr interessant
ist auch Videointerview mit Romy Fölck, wo die Elbmarsch und
deren düstere Atmosphäre gezeigt werden, aber auch wo die Autorin über die
Entstehung des Buches und deren Protagonisten redet.
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