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Rezensionen von A bis Z

Rezensionen von A bis Z. Viel Spaß beim Stöbern

Samstag, 27. Februar 2016

Uhlig, Elena ~ Mein Gewicht und ich

Ich gestehe, ich habe dieses Buch nicht fertig gelesen. Es ist für mich anstrengend, es zu lesen. Verschachtelte, lange Sätze, fehlender Humor und das ewige gleiche Thema. Elena erzählt ellenlang von ihren Abnehm und Zunehmproblemen, damit sie ja die richtige Rolle bekommt. Dann kommen noch die seitenweise Themen vom z. B. dem Personaltrainer oder dem Fitnessstudio. Bis zu den Tipps, wie eine Frau auch mit ein paar Pfunden zuviel gut aussieht, bin ich gar nicht gekommen. Oder gibt es diese im Buch gar nicht? Also ich muss ehrlich sagen, das Frau Uhlig lieber bei der Schauspielerei bleiben sollte aber nicht als Schriftstellerin arbeiten soll.
Denn als Schauspielerin finde ich sie echt gut, aber Bücher schreiben... ne bitte nicht.

Ferdinand von Schirach ~ Der Fall Collini


Der langjährige Mercedes Benz Mitarbeiter Fabrizio Collini ermordet einen alten Mann in einem Berliner Luxushotel. Danach setzt er sich seelenruhig in die Lobby und wartet auf seine Verhaftung. Caspar Leinen – ein neuangehender junger Anwalt übernimmt den Fall. Doch dann erfährt er. Wer das Mordopfer war – der Großvater seines besten Freundes.  Trotzdem übernimmt er den Fall und bringt ungeheuerliches zu tage.
Ferdinand von Schirach versteht es, Kriminalfälle sachlich und ruhig zu erzählen.  Er setzt auf Sachverstand und nicht auf Sensationsgier. Nüchternheit ist sein Erzählstil. Und trotzdem fesselt Schirach seine Leser.
Der Fall Collini ist detailliert aufgezeichnet und man kommt nach und nach hinter dem Mord. Und wird tief in die Deutsche Geschichte hineingeführt.
Die Protagonisten sind allerdings auch so nüchtern und sachlich wie der ganze Roman. Richtig überzeugt hat mich der Fall Collini nicht. Eigentlich fehlt es mir hier etwas an Tiefgang. Und ganz ehrlich, so ganz hat mich dieser Roman nicht überzeugen können. Leider ist auch einiges nicht nachvollziehbar. Wieso erkennt der Anwalt Caspar Leinen nicht den Namen vom Großvater des Freundes? Was mich dann noch stört, ist die Ausführliche Beschreibung des Liebesspiel zwischen Leinen und der Enkelin des Großvaters. Was bitte hat das mit dem Fall zu tun? Das hätte man ruhig weglassen können.
Ich habe schon weitaus bessere Bücher von Ferdinand von Schirach gelesen.


 

Hohenstein, Charlotte ~ Das Handbuch der guten Ehe


Der 50er Jahre Ratgeber
Es ist der Ratgeber für eine gute Ehe.  Dieser Ratgeber gibt Tipps für z. B. die richtige Partnerwahl, die Rollen von Mann und Frau in der Ehe oder wenn es Probleme gibt. Wie führt man gemeinsam den Haushalt oder erzieht die Kinder? Auch hier steht das Buch mit Rat und Tat zur Seite. Und wie ist das mit der Ehe im Alltag? „Das Handbuch der guten Ehe“ im Stil der 50er Jahre ist was ganz besonderes.

Das Handbuch ist eine sehr unterhaltsame Anleitung für die Ehe. Es regt zu vielen an: zum Nachdenken, lockt das ein oder andere Schmunzeln hervor und es ist amüsant. Mit schönen Illustrationen im Stil der 50er Jahre wird das Buch aufgepeppt. Dazu kommen noch die Leserbriefe an die „Briefkastentante“  Charlotte Hohenstein, die später diesen wundervollen Ratgeber herausgebracht hat. Zusätzlich sind hier noch alte Werbeanzeigen „geschaltet“. Ich finde, auch wenn dieser Ratgeber von den 50er Jahre ist, sind hier Tipps und Vorschläge enthalten, die man durchaus auch jetzt umsetzten kann. Vielleicht würde da so manche Ehe länger halten und besser funktionieren. Man lernt vielleicht als „neue“ Ehegemeinschaft hier auch noch das ein oder andere. Z. B das Kapitel „Schön sein, schön bleiben“ finde ich nicht so verkehrt. 

Oder „Der Umgang unter Eheleuten“ ist auch ein interessantes und wichtiges Thema, das man auch heutzutage anwenden kann und sollte!

Die Texte sind leicht und verständlich geschrieben. Jedenfalls habe ich mich beim Lesen hier bestens unterhalten gefühlt. Ich finde, das dieser Ratgeber „ Das Handbuch einer guten Ehe“ ein gutes Hochzeitsgeschenk ist, das nicht nur für den Spaß sorgt, sondern vielleicht auch in der heuten Zeit ein guter Ratgeber ist.

Das Cover gefällt mir übrigens sehr gut. Naklar im Stil der 50er Jahre. Eine Vespa /Motorroller wo das Brautpaar in den 7. Himmel mit fährt begleitet von den roten Luftballons. Das Cover ist in orange weiß gehalten, wobei das Bild im weißen Feld in der Mitte ist. Der Titel ist wie mit Pinselstrichen gemalt. Ein sehr schönes Cover.

  Herausgebracht hat es der Karolina Verlag. Ich selber habe dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt und war ja sofort begeistert. Auch von Fräulein Betty. Ich hoffe, das der Verlag auch nun auf der Leipziger Buchmesse ist. 

Und dann möchte ich dem Verlag nochmals vielen lieben Dank sagen für das Leseexemplar. Es hat leider etwas länger gedauert mit dem Lesen, aber dafür bin ich umso begeisterter und schwärme jeden von diesem Buch vor. (dafür bekommt es auch ein Extrawurm)

 

Montag, 1. Februar 2016

Pain, Marc ~ Das letzte Bild



Das letzte Bild
lovelybooks

Sandra hat mal wieder Pech im Leben. Erst verlässt sie ihr Mann und dann verliert sie noch ihre Stelle Kassiererin. Wie soll sie jetzt sich und ihren kleinen Sohn Aaron durchbringen?  Sie schreibt fleißig Bewerbungen, doch es hagelt nur absagen. Dann entdeckt sie eine Stellenausschreibung als Haushaltshilfe und bekommt sogar die Stelle.  Reinhold ist ein sehr netter Arbeitsgeber und verlangt nicht viel. Außer dass sie das große Haus sauber hält und ab und zu einkaufen geht. Schnell lebt sich Sandra in dem Haus ein und kommt mit der ihr anvertrauten Arbeit gut zurecht. Doch nachts hört sich Geräusche in diesem.  Und sie geht denen auf der Suche.
 Das letzte Bild fängt harmlos an und steigert sich mit der gruseligen Spannung. Ein typischer Gruselroman, weniger ein Horror. Da sind die nächtlichen Geräusche, die Alpträume von Sandra und auch das ab und zu merkwürdige Verhalten des im Rollstuhl sitzenden Reinhold. Doch nach und nach bekommt man echt Gänsehaut.  Der Schluss ist allerdings mir ein wenig zu abgedreht, aber das macht dem Gesamtbild von „Das letzte Bild“ keinen Abbruch. Die Spannung hält sich jedenfalls und man kann das 134 Seiten dicke buch kaum aus den Händen legen.
FAZIT: Ein guter spannender Horrorroman. Allerdings würde ich eher Grusel zu sagen, den das trifft es eher. Ich mag ja lieber Grusel anstatt Horror und so hat dieses kleine dünne Buch vollstens meinen Geschmack getroffen. Die mitwirkenden Protagonisten kommen klar rüber und auch die Gegend und das Haus sind realistisch beschrieben, so dass man meint, man ist an diesem Ort. Überhaupt schafft Marc Pain es in seinen Büchern den Leser so drin in die Geschichte zu vertiefen, das man meint, man ist mittendrin im Geschehen. (Siehe Rezension „Geh nicht dorthin“)
Das Cover finde ich zwar gut und ist auch düster genug für einen Horrorroman, aber nicht ganz passend finde ich. Man sieht dort in der Nacht (weil es so dunkel ist, vermute ich nachts) Rasen. Der Titel „Das Letze Bild ist in grellen Weiß blutverschmiert. Vielleicht wäre da ein blutverschmiertes Gemälde besser gewesen. Aber trotzdem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen, denn es fesselt einen und hält einen in seinen „Buchklauen“

Pain, Marc ~ Geh nicht dorthin



Geh nicht dorthin
lovelybooks

1959 – Ende Januar im nördlichen Ural in Swerdlowsk tritt eine 10 köpfige Expeditionsgruppen auf, um den Berg Gora Otorten und den Hauptkamm des Urals umrunden. Am 12. Februar wollten sie wieder zurück sein. Doch als am 25. Februar immer noch kein Lebenszeichen von den Studenten gibt, macht sich ein Suchtrupp auf dem Weg. Sie finden nur noch die Toten. Was ist geschehen auf den Berg der toten?
Dieses kleine Buch von Marc Pain beruht auf Tatsachen. 10 Studenten machten sich 1959 auf dem Weg in den nördlichen Ural zum Berg Gora Otorten. Doch 9 von ihnen kehrten nie zurück. Marc Pain hat die Geschichte aufgenommen und eine Fiktive  Auflösung den Lesern gegeben.
Der Schreibstil ist flüssig und spannend gehalten. Man kann dieses 67 Seiten dicke buch kaum aus den Händen legen.
Das Cover ist gut, denn es zeigt vorne einen einzelnen Skigänger in einem Schneegebiet. . Der Titel ist in dunkelrot gehalten, der in ein sanftes schwarz läuft.  Hinten sieht man 10 Leute, die einen Berg hinaufgehen, wobei der letzte ein wenig abstand hat zu den anderen 9. Tief verschneit ist alles und die Leute vermummt gegen die Kälte. Ist der Letze der Gruppe der überlebente?
Das Buch an sich ist einfach gehalten. Man merkt zwar, dass es von Selfpuplisher Verlag ist, aber tut dem Buch überhaupt keinen Abbruch.
Übrigens, die alten Mansen nennen dieses Gebiet um dem Kholat Syakhl „ Geh nicht dahin“.  Dort sind einst neun Mitglieder des Stammes einen grausamen Tod gestorben, als sie vor einer Flut auf den Berg flüchteten.

FAZIT: Wer sich mit mysteriöse Tote beschäftigen möchte und solche Bücher gerne liest, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Aufgrund des Buches habe ich dann angefangen im Netz zu recherchieren über diese mysteriösen Tode von den 9 Studenten und man findet echt viel darin. Und so verkehrt liegt Marc Pain mit seiner Fiktiven Geschichte gar nicht.
Spannend bis zur letzten Seite. Wenn man dann das Buch fertig hat, dauert es eine Weile, bis man wieder in der Realität ist. Die Situationen und die Gegend vom Ural sind sehr realistisch beschrieben, dass man denkt, man ist selber dort.


 Bilder

Gabriele Nicoleta ~ Das Gift der Narzisse



Gabi ist das ungeliebte Kind, das die Mutter nie gewollt hat. Und das bekommt sie ständig zu spüren.  Dagegen ihr Bruder Toni wird von Mutter Leni verwöhnt und behütet. Er darf alles und sie glaubt ihn alles, auch wenn er log. Einzig allein ihre Oma Resi und ihre Tante Anke halten zu ihr, können ihr aber auch nicht von den Demütigungen der Mutter fern halten.  Ein Leben lang quält sich Gabi mit dem Wissen, nicht gewollt zu sein und leidet unter den ständigen Demütigen, Spott und Hass ihrer Mutter. Erst durch ihren zweiten Mann Christian steht ihr bedingungslos zur Seite und durch ihn erkennt sie die Krankheit der Mutter. Doch wird sie es nun endlich schaffen, sich gegen die Mutter zu wehren und sich endlich durchzusetzen.
Das Gift der Narzisse von Gabriele Nicoleta ist ein Tatsachenbericht über eine Narzisstische Mutter, die ihre Tochter mit ihren Demütigungen, Hass und Spott langsam deren Seele vergiftet. Gabi zweifelt ständig an sich selber und fühlt sich nicht wert. Tief beschreibt sie die Gemeinheiten von ihrer Mutter und deren verbreitete Lügen. Egal was Gabi macht, es ist immer falsch und gelogen. Auch die Liebe, die sie sich sehnlichst wünscht, bekommt sie nie. Nur seelische Schläge. Als sie dann ihren ersten Mann kennenlernt, glaubt sie nicht daran, dass jemand sie lieben könnte, schon gar nicht bei ihren zweiten Mann.
 Gabi beschreibt in diesem  Roman die ganze Tiefe einer Narzisstischen Person und deren Verhalten. Viel zu spät erkennt dann Gabi was wirklich mit ihrer Mutter los ist.
Im Letzen Teil wird sie ausführlicher und beschreibt die Symptome der Narzissmus und nennt gleich Beispiele anhand ihrer Mutter in deren Verhalten.
Das Buch, welches 384 Seiten lang aus der Sicht von Gabi geschrieben wird, beschreibt ausführlich die Kindheit und das Erwachsen werden von ihr. Aber auch als sie schon ein selbständiges Leben führt leidet Gabi unter ihrer Mutter Leni. Selbst nach ihren Tot kommt sie nicht zur Ruhe. Am Anfang hat man noch viel über die Tante Anke gelesen und wie sie Gabi beigestanden hat, doch umso weiter  das Buch geht, umso mehr geraten die Verwandten in den Hintergrund. Was ich bei Anke nicht so verstehe, wo sie doch so ein gutes Verhältnis zu Gabi hatte und wusste wie sie unter ihrer Mutter litt. Warum steht sie nicht oft auch im Erwachsenen alter ihr zur Seite? Und überhaupt, gerade Anke und die Oma Resi wussten doch von der seelischen Misshandlung. Warum haben sie nichts unternommen?  Genau wie die Kindergartenschwester. Das geht mir echt gesagt nicht in den Kopf rein. Gut, in den 60 Jahren hat man sich vielleicht noch nicht so in Familienangelegenheiten eingemischt, aber trotzdem finde ich es etwas schade, dass nichts unternommen wurde.
Gabriele schreibt viel über ihre seelische Misshandlung und gerade in der zweiten Hälfte des Buches sind viele Wiederholungen, von dem was ihr angetan wurde. Und sie kommt nicht von ihrer Mutter los, trotz der vielen Demütigungen. Gabriele kommt mir vor wie eine geschlagene Ehefrau, die immer und immer wieder zu ihren Ehemann zurückkehrt. Ich verstehe auch Christian, ihren zweiten Ehemann nicht, der das zulässt, dass die Mutter ihre erwachsene Tochter weiterhin seelisch misshandelt. Aber ich glaub auch, dass eine „normal“ aufgewachsener Mensch das nicht so versteht, genau wie man eine geschlagene Ehefrau man nicht versteht. Trotzdem fand ich es zuletzt ein wenig nervig, ewig davon zu lesen und ich finde, man hätte das Buch auch gut um 100 Seiten kürzer machen können und trotzdem alles sagen.
FAZIT: ES ist ein guter Einblick in eine kranke Persönlichkeit, die ihr Kind seelisch misshandelt. Aus der Sicht des Opfers, was so eindringlich nicht oft vorkommt. Trotzdem finde ich das Buch im Letzen drittel recht zäh und ich kann oft nur den Kopf schütteln, das Gabi es immer und immer wieder zulässt , sich demütigen zu lassen und auch ihre Kinder dann  der seelischen Gewalt der „Oma“ aussetzt.  Von den Punkt an hätte Gabi mal durchgreifen müssen und ihre Kinder in Schutz nehmen müssen und sich mit Hilfe von Christian, ihren zweiten Ehemann, zur Wehr setzen müssen. Schließlich hat er es ja angeboten und auch versucht. Verstehe ich das einfach nicht als normal aufgewachsener Mensch oder bin ich da zu streng? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, wie ich dann endlich gehandelt hätte und den Kontakt abgebrochen hätte. Schluss, Aus, Ende . Aber vielleicht sage ich das so einfach.
Trotzdem finde ich das Buch lesenswert, weil man einen tiefen Einblick in eine Narzisstische Persönlichkeit bekommt. Aber wie gesagt 100 Seiten weniger hätte es auch getan.
Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, schaut sich mal ihre Homepage an. Und auf Woman.at ist ein gutes Interview mit ihr. Dieses und anderes Hintergrundwissen habe ich als Pressemappe von dem Verlag bekommen und finde es echt interessant. Vor allem das Interview.
Ich danke dem Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf für dieses Leseexemplar!