Seiten

Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Sonntag, 11. Februar 2018

Berndt , Denise Yoko ~ Flammenwesen



Bildergebnis für FlammenwesenIn einem Wahn begeht ein Student im Tübingen Selbstmord. Geschichtsstudentin Oscar ist entsetzt und ahnt aber noch nicht, wie sie bei diesem Vorfall mit hineingezogen wird und ihr Leben auf den Kopf gestellt wird. Wenige Tage nach dem dramatischen Selbstmord hat ein Student wieder Wahnvorstellungen, doch er kann „gerettet“ werden. Gibt es da einen Zusammenhang zwischen den Selbstmord und dem Studenten?

Nach Flammenmund ist dieser Thriller der zweite Band mit der Geschichtsstudentin Oscar von der Autorin Denise Yoko Berndt.
Ich gestehe, ich bin ein wenig zwiegespalten was dieses Buch angeht. Die Geschichte ist gut, keineswegs. Auch die Handlung ist gut nachzuvollziehen und die Protagonisten kommen gut und realistisch rüber. Aber mir fehlt es hier ein wenig an Spannung.
Die Handlung ist wie schon gesagt, gut dargestellt, nicht zu übertrieben. Man spürt die Ängste und Sorgen der Freunde. Fiebert mit bei alle den Recherchen um das Verschwinden und den Selbstmord. Die Ortschaft ist bildlich dargestellt, so dass man mit Oscar, Tina und so mitläuft bzw. fährt. 
Gewöhnungsbedürftigt ist allerdings der Spitzname von Susanne ala Oscar gewesen, aber dann habe ich mich dran gewöhnt.
Auch die Wahnvorstellungen sind gut beschrieben, obwohl ich mich da nicht so hineinversetzten konnte. Vielleicht bin ich dafür einfach zu „nüchtern“ *lach*
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und man kommt hier nicht mit dem Lesen nach. Man will wissen, was jetzt passiert ist und vor allem warum.
Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr gewünscht, dass das mit dem LARP ein wenig in die Tiefe gegangen wird. Gerade für solche Leute wie mich, die am Anfang nichts mit anfangen können. Ja, ich weiß, es sind Rollenspiele, aber dann ist es auch aus mit meinen Kenntnissen.
Der Schreibstil selber ist flüssig und lässt sich gut lesen. Ohne viel Schnickschnack, einfach aber gut.
Auch das Cover ist schlicht und einfach mit dem feuerspeienden Drachen, aber trotzdem wirkungsvoll und passend zur Story.
Trotzdem, wie schon erwähnt, hat mir ein bisschen gefehlt und mich hat das Buch nicht ganz so eingenommen. Aber ich kann es trotzdem weiterempfehlen, denn es ist mal eine andere Story als sonst die Thriller sind.  Kein Mord und Totschlag in dem Sinne, sondern solide.
Vielen Dank an Denise Yoko Berndt für das Buch.

Montag, 5. Februar 2018

Soeder, Matthias~ Herzschlag der Gewalt



Matthias Soeder
Bild von Matthias Soeder.de

Alexander Hartmann ist Frachtpilot und bereist so die Welt.  Aber er hat was zu verbergen. Denn er ist auch beim Geheimdienst tätig und kann so Undercover als Schmuggler arbeiten. Denn niemand kontrolliert ihn am Flughafen.
Doch dann will Alexander aussteigen und soll nur noch einen einzigen Auftrag übernehmen. Und somit beginnt der Kampf übers überleben. Schafft Alexander es, die somalischen Terroristen aufzuhalten und den Massenmord zu verhindern?

Herzschlag der Gewalt ist mehr ein Politthriller und eigentlich mag ich keine Politthriller. Aber dieser hat mich in Gewalt genommen.
Die Geschichte selber führt durch einzelne Handlung stränge. Einmal ist da die Sicht aus Alexander und dann die Sicht von Chibala, dem Terroristen.
Alexanders und Chibalas Leben waren am Anfang nicht einfach. Der Frachtpilot hat sich erst sein jetziges Leben erkämpfen müssen, da er in früheren Jahren mit Drogen gedealt hat, Überfälle begangen usw.
Chibala ist als Kind schon mit Krieg und Tod konfrontiert worden und hat da schon die Waffe in die Hand gedrückt bekommen. Die Kindheit und die Jugend ist mit Gewalt geprägt und so wird sein Leben bestimmt. Mit Gewalt, Brutalität und Hass.
Ja und dann kommt der Zeitpunkt, wo beide zusammentreffen. Und obwohl sie beide nicht unterschiedlicher sein könnten, sind sie sich doch ähnlich.

Herzschlag der Gewalt ist heftig, und teilweise musste ich das Gelesene erst einmal verdauen. Obwohl es ein fiktiver Thriller ist, steckt soviel Wahrheit darin. Nach der Gewalt und den Beschreibungen sollte dieses Buch nicht von Lesern mit schwachen Nerven gelesen werden.
Trotzdem kann man den Thriller nicht aus der Hand legen, denn der Spannungsbogen ist enorm. Gut, in der Mitte des Buches flacht er ein wenig ab aber am Ende steigt er wieder rasant an.
Schon der Prolog lässt einen schlucken und man ahnt, was auf einen zu kommt. Und das ist es, was einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Dazu kommen noch kurze Sätze und detailliert geschriebene Szenen, wo das Kopfkino eine große Rolle spielt.
Das Cover ist sehr gut dargestellt und zeigt einen Jumbo beim Flug. Im Hintergrund eine Karte von Afrika. Dazu oben links drei Terroristen im Sonnenuntergang. Herzschlag der Gewalt – der Titel prangt über das halbe Cover. Ein Cover, das Anspricht.

Matthias Soeder, der Autor hat mit diesen „Polit“Thriller ein Werk erschaffen, das der Realität verdammt nahekommt. Teilweise sind hier auch wahre Handlungen eingebaut wie z. B. mit den Kriegsschiffen auf Piratenfang. Oder das mit dem deutschen Seglerehepaar. Klar sind die Handlungen so umschrieben, dass sie nicht mehr ganz der Realität entsprechen, aber trotzdem hat es einen Hintergrund.

Ich selber war ja auf eine Lesung in der Buchhandlung Colibri in Schweinfurt. Und da hatte ich das Buch schon zur Hälfte gelesen. Bei dieser Lesung zeigte uns der Autor Matthias Soeder Bilder und kleine Filmsequenzen. Da ich eh schon beim Lesen Kopfkino hatte, wurde es durch die eindringlichen Bilder und Filmsequenzen nochmals gesteigert.
Auf seiner Homepage sieht man einige Bilder. Man kann in der Recherche für das Buch nachlesen und es gibt den Trailer zum Buch. Und dieser ist genauso eindringlich wie das Buch selber. Und macht Neugierig auf das Buch. Aber wie gesagt, nichts für schwache, zarte Nerven. Und ich bin einiges gewöhnt, denn meine Lieblingsgenre ist True Crime!! Aber selbst hier musste ich ein paar Mal Schlucken. Trotzdem, ich kann diesen Thriller nur empfehlen. Gerade dann, wenn man die Augen für das Geschehen außerhalb seiner heilen Welt verschließt!

Danke an Matthias Soeder für das Leseexemplar und die sehr interessante fesselnde Lesung!