Yasmin und ihre gehörloste Tochter Ruby machen sich auf den
Weg von England nach Alaska, um dort ihren Mann Matt zu treffen. Doch dort
angekommen, erfahren sie, das Matt bei einem Brand im Dorf ums Leben gekommen
ist. Yasmin glaubt nicht daran und ist fest überzeugt, ihr Mann lebt. Mit Ruby an ihrer Seite begibt sie sich auf
die Suche nach Matt und diese Reise wird alles andere als harmlos. Es ist eine
Reise durch ewiges Eis und ewige Nacht. Wird sie Matt finden und wenn ja, lebt
er noch?
Lautlose Nacht spielt an einen ungewöhnlichen Ort, nämlich
Alaska in der Winterzeit, wo Dauernacht herrscht und es nicht hell wird. In dem
Roman begibt man sich mit Yasmin und Ruby auf die Fahrt durch Alaska. Man wird
gefangen in der Dunkelheit, der ewigen Stille und der endlos weite mit Eis und
Schnee. Die Autorin Rosamund Lupton baut hier eine Spannung auf, dass man sie
förmlich im Raum spüren kann. Dazu kommt die Kälte und die Dunkelheit.
Ruby die gehörlos ist, wird hier gut dargestellt und man kann
sich gut hineinversetzten in die stille der Worte. Man möchte am liebsten mit
den Händen sprechen.
Yasmin ist zwar auch eine gut dargestellte Persönlichkeit,
aber ich z. B. mag sie am liebsten schütteln, weil sie teilweise sich und Ruby
in eine sinnlose Gefahr bringt.
Zusätzlich wird hier auch ein heikles Thema angesprochen:
Fracking.
Die Autorin schafft hier eine Atmosphäre, die besser nicht
hätte sein können. Man fährt mit Yasmin und Ruby mit im Truck und erlebt
Alaska, mit all dessen Facetten. Man fühlt die Kälte und seiht die ewige
Dunkelheit und hört die ewige Stille.
Leider ist das Ende nicht so überzeugend und finde ich ein
wenig spannungsabbauend. Hier kommt mehr
das Wissen über Fracking und dessen Folgen zu Wort. Finde ich schon wichtig,
aber es ist ein wenig langatmig erzählt. Und das Ende lässt auch Fragen offen,
das gefällt mir gar nicht.
Was mich noch gestört hat, ist das Yasmin – mir so
vorgekommen als eine zierliche Person, ohne Probleme einen 40 Tonner fahren
kann mit großem Auflieger und einen Haus drauf. Ohne Vorkenntnisse oder
Erfahrungen. Also, mein Mann ist LKW Fahrer und daher weiß ich, dass dieses
nicht ohne ist. Aber naja, ein bisschen Fiktion muss in jeden Roman sein, sonst
wäre es ja ein Tatsachenbericht 😉
Die Geschichte selber wird in drei Versionen erzählt. Zu
einen ist das Yasmins Erinnerungen, wie sie Matt kennen gelernt hat. Dann
erzählt Ruby ihre Sicht weise in der Ich Form und schließlich die Gegenwart, in
der Yasmin und Ruby sich gerade befinden. Diese sind allerdings gut miteinander
abgestimmt und stören den Lesefluss überhaupt nicht.
Das Cover finde ich passend. Es ist dunkel gehalten,
bläulich der Titel und die Nordlichter fehlen hier auch nicht. Im Hintergrund
sieht man verschneite, vereiste Berge. Klappt man das Cover vorne und hinten auf,
setzt sich die Landschaft fort.
Alles im Allen ein guter Roman, bis auf die kritischen
Punkte, die ich angesprochen habe. Aber man wird gefesselt von diesem Buch und
wenn man mit einen offenen Ende oder Kuriositäten wie dem 40 Tonner leben kann,
muss man dieses Buch lesen. Man spürt sogar die eisige Kälte!!
Von Rosamund Lupton sind noch zwei Romane bzw. Thriller erschienen: Außer sich und Liebe Tess.
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