Das Buch
beginnt mit der beginnenden Verhandlung in der Sache Der Staat gegen Maria
Norberg. Sie wird beschuldigt an dem Amoklauf an ihrer Schule mit beteiligt
gewesen zu sein. Nach ein paar Seiten will man unbedingt wissen, was den
wirklich passiert ist und ob Maja wirklich schuldig ist.
Die Autorin
Malin Persson Giolito greift ein heikles Thema auf und geht damit in die Tiefe
der einzelnen Protagonisten. Hier kommen
die Ängste, Emotionen und Gedanken hervor, die solch eine Tat mit sich bringt.
Maja steckt
voller Wut und man fragt sich, warum dieses. Auch gegen ihre Eltern ist sie
wütend und man hat das Gefühl, sie mag diese nicht so. Auch kommt die
Protagonistin am Anfang ein wenig menschenverachtend rüber. Aber umso mehr in dem
Buch liest, umso mehr versteht man den Zorn und die Haltung gegenüber andere
Menschen von Maja. Auch eine gewisse Schuld lässt diese Gefühle zu.
Der Roman
ist in mehreren Abschnitten aufgeteilt, worin einmal das Klassenzimmer, wo die
Tat gegangen worden ist vorkommt. Aber auch die Hauptverhandlung und das
Frauengefängnis ist hier Thema. Und selbstverständlich Sebastian und Maja mit einem
eigenen Abschnitt.
Dann wird
das jetzige Leben beschrieben und das Leben danach, bzw. wie es soweit kommen
konnte, der Amoklauf. Immer wieder mit Rückblenden, was gewesen ist.
Sehr gut
sind auch die Nebenprotakonisten wie ihre Freundin Amanda oder Samir, der Lehrer
Christer, die aber trotzdem eine wichtige Rolle spielen.
Man gerät
immer tiefer in die Beziehung von Sebastian und Maja und irgendwie ist Maja
auch ein Opfer trotz ihrer Schuld.
Es gibt
viele Bücher über Amoklauf und alle sind auf ihre Art gut. Doch dieser
unterscheidet sich, weil er aus der Sicht einer "Täterin" geschrieben
ist. mit all den Facetten und Gefühlen und Gedanken.
Das Cover
sagt mir jetzt nicht so zu. Es scheint ein Schwimmbad zu sein, aber ehrlich ist
mir nicht so ganz klar, was es mit der Tat zu tun hat. Vielleicht weil es im
"reichen" Milieu abspielt und gehört ein privater Pool dazu? Wegen
der Partys, die stets stattfanden? Wenn man es aufklappt, ist in der Innenseite jeweils vorne und hinten ein Zitat aus dem Buch aufgedruckt. Insgesamt finde ich das Cover trotzdem sehr gut gestalten.
Ich finde „In
Traum kannst Du nicht lügen“ ein sehr spannender Roman. Spannungsbogen ist von
Anfang an da, denn man möchte wissen, wie es so weit gekommen ist und was mit
Maja ist. Jedenfalls hat der Roman nordischen Krimipreis verdient. Ich habe
gedacht, es ist sogar ein Hinweis – bewußt oder unbewusst – auf einen anderen
Amoklauf Roman zu lesen darin (S. 60).
19 Minuten seit dem Anschlag. Es gibt einen Roman, der heißt 19 Minuten
von Jodi Picoult.
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